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Freitag, den 16. März 2018

Bürgerrechtler und ihre 10 Thesen für ein "Weltoffenes Deutschland" am Freitag, den 16. März 2018, 20.00 Uhr im Rahmen von "Leipzig liest" in der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"

Kategorie: Pressemitteilung

Die ehemaligen SPD- und Grünen-Politiker sowie Bürgerrechtler Gunter Weißgerber, Richard Schröder und Eva Quistorp bieten einen Denkanstoß zum künftigen Umgang mit Asyl, Flüchtlingen und Einwanderern. Zu ihren „10 Thesen für ein weltoffenes Deutschland“ präsentieren Sie mit der Buchvorstellung erstmals eine weitergehende inhaltliche Argumentation zu Themen, die seit Monaten in Deutschland und Europa äußerst kontrovers diskutiert werden.

Die Veranstaltung ist nur eine von insgesamt 7 Buchvorstellungen, Lesungen, Zeitzeugengesprächen und Podiumsdiskussionen sowie 2 Führungen, die am Freitag, den 16. März 2018, während der Leipziger Buchmesse 2018 in den authentischen Räumen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ stattfinden. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Denkanstöße zum künftigen Umgang mit Asyl, Flüchtlingen und Einwanderern

In der vergangenen Woche stand das Buch „Weltoffenes Deutschland“ drei Tage lang bei Amazon in der Rubrik „Multikultur“ auf Platz 1. Mit ihren „10 Thesen für ein weltoffenes Deutschland“ stießen die Autoren Gunter Weißgerber, Richard Schröder und Eva Quistorp damit auf viel Interesse in der Bevölkerung. Nach der Buchpremiere am Freitag, den 16. März 2018, um 20.00 Uhr in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ bleibt deshalb ausreichend Zeit für spannende Debatten.

Mit ihrem neuen Buch nehmen die ehemaligen SPD- und Grünen-Politikern sowie Bürgerrechtler Bezug zum Zuzug hunderttausender Flüchtlinge und Asylbewerber in den letzten Jahren und positionieren sich zum künftigen Umgang mit Asyl, Flüchtlingen und Einwanderern. Sie gehen auf dem Hintergrund ihrer Erfahrungen in der DDR und denen des Aufbaus eines demokratischen Rechtsstaates nach der Friedlichen Revolution unter anderem auf Kapazitätsgrenzen, den Umgang mit Asylsuchenden, Grenzkontrollen, Familiennachzug und Überfremdungsängsten sowie Integrationsprobleme ein und wollen damit einen Denkanstoß liefern. Die Veranstaltung wird von Alexander Mayer von MDR-Kultur moderiert.

Weitere Veranstaltungen am Freitag zur Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur

Neben der Buchpremiere bietet der zweite „Leipzig liest“-Tag am Freitag, den 16. März 2018, in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ die Vorstellung der ersten Expertise zum sexuellen Missbrauch in der DDR (14.00 Uhr), eine erste Darstellung zur Entnazifizierung für ein Bundesland (18.00 Uhr) sowie verschiedene Buchvorstellungen mit Zeitzeugengesprächen. Beispielsweise berichtet ein ehemaliger Häftling der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Dresden (12.00 Uhr), ein ehemaliges Heimkind bei der Buchvorstellung zu „Erziehung hinter Gittern“ (15.00 Uhr) oder ein ehemalige politische Häftling vom sowjetischen Speziallager und GULag (16.00 Uhr). In der Ausstellung können Besucher um 19.00 Uhr auch einen Zeitzeugen erleben, der die Friedliche Revolution von 1989/90 heute rückblickend betrachtet und dabei bewertet, an welche Erfahrungen und Erkenntnisse aus jener Zeit erinnert und welche aufbewahrt, behütet und immer wieder auch in Kraft gesetzt werden sollten, um gegenwärtige und künftige soziale, ökologische und demokratische Verhältnisse zu erhalten, zu bewahren und zu korrigieren.

Begegnungen am authentischen Ort: Veranstaltungen im Stasi-Kinosaal und in ehemaligen Büros

Veranstaltungsort ist überwiegend der ehemalige Stasi-Kinosaal, in dem auch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ gezeigt wird. Der Saal ist ein original erhaltenes Relikt der SED-Diktatur und damit ein Stück Zeitgeschichte. In dem repräsentativen Saal fanden vielfältige Veranstaltungen der Staatssicherheit statt, darunter offizielle Feiern anlässlich wichtiger Jahrestage, Schulungen und Dienstbesprechungen. Anlässlich des 40. Jahrestags der DDR ließ die Bezirksverwaltung den Kinosaal komplett renovieren und eine neue Bestuhlung anschaffen. Der Kinosaal steht heute unter Denkmalschutz und wird als authentischer Ort von der Gedenkstätte für Geschichtsvermittlung, politische Bildung und aktuelle Debatten genutzt.

