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Freitag, den 24. März 2017

"Leipzig liest" am Wochenende in der "Runden Ecke": SPIEGEL-Journalist und Autor Peter Wensierski liest aus seinem Buch "Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution" in der Leipziger Innenstadt

Kategorie: Pressemitteilung

Anlässlich der jährlich in Leipzig stattfindenden Buchmesse mit dem Literaturfest „Leipzig liest“ haben Besucher und Neugierige auch 2017 wieder die Möglichkeit, an vielfältigen Veranstaltungen in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ teilzunehmen. Die Lesungen und Diskussionen finden in Kooperation mit dem Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur statt. Den Höhepunkt am „Leipzig liest“-Wochenende der Gedenkstätte bilden die Open-Air-Lesung und die anschließende Vorstellung des neuen Buches „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ von SPIEGEL-Redakteur Peter Wensierski.

Am 25. März 2017, 18.30 Uhr: Open Air-Lesung in der Leipziger Innenstadt mit anschließender Buchvorstellung, Gespräch und Filmvorführung in der Gedenkstätte

Peter Wensierski, der bereits seit 1993 für das Deutschland-Ressort des SPIEGEL schreibt und sich davor vor als Fernsehjournalist mit gesellschaftspolitischen Themen in Ost-und Westdeutschland auseinandergesetzt hat, erzählt in seinem aktuellen Buch „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ die Geschichte der Friedlichen Revolution in Leipzig in einer ganz neuen und sehr spannenden Form. Nach intensiven Gesprächen mit den damals rebellierenden jungen Leipziger, die sich den Zuständen in der SED-Diktatur in den 1980er Jahren nicht länger beugen wollte und weitreichend Recherchen erzählt Wensierski die Ereignisse, aus der Perspektive der jungen Leute mit einer Detailtreue, als wenn sie erst gestern geschehen wären. Er erzählt die wahre Geschichte einer ungewöhnlichen Gruppe junger Leute, die einen Kampf führten, den andere für aussichtslos hielten und der zur ersten gelungenen und noch dazu friedlichen Revolution in Deutschland führte.

Am Abend des 25. März 2017 wird Peter Wensierski um 18.30 Uhr an verschiedenen historischen Orten in Leipzig Passagen aus seinem Buch vorlesen, die jeweils genau dort spielen. Treffpunkt ist der Zugang zum Citytunnel am Markt (Untergrundmessehaus). Im Anschluss an die Open Air-Lesung zeigt Peter Wensierski um 20.00 Uhr im ehemaligen Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in bei der Recherche gefundene Filmaufnahmen und erzählt Geschichten, die nicht ins Buch passten.

Am 26. März 2017, 11.00 Uhr: Autorin Paula Fürstenberg liest aus ihrem Buch „Familie der geflügelten Tiger“

„Familie der geflügelten Tiger“ erzählt die Geschichte von Johanna, die nach dem Schulabschluss in die Großstadt flieht und statt zu studieren – sehr zum Missfallen ihrer Mutter – eine Ausbildung zur Straßenbahnfahrerin beginnt. Plötzlich ruft ihr Vater an, der die Familie verließ als Johanna gerade zwei Jahre alt war, und sie muss sich alte Fragen neu stellen. Wie ist es, wenn man keine Erinnerungen an den eigenen Vater hat? Und keine an das Land namens DDR, in dem man geboren wurde? Am Sonntagvormittag, den 26. März 2017, wird Paula Fürstenberg zum Abschluss der diesjährigen Buchmesseveranstaltungen im ehemaligen Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ aus ihrem Buch lesen.

Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen des Wochenendes in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ können Sie der folgenden Programmübersicht entnehmen:

Alle Veranstaltungen am Samstag, den 25. März 2017, im Überblick:

14.00 Uhr:
LESUNG UND GESPRÄCH
NANCY ARIS
DATTANS ERBE

Die Suche nach dem verschollenen Tagebuch Adolph Dattans führt die Historikerin Anna Stehr nach Wladiwostok. Der aus Thüringen stammende Dattan baute dort das Kaufhaus Kunst & Albers auf, noch bevor es in Europa Kaufhäuser gab. Sie stößt auf eine Biografie, die in das Getriebe der Geschichte geraten ist. Spannend erzählt Nancy Aris in ihrem Roman vom zaristischen Russland, vom Ende der Sowjetunion und von der Gegenwart unter Putin. Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

16.00 Uhr:
LESUNG UND GESPRÄCH
STEFANIE WALLY
AKTE LUFTBALLON – ZWEI FREUNDINNEN, DIE MAUER, EINE WAHRE GESCHICHTE

Die sechsjährige Stefanie aus der Bundesrepublik lässt 1977 mit ihrem Vater einen Luftballon in den Himmel steigen, der ihre Adresse enthält. Nach wenigen Tagen bekommt sie Post von einem gleichaltrigen Mädchen aus der DDR. Eine deutsch-deutsche Freundschaft beginnt, die keine Grenzen kennt, jedoch längst die Aufmerksamkeit der Staatssicherheit auf sich gezogen hat. Der Roman erzählt die Geschichte der beiden Mädchen und liefert gleichzeitig ein Stück Zeitgeschichte eines geteilten Deutschlands der 1970er und 80er Jahre. Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

