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Donnerstag, den 08. Oktober 2015

Lange Ausstelllungsnacht in der "Runden Ecke" am Tag der Friedlichen Revolution

Kategorie: Pressemitteilung

Am 9. Oktober lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. als Mitglied der Initiativgruppe „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig, 9. Oktober 1989“ zur langen Ausstellungsnacht, die im Anschluss an das Lichtfest in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ stattfinden wird, ein. Interessierten bietet sich hier die Möglichkeit, Zeitgeschichte am Original-Ort nachzuvollziehen. Ergänzend wird wieder eine Lichtinstallation die „Runde Ecke“ als bedeutungsvollen Ort der Friedlichen Revolution in Leipzig markieren.

Festprogramm am 9. Oktober 2015

Im 25. Jubiläumsjahr der Deutschen Einheit hat die Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“ ein abwechslungsreiches Programm rund um den Schlüsseltag der Friedlichen Revolution, den 9. Oktober 1989, zusammengestellt. Mit verschiedenen Veranstaltungen soll an den Mut der 70.000 Menschen erinnert werden, die an diesem Tag friedlich für Freiheit und Demokratie auf die Straße gingen.

Erneut wird es aus diesem Anlass das mittlerweile schon Tradition gewordene Friedensgebet in der Nikolaikirche geben, gefolgt von der Rede zur Demokratie. Anschließend lädt das Lichtfest alle Bürgerinnen und Bürger auf den Augustusplatz ein. Unter dem Motto „Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit?“ stehen dieses Jahr die zivilgesellschaftlichen Aspekte der Friedlichen Revolution im Zentrum der Feierlichkeit. Das komplette Programm finden Sie auf der Webseite www.herbst89.de.

Lange Ausstellungsnacht am 9. Oktober in der „Runden Ecke“

An diesem Festprogramm beteiligt sich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, als authentischer Ort der Erinnerung an die SED-Diktatur. Auch an der am Ring gelegenen damaligen Stasi-Zentrale in der „Runden Ecke“ zog der geschichtsträchtige Demonstrationszug, bestehend aus 70.000 Mutigen, am 9. Oktober 1989 vorbei. Nicht zuletzt dieser friedliche Ausdruck des Wunsches nach einem geeinten Deutschland, nach Freiheit und Demokratie war es, der den Ausschlag zur deutschen Wiedervereinigung gab.

Im Rahmen des 25. Jubiläumsjahres der Deutschen Einheit nahmen bereits am vergangenen Wochenende, am Tag der Deutschen Einheit, 150 Menschen an den Sonderführungen und der langen Filmnacht in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ teil. In Frankfurt am Main besuchten aus diesem Anlass über 2.000 Interessierte die in der Paulskirche aktuell gastierende Wanderausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ um sich über die Ereignisse im Herbst ´89 in der „Stadt der Friedlichen Revolution“ zu informieren.

Am kommenden Freitag, dem 9. Oktober, lädt die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ nun im Anschluss an das Lichtfest erneut zu Sonderführungen ein. Das Haus am Dittrichring ist ab 20.00 Uhr für die Besucherinnen und Besucher des Lichtfestes zur „Langen Ausstellungsnacht – Zeitgeschichte am Original-Ort“ geöffnet.

In der Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ finden nach dem Lichtfest von 20.00 Uhr bis 23.00 Uhr ständig kostenlose Führungen statt. Gäste erfahren hier von den Arbeitsweisen und Strukturen der berüchtigten DDR-Geheimpolizei. Gezeigt werden einzigartige Objekte wie eine Abhöranlage, Geräte zum heimlichen Öffnen von Post sowie eine Kollermaschine zur Vernichtung von Akten.

Zudem werden in der Zeit von 20.00 bis 23.00 Uhr ständig kostenlose Führungen durch die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ angeboten. Die Schau zeigt, wie Leipzig 1989 zur „Stadt der Friedlichen Revolution“ wurde, beginnend mit den verschiedenen Aktionen des politischen Widerstandes bis zu den mächtigen Montagsdemonstrationen und der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale im Herbst ´89. Zudem zeigt die Exposition den Aufbau demokratischer Strukturen in der DDR am Leipziger Beispiel, von der ersten freien Volkskammerwahl im März bis zur Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990.

Lichtinstallation „HORCHTURM an der OHRENBURG“ vom 9. bis 11. Oktober 2015

Die „Runde Ecke“, ein zwischen 1911 und 1913 erbautes Versicherungsgebäude, war seit der Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit im Jahr 1950 die Leipziger Stasi-Zentrale. Da der Platz in der „Runden Ecke“ für die expandierende Staatssicherheit schon Mitte der 1950er Jahren nicht mehr ausreichte, wurde 1955 bis 1958 ein Anbau mit Kinosaal und Kegelbahn fertig gestellt. Zwischen 1978 und 1985 wurde das Gebäude durch einen Neubau für ca. 65 Mio. DDR-Mark nochmals erheblich erweitert. Seit dieser Zeit thront der Stasi-Komplex am Dittrichring wie eine Trutzburg mitten in der Stadt.

Die Verkleidung des Treppenturms des Neubaus der ehemaligen Leipziger Stasi-Zentrale am Ring erinnert mit seinen Fassadenornamenten in Ohrenform unfreiwillig in ganz besonderer Weise an die ehemalige Nutzung des Geländes durch die Staatssicherheit der DDR. Dies soll durch eine Lichtinstallation erlebbar werden, die die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ vor zwei Jahren gemeinsam mit dem künstlerischen Leiter des Lichtfestes Jürgen Meier entwickelte.

Während des Lichtfestes wird der im Volksmund als „Ohrenburg“ bezeichnete Treppenturm des Neubaus der Leipziger Stasi-Zentrale zwischen 18.00 und 24.00 Uhr erleuchtet. Diese Lichtinstallation der Gedenkstätte erinnert an den friedlichen Sturz der SED-Diktatur. Als optische Landmarke wird die Lichtfarbe weithin sichtbar sein und die Gegenwart der DDR-Vergangenheit eindrucksvoll symbolisieren. Damit wird neben der Nikolaikirche und dem Augustusplatz ein weiterer wichtiger Ort der Friedlichen Revolution in die Feierlichkeiten einbezogen. Das Kunstprojekt findet bis zum Sonntag, den 11. Oktober, täglich ab 18.00 Uhr statt.


Dateien:
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