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Montag, den 02. März 2009

"Wir sind das Volk" - Montagsgespräch in der "Runden Ecke" mit Petra Lux

Kategorie: Pressemitteilung

2. März 2009: "Wir sind das Volk" - Montagsgespräch mit Akteuren der Friedlichen Revolution im Museum in der „Runden Ecke“

Diesmal zu Gast bei der dritten Veranstaltung der Gesprächsreihe: Petra Lux, ehemalige Sprecherin des Neuen Forums

„Die DDR ist das Land, in dem ich geboren wurde, studiert habe, Kinder bekam, viele Freunde hatte und glücklich war. Und sie war seit meiner Jugend Gegenstand kritischer Auseinandersetzung. Ich wollte die DDR nie verlassen, sondern ich wollte sie verändern.“ So beschreibt Petra Lux ihre heutige Sicht über die DDR. Verändert hat sie sicher etwas, sowohl als oppositionelle Klubhausleiterin als auch als eine der Sprecherinnen des Neuen Forums in Leipzig. Doch was Veränderungen angeht zeigt sich Petra Lux heute ernüchtert: „Damals glaubte ich, dass das möglich sei, auch ermutigt durch die Impulse von Gorbatschow. Das sehe ich heute anders, eine Gesellschaft ist von oben her nicht reformierbar.“ Als dritter Gast der Reihe „Wir sind das Volk! – Montagsgespräche in der „Runden Ecke“ wird die ehemalige Bürgerrechtlerin Petra Lux, moderiert von Reinhard Bohse und Tobias Hollitzer, ihr Resümee der Ereignisse vor, während und nach 1989 geben.

 

Petra Lux, 1956 in Hermsdorf geboren, studierte von 1976 bis 1980 Journalistik in Leipzig. Nach ihrem Abschluss wurde ihr jedoch schnell bewusst, dass sie unter den in der DDR herrschenden Bedingungen ihren Beruf nicht ausüben konnte. So leitete sie zunächst das Jugendklubhaus „Jörgen Schmidtchen“ in Leipzig-Schönefeld. Mit Erfolg kümmerte sie sich um die schwierigen Jugendlichen, organisierte alternative Kulturangebote und arbeitete mit der Kirche zusammen. Das führte 1983 zur fristlosen Kündigung aus politischen Gründen. Sie arbeitete daraufhin als freie Journalistin und war Mitbegründerin der Fraueninitiative Leipzig. In ihrer Wohnung veranstaltete sie schon vor 1989 Hauskreise, die sich kritisch mit der SED-Diktatur auseinandersetzten. Dadurch wurde auch die Staatssicherheit auf sie aufmerksam. Sogar ihr bester Freund bespitzelte sie. Am 3. Oktober 1989 trat Petra Lux dem Neuen Forum bei und war unter anderem dessen Sprecherin. Nach 1990 arbeitete sie wieder als freie Journalistin für Rundfunk, Presse und Fernsehen. Ab 1995 machte sie eine Ausbildung zur TaiChi-Lehrerin. Heute führt Petra Lux das YINYANG-Zentrum (Schule für TaiChi, QiGong und Reiki) in Leipzig, das sie 1996 eröffnet hat.

 

An jedem ersten Montag im Monat lädt das Bürgerkomitee einen Akteuren der Ereignisse von 1989 ein

20 Jahre nach der Friedlichen Revolution lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. zu einer Gesprächsreihe mit Zeitzeugen ein. Im Mittelpunkt der „Montagsgespräche“, die jeweils um 19:00 beginnen, stehen Einzelpersonen, die sich in besonderer Weise an der Friedlichen Revolution beteiligten, einen gleichermaßen außergewöhnlichen wie auch exemplarischen Lebensweg hatten und haben und nicht zuletzt mit Leipzig verbunden sind.

 

Das Besondere der Reihe ist, dass die eingeladenen Persönlichkeiten erstmalig die Möglichkeit bekommen, ausführlich und gründlich über ihr Leben vor der Friedlichen Revolution und ihre Teilnahme an derselben zu berichten. Ebenfalls thematisiert werden soll die jeweilige Biographie in den zurückliegenden fast 20 Jahren seit 1989. Die Moderatoren Reinhard Bohse und Tobias Hollitzer lassen die Gesprächspartner ausführlich erzählen. So soll jeweils ein Resümee der Vorgänge vor und nach 1989 gezogen werden, verknüpft mit der Beurteilung der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung bis heute. Im Mittelpunkt des Gesprächs steht also die Person, nicht ein bestimmtes historisches Ereignis.

 

Weitere Gäste der Montagsgespräche werden unter anderem sein: Edgar Dusdal (6. April), Cornelia Matzke (4. Mai), Christoph Wonneberger (1. Juni), Bernd Lutz-Lange (6. Juli), Walter-Christian Steinbach (3. August) und Gunter Weißgerber (7. September)

 

Die Reihe findet jeden ersten Montag im Monat im ehemaligen Stasi-Kinosaal um 19 Uhr im Museum in der „Runden Ecke“ statt, der Eintritt ist frei.