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Samstag, den 03. Oktober 2009

5. Oktober 2009, 19.00 Uhr: Wir sind das Volk!" - 10. Montagsgespräch in der "Runden Ecke"

Kategorie: Pressemitteilung

Zu Gast diesmal Werner Schulz, Europaabgeordneter von Bündnis90/Die Grünen und 1989 Mitbegründer des Neuen Forums

„Aus heutiger Sicht stehen für mich die 3 Buchstaben DDR für ein Demagogisches Diktatur Regime. Diesem Staat hat es von Anbeginn an demokratischer Legitimität gefehlt.“ So beurteilt Werner Schulz, der am 5. Oktober 2009 im Museum in der „Runden Ecke“ der zehnte Gast der Montagsgespräche sein wird, die DDR.

Um so glücklicher zeigt er sich, dass 1989 „die Selbstbefreiung in eine selbst errungene Demokratie gelungen“ ist. 1950 in Zwickau geboren, studierte Werner Schulz Lebensmitteltechnologie in Berlin. Kurz vor Abgabe der Dissertation verlor er seine wissenschaftliche Assistenzstelle, weil er gegen den Einmarsch der Roten Armee 1979 in Afghanistan öffentlich protestiert hatte. Es folgten Anstellungen als Mitarbeiter in der Recyclingwirtschaft später in der Kreishygieneinspektion Berlin-Lichtenberg.

Bereits die militärische Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 war für ihn auslösendes Moment, den Staat und seine Ideologie in Frage zu stellen. Schulz begab sich in oppositionelle Kreise und begann systematisch gegen das SED-Regime zu arbeiten. Er war 1982 Gründungsmitglied des Pankower Friedenskreises, im Herbst 1989 des Neuen Forums in Berlin und schließlich dessen Vertreter am Zentralen Runden Tisch. Die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 hat er in Leipzig miterlebt. Vom März bis Oktober 1990 war Werner Schulz Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer für die Partei „Bündnis 90“, die unter anderen aus dem Neuen Forum hervorgegangen war.

Nach der Wiedervereinigung trug er maßgeblich zum Zusammenschluss beider Parteien zu „Bündnis 90/Die Grünen“ bei und gehörte bis 2005 dem Deutschen Bundestag an. Im April 1998 kandidierte er in Leipzig als Oberbürgermeister gegen Wolfgang Tiefensee. Seit Juni 2009 ist Werner Schulz Mitglied des Europäischen Parlamentes.

 

Veranstaltungsreihe wird 2010 fortgesetzt

Seit Beginn des Jahres 2009, dem Auftakt des Jubiläumsjahres hat sich die Reihe „Wir sind das Volk!“ – Montagsgespräche in der „Runden Ecke“ zu einer gut besuchten und geschätzten Veranstaltungsreihe entwickelt, die immer wieder . Im Mittelpunkt standen bisher Einzelpersonen, die sich in besonderer Weise an der Friedlichen Revolution beteiligten, einen gleichermaßen außergewöhnlichen wie auch exemplarischen Lebensweg hatten und haben und nicht zuletzt mit Leipzig verbunden sind.

 

Das Besondere der Reihe ist, dass die eingeladenen Persönlichkeiten die Möglichkeit bekommen, erstmals so gründlich über ihr Leben vor der Friedlichen Revolution und ihre Teilnahme an derselben zu berichten. Ebenfalls thematisiert wird die jeweilige Biographie in den zurückliegenden 20 Jahren seit 1989.

 

Bisher waren die Gäste Michael Arnold (Zahnarzt, Dresden), Jochen Läßig (Rechtsanwalt, Leipzig), Petra Lux (Lehrerin für Tai Chi, Leipzig), Edgar Dusdal (Parrer, Berlin), Cornelia Matzke (Ärztin, Leipzig), Christoph Wonneberger (Pfarrer, Leipzig) Bernd-Lutz Lange (Kabarettist, Leipzig), im August Walter Christian Steinbach (Präsident der Landesdirektion, Leipzig).

 

Reinhard Bohse, 1989 Mitbegründer des Neuen Forums in Leipzig, und Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ moderieren gemeinsam die Reihe. Die Veranstaltung findet jeden ersten Montag im Monat im ehemaligen Stasi-Kinosaal um 19 Uhr im Museum in der „Runden Ecke“ statt, der Eintritt ist frei.

 

Weitere Gäste der Montagsgespräche werden unter anderem sein: Günter Nooke (2. November) und Joachim Gauck (7. Dezember)