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Montag, den 11. September 2017

26. und 27. August 2017: Museum im Stasi-Bunker geöffnet, letztmalig die Sonderausstellung "Der Kalte Krieg" zu sehen

Kategorie: Pressemitteilung

Am Samstag und Sonntag, den 26. und 27. August 2017 hat das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder geöffnet. Von 13.00 bis 16.00 Uhr werden öffentliche Führungen angeboten. Die Sonderausstellung „Der Kalte Krieg“ ist an diesem Wochenende zum letzten Mal zu sehen.

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat und so auch am 26. und 27. August 2017, öffentliche Führungen durch den Bunker an. Das Außengelände mit all seinen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden. Regelmäßig finden die Führungen durch den Bunker statt, die mit einem kurzen Einführungsvortrag beginnen.

Neben den regelmäßig stattfindenden öffentlichen Führungen am letzten Wochenende im Monat können Gruppen ganzjährig Termine für Sonderführungen vereinbaren.

Sonderausstellung „Der Kalte Krieg. Ursache – Geschichte – Folgen“ zu besichtigen

Die Plakatausstellung, die von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitet wurde, schaut auf die Zeit zwischen 1945 und 1991 und stellt die politischen, wirtschaftlichen, militärischen und weltanschaulichen Ursachen des Kalten Krieges dar. Die Texte zeichnen sich dadurch aus, dass sowohl 160 zeithistorische Fotos und Dokumente als auch zahlreiche QR-Codes, die zu Filmdokumenten im Internet verlinken, integriert sind. Die Sonderschau gibt dadurch einen Rundblick über den Kalten Krieg, der als weltumspannende Systemkonkurrenz die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte.

Geheime Ausweichobjekte und eine Ausweichführungsstelle für die Staatssicherheit

30 km östlich von Leipzig, im Naherholungsgebiet „Lübschützer Teiche“, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Nach einer mehrjährigen Bautätigkeit war die „Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig“ 1974 vollständig fertiggestellt und wurde unter strengster Geheimhaltung bis 1989 einsatzbereit gehalten. Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte seinen Dienstsitz aus der „Runden Ecke“ in Leipzig nach Machern verlegt um auch im Falle eines Krieges oder einer Spannungsperiode seine Arbeit als „Schild und Schwert der Partei“ zur Sicherung der SED-Diktatur fortsetzen zu können. Dazu sollte genauso die flächendeckende Überwachung der Bevölkerung gehören, die im Ernstfall auch zur Errichtung von Isolierungslagern für Regimegegner geführt hätte. All diese Maßnahmen sollten auch der Bewältigung innerpolitischer Spannungssituationen dienen.

Im Ernstfall sollten insgesamt ¾ der Mitarbeiterschaft der Leipziger Bezirksverwaltung und die dazugehörigen 11Kreisdienst- stellen Ausweichobjekte östlich von Leipzig belegen. Vorgesehen waren vor allem Konsumgaststätten, aber auch ein Internat, ein Ferienlager oder ein Heimatmuseum. Die Anwohner oder Nutzer der Objekte wussten in der Regel nichts von diesen Plänen. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie.

Ausblick in den September: auch zum Tag des offenen Denkmals am 10. September 2017 ist der Bunker zu besichtigen

Außerdem wird sich das Museum im Stasi-Bunker in diesem Jahr wieder am deutschlandweit stattfindenden Tag des offenen Denkmals beteiligen. Am Sonntag, den 10. September 2017 hat das Museum im Stasi-Bunker dann als Teil der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ von 10.00 - 16.00 Uhr geöffnet und bietet Führungen durch die original erhaltene unterirdische Bunkeranlage an.

Weitere Angebote und Informationen unter: www.runde-ecke-leipzig.de