Die Veranstaltung um 19.00 Uhr findet in der Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ statt. Auch hier erleben die Besucher eine Zeitzeugenlesung am authentischen Ort, denn hier befanden sich bis zur Besetzung der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig Büro- und Arbeitsräume der Stasi-Offiziere.

Das gesamte Programm finden Sie nachstehend oder online auf der Museums-Website. Dort kann das Programm auch als PDF-Datei heruntergeladen werden: www.runde-ecke-leipzig.de. Der Eintritt zu allen Lesungen ist frei.

Die gesamte Veranstaltungsreihe entstand in Zusammenarbeit mit Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur bzw. der Stasi-Unterlagen, Forschungseinrichtungen, Opferverbänden, Gedenkstätten sowie Verlagen und findet in Kooperation mit dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur statt.

Alle Veranstaltungen am Freitag, den 16. März 2018, im Überblick:

12.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND ZEITZEUGENGESPRÄCH
Uljana Sieber Dresden, Bautzner Straße: Von der politischen Haftanstalt zum Ort der friedlichen Revolution
Die Autorin und ein Zeitzeuge im Gespräch über die Stasi-Bezirksverwaltung Dresden und Hafterinnerungen an die Zeit im ehemaligen zentralen sowjetischen Untersuchungsgefängnis für Sachsen.
Moderation: Tobias Hollitzer (Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“)
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

14.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH
Stefanie Knorr / Benjamin Baumgart Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der DDR
Die erste Expertise über Gewalt gegen Schutzbefohlene in Heimen und Familien in der SED-Diktatur.
Moderation: Ingolf Notzke (Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau)
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

14.00 Uhr FÜHRUNG
Stadtrundgang: „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“
Stadtrundgang zu den Brennpunkten des Jahres 1989.
Treffpunkt: Hauptportal Nikolaikirche

15.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH
Nicole Glocke Erziehung hinter Gittern. Schicksale in Heimen und Jugendwerkshöfen der DDR.
Über das perfide System aus Disziplinierung, Bestrafung, Einschüchterung und Kontrolle von Heimkindern in der SED-Diktatur. Im Anschluss an die Buchvorstellung kommt die Autorin mit einer Zeitzeugin ins Gespräch.
Moderation: Dr. Gerald Diesener (Leipziger Universitätsverlag)
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

15.00 Uhr FÜHRUNG
Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“
Die Ausstellung informiert am originalen Ort über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des MfS.
Treffpunkt: Museum in der „Runden Ecke“, Eingang.

16.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND ZEITZEUGENGESPRÄCH
Ariane Zabel „Den Willen zu verlieren, war der halbe Tod.“ - Erinnerungen an politische Gefangenschaft
Über ihre Verfolgung sowie Haft im sowjetischen Speziallager und im GULag berichten Joachim Liebmann und Karl-Heinz Mantau.
Moderation: Frank Nemetz (Vorsitzender der VOS Sachsen)
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

18.00 Uhr: BUCHVORSTELLUNG UND GESPRÄCH
Daniel Bohse Die Entnazifizierung von Verwaltung und Justiz in Sachsen-Anhalt 1945
Erstmals eine Darstellung für ein ganzes Bundesland und ein Vergleich zwischen der westalliierten und der sowjetischen Praxis.
Moderation: Dr. Kai Langer (Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt)
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

19.00 Uhr: BUCHPRÄSENTATION
Gerhard Loettel Gebeugter Rücken, aufrechter Gang Lernen aus der Friedlichen Revolution 1989?
Ein Zeitzeuge über diese Ereignisse aus heutiger Sicht.
Moderation: Reinhard Bohse
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ in der Ausstellung

20.00 Uhr: BUCHPREMIERE UND DISKUSSION
Gunter Weißgerber / Richard Schröder / Eva Quistrop: 10 Thesen für ein offenes Deutschland
Ein Denkanstoß von drei ehemaligen SPD- und Grünen-Politikern zum künftigen Umgang mit Asyl, Flüchtlingen und Einwanderern.
Moderation: Alexander Mayer (mdr-Kultur, angefragt)
Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

Die Pressemitteilung als PDF-Datei.