18.00 Uhr:
BUCHVORSTELLUNG UND DISKUSSION
DORIS LIEBERMANN
GESPRÄCHE MIT OPPOSITIONELLEN

Während ihrer langjährigen Beschäftigung als Rundfunkautorin führte die Autorin Doris Liebermann zahlreiche Interviews mit DDR-Oppositionellen. Das umfangreiche Tonmaterial, das sie für Radiosendungen zusammentrug, wurde nie in vollem Umfang ausgestrahlt. In ihrem neuen Buch veröffentlicht Doris Liebermann die Langfassung einiger besonders aussagekräftiger Interviews bekannter DDR-Oppositioneller. Im Gespräch mit der Autorin berichten Rainer Eppelmann, Stefan Brandt und Lilo Fuchs (angefragt) über das Leben im SED-Staat und die Überwachung durch die Staatssicherheit. Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

18.30 Uhr:
OPEN-AIR LESUNG IN DER LEIPZIGER INNENSTADT
PETER WENSIERSKI
DIE UNHEIMLICHE LEICHTIGKEIT DER REVOLUTION

Der Autor liest an fünf historischen Orten in der Leipziger Innenstadt aus seinem Buch. Treffpunkt: Zugang Citytunnel Markt (Untergrundmessehaus)

19.00 Uhr:
LESUNG UND GESPRÄCH
MARTINA MOSEBACH
DIE GRENZSCHWIMMERIN

Katharina weiß fast nichts über die Vergangenheit ihrer Mutter Mischa, einer gefeierten Leistungsschwimmerin in der DDR. Nach deren unerwartetem Tod 2004 reist Katharina in den Heimatort ihrer Mutter und begibt sich auf Spurensuche. Dort erfährt sie von Mischas verbotener Liebe, ihrer Flucht über das Meer und davon, wie unmenschlich hoch der Preis war, den Mischa in der SED-Diktatur für ihren Erfolg zahlen musste. Der Roman erzählt spannend von einer nicht ganz einfachen Mutter-Tochter-Beziehung, den brutalen Trainingsmethoden im Leistungssport der DDR sowie den Gefahren bei der Flucht in den Westen. Ort: Museum in der „Runden Ecke“ in der Ausstellung

20.00 Uhr:
BUCHPRÄSENTATION, GESPRÄCH UND FILMVORFÜHRUNG
PETER WENSIERSKI
DIE UNHEIMLICHE LEICHTIGKEIT DER REVOLUTION – WIE EINE GRUPPE JUNGER LEIPZIGER DIE REBELLION IN DER DDR WAGTE

Ende der 1980er Jahre finden in Leipzig junge Leute zusammen, die es satt haben, sich ihr Leben von anderen vorschreiben zu lassen. Sie wohnen gemeinsam in Abrisshäusern, planen in langen Nächten am See ihre nächsten Aktionen, drucken heimlich Flugblätter, feiern in ihrer illegalen Nachtbar, bis der Morgen anbricht und demonstrieren 1989 am Tag in der ersten Reihe. Sie werden verfolgt, aber mit jeder neuen Aktion verlieren sie ihre Angst und die SED-Diktatur an Kraft. Deutschland erlebt von Leipzig aus zum ersten Mal in der Geschichte eine gelungene und noch dazu friedliche Revolution. Der Autor Peter Wensierski erzählt die wahre Geschichte einer ungewöhnlichen Gruppe junger Leute, die einen Kampf führten, den andere für aussichtslos hielten. Dass er die Geschichte erstmals aus der damaligen Perspektive der jungen Leute erzählt, macht diesen Roman besonders spannend. Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

Alle Veranstaltungen am Sonntag, den 26. März 2017, im Überblick:

11.00 Uhr:
MATINÉE-LESUNG
PAULA FÜRSTENBERG
FAMILIE DER GEFLÜGELTEN TIGER

Schon als Kind hatte Johanna eine Vorliebe für Landkarten, die die Welt überschaubar machten und zugleich die Fantasie anregten. Nach dem Abitur ist sie aus der Uckermark nach Berlin gezogen, wo sie zum Ärger ihrer Mutter eine Ausbildung zur Straßenbahnfahrerin macht, anstatt zu studieren. Mit Reiner, ihrem Ausbilder, bewegt sie sich durch das wohlgeordnete Liniennetz der Großstadt und lacht über alte DDR-Witze, ohne sie zu verstehen. Mit Karl, dem elternlosen Weltenbummler, beginnt sie eine Affäre. Ihr Vater Jens hat die Familie 1989 kurz vor dem Mauerfall verlassen, da war Johanna zwei Jahre alt. Außer einer Postkarte an der Wand erinnert nichts an ihn. Doch dann ruft Jens an, und Johannas Lebenskonstrukt gerät ins Wanken. Ist er geflohen? Wurde er verhaftet? Hatte Johannas Mutter etwas damit zu tun oder gar Honeckers Krankengymnastin? Wie ist es, wenn man keine Erinnerungen an den eigenen Vater hat? Und keine an das Land namens DDR, in dem man geboren wurde? Wenn man auf das Gedächtnis anderer angewiesen ist, um die eigene Geschichte zu verstehen? Die Autorin Paula Fürstenberg erzählt in ihrem Roman zart, virtuos und voller feinem Humor von einer berührenden Vatersuche und von einer Tochter, die sich alten Fragen neu stellen muss. Von blinden Flecken, biografischen Brüchen und von der Notwendigkeit, eine Geschichte zu haben, in der man sich einrichten kann. Ort: Museum in der „Runden Ecke“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal