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Dienstag, den 06. Mai 2008

Von der Friedlichen Revolution zum Stasi-Museum

Kategorie: Pressemitteilung

Sonderführungen im Museum in der „Runden Ecke“ am 18. Mai, dem Internationalen Museumstag

„Museen und gesellschaftlicher Wandel“ lautet das Motto des diesjährigen Internationalen Museumstags, und diesem Thema widmen sich auch drei Sonderführungen im Museum in der „Runden Ecke“. Sie stehen unter dem Motto „Von der Friedlichen Revolution zum Stasi-Museum“ und beginnen 11.00, 15.00 und 17.00 Uhr. „Krumme Ecke Schreckenshaus, wann wird ein Museum draus?“ hatten die Montagsdemonstranten 1989 gefordert. Mitglieder des Leipziger Bürgerkomitees erzählen von der Besetzung und Auflösung der Leipziger Stasi-Zentrale sowie von der Entstehung des Museums und führen dabei durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“.

Die Führungen kosten 3 Euro pro Person (2 Euro ermäßigt). Voranmeldungen sind nicht nötig. Das Museum in der „Runden Ecke“ ist von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Die Hinterlassenschaften des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die in der Gedenkstätte zu sehen sind, informieren über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des berüchtigten Geheimdienstes. Ergänzt werden sie von ausgewählten Fotografien und Dokumenten. Ein Rundgang durch die Ausstellung vergegenwärtigt dem Besucher, wie die SED ihren Überwachungsstaat aufbaute und die DDR-Bürger systematisch ihrer demokratischen Grundrechte beraubte. Dabei soll auch bewusst werden, wie bedeutsam die Errungenschaften der Friedlichen Revolution bis heute sind. Die Sammlung ist in ihrer Geschlossenheit einmalig und umfasst etwa 40.000, zum Teil einzigartige Objekte. Viele davon sind in der Dauerausstellung zu sehen, vom originalgetreuen Nachbau einer Zelle aus der ehemaligen MfS-Untersuchungshaftanstalt über Geräte zur Postkontrolle und eine Maskierungswerkstatt bis hin zu einer Kollermaschine für die Vernichtung von Akten. Ein spezieller Ausstellungsteil befasst sich mit der Todesstrafe in der DDR, die ab 1961 in Leipzig vollstreckt wurde.

 

Museum im Stasi-Bunker lädt 13 bis 16 Uhr ebenfalls zu Sonderrundgängen ein

Sonderführungen gibt es ebenfalls im Museum im Stasi-Bunker (ehemalige Ausweichführungsstelle des MfS) in Machern. Geöffnet ist von 13.00 bis 16.00 Uhr.

Die einstige Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig liegt im Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche bei Machern. Das Objekt war als eine Ferienanlage des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig getarnt. Kern der Anlage ist der von 1968 bis 1972 gebaute Bunker. Im Spannungs- und Mobilmachungsfall hätte der Leipziger Stasi-Chef gemeinsam mit ca. 120 hauptamtlichen Mitarbeitern seinen Dienstsitz nach Machern verlagert. Die Ausweichführungsstelle ist heute für Besucher geöffnet und gehört zur Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig. Zu besichtigen sind das 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen, sowie das Bunkerinnere. Im Rahmen von Führungen wird unter anderem vermittelt, wie die Versorgungssysteme funktionierten, wie DDR-weit Nachrichtenkontakte zustande gekommen wären und welche Überlebensstrategien sich die Staatssicherheit für einen Atomschlag entwickelt hatte. Eine Ausstellung gibt Einblick in die Mobilmachungsplanung im Bezirk Leipzig und die Einbindung der Ausweichführungsstelle in diese Vorbereitungen auf den „Tag X“. Sie dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.