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mercredi, den 03. mai 2017

29. und 30. April 2017 Museum im Stasi-Bunker geöffnet Präsentation der Sonderausstellung „Der Kalte Krieg“

Categorie: Pressemitteilung

Am Samstag und Sonntag, den 29. und 30. April 2017 hat das Museum im Stasi-Bunker bei Machern wieder geöffnet. Von 13.00 bis 16.00 Uhr werden öffentliche Führungen angeboten und außerdem ist die Sonderausstellung „Der Kalte Krieg“ zu sehen.

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat, öffentliche Führungen durch den Bunker an. Das Außengelände mit all seinen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden. Regelmäßig finden die Führungen durch den Bunker statt, die mit einem kurzen Einführungsvortrag beginnen. Erwachsene zahlen 5.00 Euro und Ermäßigungsberechtigte 4.00 Euro. Die Besichtigung der Sonderausstellung ist kostenlos.

Neben den regelmäßig stattfindenden öffentlichen Führungen am letzten Wochenede im Monat können Gruppen ganzjährig Termine für Sonderführungen vereinbaren.

Sonderausstellung „Der Kalte Krieg. Ursache – Geschichte – Folgen“ zu besichtigen

Die Ausstellung schaut auf die Zeit zwischen 1945 und 1991 und stellt die politischen, wirtschaftlichen, militärischen und weltanschaulichen Ursachen des Kalten Krieges dar. Die Texte zeichnen sich dadurch aus, dass sowohl 160 zeithistorische Fotos und Dokumente als auch zahlreiche QR-Codes, die zu Filmdokumenten im Internet verlinken, integriert sind. Die Sonderschau gibt dadurch einen Rundblick über den Kalten Krieg, der als weltumspannende Systemkonkurrenz die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte.

Geheime Ausweichobjekte und eine Ausweichführungsstelle für die Staatssicherheit

30 km östlich von Leipzig, im Naherholungsgebiet „Lübschützer Teiche“, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Nach einer mehrjährigen Bautätigkeit war die „Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig“ 1974 vollständig fertiggestellt und wurde unter strengster Geheimhaltung bis 1989 einsatzbereit gehalten. Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte seinen Dienstsitz aus der „Runden Ecke“ in Leipzig nach Machern verlegt um auch im Falle eines Krieges oder einer Spannungsperiode seine Arbeit als „Schild und Schwert der Partei“ zur Sicherung der SED-Diktatur fortsetzen zu können. Dazu sollte genauso die flächendeckende Überwachung der Bevölkerung gehören, die im Ernstfall zur Errichtung von Isolierungslagern für Regimegegner geführt hätte, um auch „innerpolitische Spannungen lösen“ zu können.

Im Ernstfall sollten insgesamt ¾ der Mitarbeiterschaft der Leipziger Bezirksverwaltung und die dazugehörigen 11Kreisdienststellen Ausweichobjekte östlich von Leipzig belegen. Vorgesehen waren vor allem Konsumgaststätten, aber auch ein Internat, ein Ferienlager oder ein Heimatmuseum. Die Anwohner oder Nutzer der Objekte wussten in der Regel nichts von diesen Plänen. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie.

Ausblick in den Mai: auch zur Museumsnacht am 6. Mai 2017 ist der Bunker zu besichtigen

Außerdem wird sich das Museum im Stasi-Bunker in diesem Jahr wieder an der in Leipzig und Halle (Saale) stattfindenden Museumsnacht beteiligen. Am Samstag, den 6. Mai 2017 hat das Museum im Stasi-Bunker dann als Teil der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ von 17.00 - 23.00 Uhr geöffnet und bietet Führungen durch die original erhaltene unterirdische Bunkeranlage an.

Weitere Angebote und Informationen unter: www.runde-ecke-leipzig.de