Sie sind hier: Runde-Ecke-Leipzig.de / Presse

einzelne Meldung

Donnerstag, den 08. November 2007

Freiheitsdenkmal gehört nach Leipzig

Kategorie: Pressemitteilung

Bürgerkomitee unterstützt Abgeordneten-Antrag nach Denkmalpaar an zwei Standorten

Leipzig soll ein Freiheitsdenkmal bekommen. Diesen Antrag einer Gruppe Bundestagsabgeordneter unterstützt das Bürgerkomitee mit Nachdruck. Auf Initiative der Leipziger Parlamentarier Gunter Weißgerber und Rainer Fornahl sollte das seit langem geplante Freiheitsdenkmal in Erinnerung an die Friedliche Revolution von 1989 zwei Standorte haben: Berlin und Leipzig. Bisher war lediglich die Bundeshauptstadt im Gespräch gewesen, der aktuelle Vorschlag sieht ein „Denkmalpaar“ vor.

Leipzig gilt seit Jahren als die Stadt der Friedlichen Revolution, von der entscheidende Impulse für den demokratischen Aufbruch im ganzen Land ausgingen. Als Standort für das Freiheitsdenkmal ist es deshalb geradezu prädestiniert. Das sieht offenbar auch die Mehrheit der Bevölkerung so: In einem ZDF-Ted sprachen sich bisher 85 Prozent der über 25.500 Teilnehmer für Leipzig aus.

 

9. Oktober 1989 in Leipzig war Höhepunkt der Friedlichen Revolution

Die Friedliche Revolution fand ihren Höhepunkt am 9. Oktober 1989 in Leipzig, als 70.000 Demonstranten mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ das SED-Regime stürzten. Sie wagten sich auf die Straße, obwohl die Staatsmacht nur wenig Tage zuvor gedroht hatte, die Proteste blutig niederzuschlagen, obwohl Polizei, Armee, Staatssicherheit und Kampfgruppen bewaffnet bereit standen. Doch mit ihrer schieren Masse und ihrer Friedfertigkeit zwangen sie die Sicherheitskräfte zur Kapitulation. Ohne diesen Tag in Leipzig wäre der Fall der Berliner Mauer am 9. November nicht möglich gewesen.

Im Windschatten der Leipziger Massendemonstrationen 1989/90, so heißt es in dem Antrag der Abgeordneten, wuchsen die DDR-weiten Kundgebungen und Demonstrationen zu Ereignissen, die aus dem emanzipatorischen Ruf „Wir sind das Volk“ die politische Forderung „Wir sind ein Volk“ werden ließen – wohl wissend, dass nur die Einheit in Freiheit das größtmögliche Maß an Sicherheit vor der Restitution der alten Machtverhältnisse in der DDR bot.

Somit wurde am 9. Oktober in Leipzig der Weg bereitet für die deutsche Einheit und das Ende der europäischen Teilung.

 

Öffentliche Diskussion über Denkmalskonzept und künstlerische Gestaltung nötig

Diese epochalen Ereignisse sollen in Leipzig mit einem Denkmal gewürdigt werden. Das Bürgerkomitee fordert die Abgeordneten des deutschen Bundestags auf, sich dem Antrag ihrer Parlamentskollegen anzuschließen und für ein „Denkmalpaar“ in Berlin und Leipzig zu stimmen. Um dem Beitrag der vielen Hunderttausend am Sturz der Demokratie und an der Eroberung der Freiheit gerecht zu werden, sollten die Konzeption und der künstlerische Wettbewerb zur Gestaltung des Denkmals öffentlich diskutiert werden.