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Dienstag, den 27. Oktober 2015

Dokudrama "Erich Mielke – Meister der Angst": Deutschlandpremiere in der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"

Kategorie: Pressemitteilung

Am 28. Oktober 2015, um 20.00 Uhr, zeigt die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Kooperation mit LOOKS-Film den Dokumentarfilm „Erich Mielke – Meister der Angst“. Neben dem Hauptdarsteller Kaspar Eichel werden das Filmteam sowie die Autoren des Buchs zum Film zugegen sein. Gezeigt wird der Film im original erhaltenen ehemaligen Stasi-Kinosaal. Ab dem 5. November 2015 läuft der Film im Kino.

Arbeitersohn, Emigrant, verurteilter Polizistenmörder und Stasi-Minister – Erich Mielke war einer der mächtigsten Männer der SED-Diktatur. Schon in der sowjetischen Besatzungszone trug er Verantwortung für den Aufbau der neuen kommunistischen Geheimpolizei und führte von 1957 bis 1989 das Ministerium für Staatssicherheit der DDR, das sich selbst als „Schild und Schwert der Partei“ sah. Am Ende gehörten etwa 90.000 hauptamtliche Stasi-Offiziere sowie 180.000 Inoffizielle Mitarbeiter dazu. Als oberster Stasi-Chef organisierte und formte Erich Mielke den Unterdrückungsapparat, dessen subtiler Terror Zehntausende ins Gefängnis brachte und unzählige Menschenleben aus der Bahn warf. Der manische Alleinherrscher und Ordnungsfanatiker Mielke hielt sich selbst für einen „Humanisten“, der alle liebte, „alle, die für den Sozialismus und für den Frieden sind“. Der überzeugte und ergebene Parteisoldat misstraute dem eigenen Volk, wollte zugleich aber von diesem geliebt werden.

Dokudrama über den „Meister der Angst“

Der Film „Erich Mielke – Meister der Angst“ zeigt den Stasi-Chef auf dem Höhepunkt seiner Macht 1989 und in totaler Resignation im Gefängnis 1991. Spielfilmszenen geben einen Einblick in das Leben Mielkes, wie er als Minister agiert und am Ende als gebrochener Mann in der Berliner Justizvollzugsanstalt Moabit auf seinen Prozess wartet. Interviews in Verbindung mit Archivmaterial und exklusive Einsichten in die BND-Akten über Mielke komplettieren das 90-minütige Dokudrama. Der Film erzählt umfassend, wie aus Erich Mielke wurde, was er war: ein Meister der Angst.

Premiere während des DOK-Film-Festivals im ehemaligen Stasi-Kinosaal

Die Deutschlandpremiere zu „Erich Mielke – Meister der Angst“ findet während des Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmfestivals im Kinosaal der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig statt. Dieser repräsentativen Saal war Schauplatz vielfältiger Veranstaltungen der Staatssicherheit: Offizielle Feiern zu wichtigen Jahrestagen, Schulungen oder Dienstbesprechungen. Auch Erich Mielke selbst hat in diesem Saal verschiedene Reden gehalten. Anlässlich des 40. Jahrestags der DDR wurde der aus den 1950er Jahren stammende Saal komplett renoviert und eine neue Bestuhlung angeschafft. Der Kinosaal steht heute unter Denkmalschutz und wird von der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ für Veranstaltungen genutzt. Derzeit ist in einem Teil des Saales die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ zu sehen, die auch das Ende von Mielkes Ministerium der Angst aus Leipziger Perspektive zeigt.

Zur Filmpremiere in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ sind nur noch wenige Restplätze verfügbar. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich und erfolgt unter mail@runde-ecke-leipzig.de oder unter 0341/9612443.