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Freitag, den 11. September 2009

Tag des offenen Denkmals - Stasi-Bunker und "Runde Ecke" laden zu einem Blick hinter die Kulissen ein

Kategorie: Pressemitteilung

Am 13.09.2009 haben Besucher ganztägig die Wahl zwischen vier verschiedenen Schauplätzen

Jenseits der „Historischen Orte des Genusses“, wie das Motto des diesjährigen Tages des offenen Denkmals lautet, dürfte wohl die ehemalige Leipziger Stasi-Zentrale sein. Der riesige Gebäudekomplex wurde fast vierzig Jahre lang von den Leipzigern gemieden. Das Bürgerkomitee, das aus der Friedlichen Revolution 1989 hervorging und das 20-jährige Jubiläum in diesem Jahr auf vielfältige Weise begeht, konnte die „Runde Ecke“ friedlich besetzen und kurze Zeit später mit dem Stasi-Bunker eine einmalige Denkmalskombination einem breiten Publikum erschließen. In der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ sind zum Tag des offenen Denkmals auch Gebäudeteile zu besichtigen, die der Öffentlichkeit sonst verschlossen sind. Unter anderem wird in diesem Jahr letztmalig das Notstromaggregat zu sehen sein, mit dem die Stasi sich ihre Stromzufuhr auch in Zeiten des Mangels erhalten konnte. Ab nächstem Jahr soll an der Stelle wieder die historische „Klingertreppe“, die von der Staatssicherheit demontiert worden war, aufgebaut werden.

Interessenten haben die Wahl zwischen Angeboten an vier verschiedenen Schauplätzen:

Führungen durch sonst verschlossene Räume und durch die Leipziger Innenstadt

Im Museum im Stasi-Bunker bei Machern finden von 10.00 – 16.00 Uhr ständig Führungen durch den Bunker statt. Zu erfahren ist unter anderem, wie die Versorgungssysteme funktionierten, wie DDR-weit Nachrichtenkontakte zustande gekommen wären und welche Überlebensstrategien die Staatssicherheit für einen Atomschlag entwickelt hatte. Eine Ausstellung dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle, die besonders im Herbst ´89 eine besondere Brisanz erlangten. (2 €)

In der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig stehen von 11.00 – 16.00 Uhr ständig Führungen unter dem Motto: „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS - Vom Keller zum Boden und anderen Orten des (un)heimlichen Gebäudekomplexes“ auf dem Programm. In dem weitläufigen Gebäudekomplex zwischen Dittrichring, Goerdelerring und großer Fleischergasse hatten bis 1989 das Ministerium für Staatssicherheit sowie die Bezirksdirektion der Volkspolizei ihren Sitz. Zu sehen sind unter anderem die so genannte „geschützte Unterkunft” im zweiten Kellergeschoss des Neubaus, die Führungsstelle für den Kriegsfall, das Notstromaggregat und die Kegelbahn im Saalbau. (2 €)

In der Leipziger Südvorstadt besteht die seltene Möglichkeit, die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR zu besichtigen. Hier bietet das Bürgerkomitee von 11.00 – 15.00 Uhr ständig Führungen durch die historischen Räume unter dem Titel „Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig“ an. Heutigen Erkenntnissen zufolge kamen hier 64 Menschen ums Leben. (2 €)

Der Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ startet 11.00 Uhr am Hauptportal der Nikolaikirche. Er führt zu den Brennpunkten des demokratischen Aufbruchs in Leipzig. Stationen sind unter anderem der Markt, der Innenstadtring sowie die „Runde Ecke“. (3 €)