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Freitag, den 30. Oktober 2009

2. November 2009 "Wir sind das Volk!" Montagsgespräch mit Günter Nooke

Kategorie: Pressemitteilung

Günter Nooke, Menschenrechtsbeauftragter im Auswärtigen Amt wird von seinem Engagement 1989 erzählen

„Besonders glücklich bin ich, dass die Revolution vom Herbst ´89 erfolgreich und friedlich war.“ Das ist für Günter Nooke, den elften Gast der Montagsgespräche eine der schönsten Erfahrungen der Friedlichen Revolution. Die DDR sei für Ihn der Staat, in dem er aufgewachsen, gelernt, studiert und gearbeitet habe, jedoch stand er diesem Staat immer ablehnend gegenüber. „Es war ein schizophrenes Land und doch eine unfreiwillige Bereicherung an Lebenserfahrung,“ so Nooke heute darüber.

1959 in Forst/Lausitz geboren, studierte er von 1980 bis 1985 Physik in Leipzig. Später war er bis 1990 als Diplomphysiker in Cottbus tätig. Aufgrund seiner christlichen Gesinnung und gesellschaftlichen Erfahrungen beteiligte er sich ab 1987 an diversen Oppositionsaktionen wie dem Netzwerk „Frieden konkret“, der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ (DJ) sowie an dem im Oktober 1989 gegründeten „Demokratischen Aufbruch“ (DA). Im Herbst 1989 saß er mit am Zentralen Runden Tisch in Berlin und erhielt bei den Volkskammerwahlen als parteiloses Mitglied einen Listenplatz vom Bündnis 90. Als entschiedener Gegner der Parteivereinigung mit den Grünen verließ er als Fraktionsvorsitzender 1993 das Bündnis. Sein langjähriger Einsatz gegen das Vergessen der DDR-Diktatur kam dann in der Gründung des Bürgerbüros zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur zum Ausdruck.

Nach dreijähriger Pause von der Politik trat Nooke 1996 der CDU bei und wurde zwei Jahre später in den Bundestag gewählt. Nach seinem Ausscheiden wurde er im März 2006 zum Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe ernannt. Als Mitinitiator des Nationalen Freiheits- und Einheitsdenkmals und Kämpfer für Menschenrechte knüpft er in diesem Amt auch an eigene Traditionen als DDR-Bürgerrechtler an.

 

Gesprächsreihe zum Doppeljubiläum 2009/2010 in Leipzig etabliert

Seit Beginn des Jahres 2009, dem Auftakt des Jubiläumsjahres hat sich die Reihe „Wir sind das Volk!“ – Montagsgespräche in der „Runden Ecke“ zu einer gut besuchten und geschätzten Veranstaltungsreihe entwickelt. Im Mittelpunkt standen bisher Einzelpersonen, die sich in besonderer Weise an der Friedlichen Revolution beteiligten, einen gleichermaßen außergewöhnlichen wie auch exemplarischen Lebensweg hatten und haben und nicht zuletzt mit Leipzig verbunden sind.

Das Besondere der Reihe ist, dass die eingeladenen Persönlichkeiten die Möglichkeit bekommen, erstmals so gründlich über ihr Leben vor der Friedlichen Revolution und ihre Teilnahme an derselben zu berichten. Ebenfalls thematisiert wird die jeweilige Biographie in den zurückliegenden 20 Jahren seit 1989.

Bisher waren die Gäste Michael Arnold (Zahnarzt, Dresden), Jochen Läßig (Rechtsanwalt, Leipzig), Petra Lux (Lehrerin für Tai Chi, Leipzig), Edgar Dusdal (Pfarrer, Berlin), Cornelia Matzke (Ärztin, Leipzig), Christoph Wonneberger (Pfarrer, Leipzig) Bernd-Lutz Lange (Kabarettist, Leipzig), im August Walter Christian Steinbach (Präsident der Landesdirektion, Leipzig), Gunter Weißgerber (ehem. MdB, Leipzig) und Werner Schulz (MdeP, Brüssel).

Reinhard Bohse, 1989 Mitbegründer des Neuen Forums in Leipzig, und Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ moderieren gemeinsam die Reihe. Die Veranstaltung findet jeden ersten Montag im Monat im ehemaligen Stasi-Kinosaal um 19 Uhr im Museum in der „Runden Ecke“ statt, der Eintritt ist frei.

Weitere Gäste der Montagsgespräche werden unter anderem sein: Joachim Gauck (7. Dezember 2009), Katrin Hattenhauer (4. Januar 2010, angefragt) und Freya Klier (1. Februar 2010)