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Dienstag, den 11. Mai 2010

Internationaler Museumstag 2010: „Museen für ein gesellschaftliches Miteinander“

Kategorie: Pressemitteilung
Am 16. Mai 2010, um 10.00, 11.00, 15.00 und 17.00 Uhr Sonderführungen im Museum in der „Runden Ecke“

„Museen für ein gesellschaftliches Miteinander“ lautet das Motto des diesjährigen Internationalen Museumstags, und diesem Thema widmen sich auch vier Sonderführungen im Museum in der „Runden Ecke“. Um 10.00 Uhr und 15.00 Uhr führen Zeitzeugen von 1989 durch die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ und zeigen, wie durch friedlichen Protest ein besseres gesellschaftliches Miteinander erreicht werden konnte.

Am 4. Dezember 1989 gelang es, die damalige Bezirksverwaltung für Staatssicherheit friedlich zu besetzen. „Krumme Ecke Schreckenshaus, wann wird ein Museum draus?“ hatten die Montagsdemonstranten 1989 gefordert. In Führungen um 11.00 Uhr und 17.00 Uhr erzählen Mitglieder des Leipziger Bürgerkomitees von der Besetzung und Auflösung der Leipziger Stasi-Zentrale sowie von der Entstehung des Museums und führen dabei durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“.

Die Führungen kosten 3 Euro pro Person (2 Euro ermäßigt). Voranmeldungen sind nicht nötig. Das Museum in der „Runden Ecke“ ist von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Die Hinterlassenschaften des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die in der Gedenkstätte zu sehen sind, informieren über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des berüchtigten Geheimdienstes. Ergänzt werden sie von ausgewählten Fotografien und Dokumenten. Ein Rundgang durch die Ausstellung vergegenwärtigt dem Besucher, wie die SED ihren Überwachungsstaat aufbaute und die DDR-Bürger systematisch ihrer demokratischen Grundrechte beraubte. Dabei soll auch bewusst werden, wie bedeutsam die Errungenschaften der Friedlichen Revolution bis heute sind. Die Sammlung ist in ihrer Geschlossenheit einmalig und umfasst etwa 40.000, zum Teil einzigartige Objekte. Viele davon sind in der Dauerausstellung zu sehen, vom originalgetreuen Nachbau einer Zelle aus der ehemaligen MfS-Untersuchungshaftanstalt über Geräte zur Postkontrolle und eine Maskierungswerkstatt bis hin zu einer Kollermaschine für die Vernichtung von Akten. Ein spezieller Ausstellungsteil befasst sich mit der Todesstrafe in der DDR, die ab 1961 in Leipzig vollstreckt wurde.

Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ bis 15.01.2011 verlängert

Zum Doppeljubiläum von Friedlicher Revolution und Deutscher Einheit erzählt die Ausstellung vom friedlichen Umbruch 1989/90 und dem Weg zur Demokratie. Mit originalen Flugblättern, Demofotos, Plakaten und Dokumenten zeichnet die Schau die Entwicklung der Oppositionsgruppen nach und orientiert sich an den konkreten Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig im Jahr 1989, die zu Demokratie und letztlich zu einem blockfreien Europa führten. Zum 20-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit beleuchtet die Ausstellung die Entwicklung von den ersten freien Wahlen in der DDR bis zur Wiedervereinigung 1990.

Damit präsentiert das Bürgerkomitee Leipzig e. V., das direkt aus der Friedlichen Revolution hervorging und heute das Museum in der „Runden Ecke“ betreibt, noch bis über das zweite Jubiläumsjahr hinaus eine der wichtigsten Epochen der jüngeren deutschen Geschichte und lädt zu spannenden neuen Entdeckungen ein.