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Donnerstag, den 30. September 2010

Konrad Weiß beim Montagsgespräch im Museum in der "Runden Ecke"

Kategorie: Pressemitteilung

Am 4. Oktober 2010, 19.00 Uhr, ist der Publizist, Bürgerrechtler und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR zu Gast bei der erfolgreichen Veranstaltungsreihe

„Dass Menschen die Kraft finden, sich nach jahrzehntelanger Unterdrückung selbst zu befreien,“ hält er für die wichtigste Errungenschaft der Friedlichen Revolution. Konrad Weiß hat 1989 als Mitbegründer der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt aktiv am Friedlichen Umbruch mitgewirkt und ist bis heute eine gefragte Stimme zu den Ereignissen von vor 20 Jahren. Am 4.10.2010, um 19.00 Uhr wird der 22. Gast der Montagsgespräche von seinem Werdegang und seinem Engagement erzählen und sich den Fragen der Moderatoren Tobias Hollitzer und Reinhard Bohse stellen.

Konrad Weiß wurde 1942 im schlesischen Lauban geboren. Aufgewachsen in einer katholischen Familie in der Diaspora lernte er das DDR-Regime als ständigen Unrechtsstaat kennen. So wurde er beispielsweise nicht zur Erweiterten Oberschule zugelassen. Nach einer Ausbildung als Elektromonteur und dem Abitur an der Abendschule arbeitete er zunächst im Katholischen Seelsorgeamt Magdeburg, woran sich ein Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg anschloss. Von 1969 bis 1990 war er als Regisseur im DEFA-Studio Berlin für Dokumentarfilme tätig, wo er verschiedenste Länder besuchen durfte.

Im September 1989 gehörte er zu den Begründern von Demokratie Jetzt, einer Bewegung gegen den Geist und die Praxis der Abgrenzung, dessen Sprecher er wurde. Er beteiligte sich an den Runden Tischen in Berlin und wurde Abgeordneter der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 1994 war er Mitglied des Deutschen Bundestages für Bündnis 90/Die Grünen.

Seit 1995 ist Weiß als freier Publizist tätig. Er ist unter anderem Mitglied des Bürgerbüro e.V. zur Aufarbeitung von Folgeschäden der SED-Diktatur, in der Katholischen Akademie Berlin und in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Weiß steht für die Erinnerung an den Nationalsozialismus, sowie die Aufarbeitung der SED-Diktatur. Er plädiert dafür, dass möglichst viele Menschen selbst politische Verantwortung übernehmen Andererseits sieht er die Verantwortung der Mitbestimmung und die Bindung Deutschlands in der Europäischen Union sowie die Integration von Mittel- und Osteuropa als besonders wichtig an.

Moderation: Reinhard Bohse (Mitbegründer des Neuen Forums in Leipzig 1989) und Tobias Hollitzer (Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“)

Der Eintritt ist frei

Montagsgespräche enden 2010 – Publikation der Reihe für 2011 geplant

Zum Doppeljubiläum von Friedlicher Revolution und Deutscher Einheit lädt das Bürgerkomitee seit Januar 2009 zu einer Gesprächsreihe mit Zeitzeugen ein. Noch bis Dezember 2010 stehen vor allem Akteure im Mittelpunkt, die sich in besonderer Weise am demokratischen Aufbau seit 1990 beteiligten. 2011 plant das Bürgerkomitee die Gespräche zu publizieren und die Erinnerung von Persönlichkeiten an die Friedliche Revolution und die Deutsche Einheit so zu erhalten.

Die letzten Gäste der Montagsgespräche sind der Galerist Gerd Harry Lybke (1. November) und der Fotograf Martin Jehnichen (6. Dezember).

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