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Donnerstag, den 22. März 2001

Leipzig liest

Kategorie: Pressemitteilung
Von: Bürgerkomitee

Pressemitteilung zu den Veranstaltungen des Bürgerkomitees im Rahmen von "Leipzig liest” unter dem Motto Der Westen als Objekt der Begierde vom 22. - 24.03.2001 im Museum in der “Runden Ecke”

Der Westen als Objekt der Begierde

Für Unzufriedene war er das Ziel ihrer Fluchtpläne. Staatsmänner verkauften gegen harte Devisen politische Häftlinge an ihn. Die Stasi versuchte, ihn konspirativ zu unterwandern: Der Westen - in der DDR wahlweise das Synonym für Freiheit oder “menschenverachtenden Imperialismus” - hat 40 Jahre lang die Phantasie von DDR-Bürgern unterschiedlicher Gesinnung beflügelt.

“Der Westen als Objekt der Begierde” - unter diesem Motto beteiligt sich das Bürgerkomitee vom 22. bis 24.03.2001 an dem Lesefest “Leipzig liest”. Sieben Autoren werden mit ihrem Publikum über ihre Bücher ins Gespräch kommen, die sich alle mit einem Thema beschäftigen: In welcher Weise rückte für DDR-Bürger verschiedener Couleur der Westen in den Mittelpunkt ihres Strebens? Dieser Frage wollen die Autoren nicht nur in Form von Lesungen nachgehen, sondern auch von Vorträgen und vor allem von Diskussionen mit dem Publikum.

Einblicke in das System der DDR-Diktatur

Die Veranstaltungen werden so unter anderem dokumentieren, wie Menschen aus der DDR-Diktatur auszubrechen versuchten und dafür mit ihrer Freiheit oder sogar ihrem Leben bezahlten, und wie andere das ersehnte Ziel erreichten. Es wird davon die Rede sein, welch schamlosen materiellen Profit der DDR-Staat aus der Freiheitssehnsucht seiner Bürger schlug, indem er Freikäufe in die Bundesrepublik professionell organisierte. Thematisiert wird auch der Wunsch der DDR-Spitze nach Ausweitung von Macht und Einfluss in den Westen hinein sein, konspirativ vorbereitet durch die Staatssicherheit. Einer der Autoren stellt schließlich die berühmte “Was wäre wenn...”-Frage und spekuliert, wie es heute um Deutschland bestellt wäre, wenn die Wiedervereinigung sich nach kommunistischen Spielregeln vollzogen hätte und die Mauer nun am Rhein stünde.

Die vorgestellten Bücher gewähren einen Einblick in das System der DDR-Diktatur. Dort, wo Einzelschicksale dokumentiert werden, stehen diese stellvertretend für Tausende gleichermaßen Betroffene und lassen übergeordnete Zusammenhänge erkennen. Die Autoren zeigen so in ihren Publikationen den Wert von Freiheit und Demokratie auf und ermahnen, die Errungenschaften der Friedlichen Revolution nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

Das Programm

Donnerstag, 22.03.2001, 19.00 Uhr.

Buchvorstellung und Diskussion

Hubertus Knabe: “Die unterwanderte Republik. Stasi im Westen” und “Der diskrete Charme der DDR – Stasi und Westmedien” (Neuerscheinung)

 

Freitag, 23.03.2001, 18.30 Uhr.

Vortrag und Diskussion

Johannes Raschka: “Denk dran, die Republik braucht Devisen”

Der Freikauf politischer Häftlinge 1963-1989.

Und Buchvorstellung

“Justizpolitik im SED-Staat”

 

Freitag, 23.03.2001, 20.00 Uhr.

Lesung und Diskussion

Christian v. Ditfurth: “Die Mauer steht am Rhein”
Deutschland nach dem Sieg des Sozialismus.

Die deutsche Einheit anders herum. Gott sei Dank nur ein Albtraum.

 

Sonnabend, 24.03.2001, 18.00 Uhr:

Buchvorstellung im InnoVatio-Verlag

Tobias Hollitzer und Reinhard Bohse (Hrsg.): “Heute vor 10 Jahren. Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution”
unter dem Aspekt der Ausreisebewegung

 

Sonnabend, 24.03.2001, 19.30 Uhr.

Lesung und Diskussion

Christine Vogt-Müller, Bodo Müller: “Über die Ostsee in die Freiheit”
u.a.

Flüchtlingsschicksale aus Leipzig. Und

Bodo Müller: “Faszination Freiheit”
Die spektakulärsten Fluchtgeschichten.