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Donnerstag, den 10. September 2015

Bürgerkomitee Leipzig öffnet am Tag des offenen Denkmals die Türen zu drei ehemaligen Orten der SED-Diktatur

Kategorie: Pressemitteilung

Am 13. September 2015 lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. zu Sonderführungen zum Tag des offenen Denkmals ein. Die Stasi-Bezirksverwaltung „Runde Ecke“, der Stasi-Bunker in Machern und die Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR erinnern mit ihrer jeweils einzigartigen Geschichte an das Unrecht in der DDR. Sie sind bedeutende Denkmäler, die gerade im 25. Jubiläumsjahr der Deutschen Einheit das System der SED-Diktatur begreifbar machen.

Der diesjährige Tag des offenen Denkmals steht unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und das Museum im Stasi-Bunker in Machern vermitteln unter diesem Gesichtspunkt eindrücklich die technischen Seiten des DDR-Überwachsungssystems. Wie sahen die konspirativen Geräte aus, mit deren Hilfe die Stasi unbequeme Oppositionelle überwachen konnte? Wie genau ging die Überwachung der Kommunikationswege vonstatten? Welche Technik sollte die Stasi auch im Ernst- oder Kriegsfall einsatzfähig halten? Antworten auf diese Fragen bieten die Sonderführungen, die am Tag des Offenen Denkmals einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen der SED-Diktatur möglich machen.

Einmalige Besichtigungsmöglichkeit sonst verschlossener Räume und Bereiche der „Runden Ecke“ und der Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR

Zum Tag des offenen Denkmals bekommen Besucherinnen und Besucher die seltene Gelegenheit, abseits von den Ausstellungsräumen die „Runde Ecke“ zu erkunden und sich vom heutigen baulichen Zustand der einstigen Hinrichtungsstätte und des Stasi-Bunkers zu überzeugen. Das Bürgerkomitee bietet dafür besondere Führungen an und informiert über Symbolkraft der Gebäude und ihrer Räume für die DDR-Geschichte.

In der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig stehen von 11.00 bis 16.00 Uhr halbstündlich Führungen unter dem Motto „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS – Vom Keller zum Boden und anderen Orten des (un)heimlichen Gebäudekomplexes“ auf dem Programm. Nur an diesem Tag sind unter anderem der ABC-Schutzraum im Keller, die geschützten Arbeitsräume des Bezirksverwaltungsleiters und die Kegelbahn der Stasi-Mitarbeiter für Interessierte geöffnet.

Das Museum im Stasi-Bunker bei Machern lädt zwischen 10.00 und 16.00 Uhr zu einem Gang durch das Bunkerinnere ein. Die Besucherinnen und Besucher erhalten einen Einblick, wie die MfS-Führungsriege im Ausnahmezustand ihre Arbeit fortsetzen wollte. Ausgeklügelte Belüftungstechnik, schwere Schleusentüren und die große Steuerzentrale des Bunkerkommandanten vermitteln anschaulich die Angst vor dem Tag X. Die dortige Sonderausstellung „Der Weg zur Deutschen Einheit“ informiert außerdem darüber, wie mit der Friedlichen Revolution in der DDR die Frage der deutschen Einheit unverhofft wieder auf der Tagesordnung der deutschen und internationalen Politik stand.

In der Leipziger Südvorstadt besteht die seltene Möglichkeit, die Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR zu besichtigen.In der letzten Hinrichtungsstätte auf deutschem Boden wurden 64 Todesurteile in der Zeit von 1968 bis 1981 vollstreckt. Unter dem Titel „Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig“ bietet das Bürgerkomitee Interessierten in der Zeit von 11.00 bis 16.00 Uhr Führungen durch die weitgehend authentisch erhaltenen Räume an.

Die öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ beginnt um 15.00 Uhr im Vorraum der Gedenkstätte. Anhand originaler Objekte kann hier die Arbeit der Stasi nachvollzogen werden.

Der Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ startet um 11.00 Uhr am Hauptportal der Nikolaikirche. Er führt zu den Brennpunkten des demokratischen Aufbruchs in Leipzig. Entlang der Demonstrationsroute erleben die Besucher, wie sich die Stadt seit 1989 entwickelt hat.


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