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Donnerstag, den 21. November 2002

Unterirdische Kommandostände der Stasi für den Ernstfall

Kategorie: Pressemitteilung
Von: Bürgerkomitee Leipzig e.V.
Sonderausstellung am Wochenende letztmalig im Museum im Stasi-Bunker Machern zu sehen

Auf Ausnahmesituationen wähnten sich die Sicherheitsorgane der DDR bestens vorbereitet. Insbesondere das Ministerium für Staatssicherheit hatte im ganzen Land Vorbereitungen für den so genannten Spannungs- und Mobilmachungsfall getroffen. Wichtiger Bestandteil war das Netz von Ausweichführungsstellen: Bunkeranlagen, die in der Nähe jeder Bezirksstadt hohen Stasi-Offizieren im Ernstfall als unterirdische Kommandoanlage gedient hätten.

Wie diese Ausweichführungsstellen der Staatssicherheit in die Mobilmachungsplanung der DDR eingebunden waren und wie sie im Ernstfall funktioniert hätten, ist am kommenden Wochenende letztmalig in einer Sonderausstellung im Museum im Stasi-Bunker Machern zu sehen. Die Leihgabe der Außenstelle Halle der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen war erstmals im September zum Tag des offenen Denkmals zu sehen und blieb aufgrund des großen Besucherinteresses zunächst weiter im Museum im Stasi-Bunker.

Führungen durch den einzigen original erhaltenen Stasi-Bunker

Die Ausstellung ist am Sonnabend und Sonntag, jeweils 13.00 bis 16.00 Uhr, während der Öffnungszeit des Museums im Stasi-Bunker letztmalig zu besichtigen. Was die Exposition beschreibt, können Besucher vor Ort in der ehemaligen Leipziger Ausweichführungsstelle, die fast vollständig original erhalten ist, unmittelbar nachvollziehen. Zu besichtigen sind das 5,2 Hektar große Außengelände mit allen Gebäuden und Anlagen, sowie der authentisch erhaltene und eingerichtete Bunker. Durch letzteren sind ständig Führungen möglich. Zu erfahren ist dabei unter anderem, wie die Versorgungssysteme funktionierten, wie DDR-weit Nachrichtenkontakte zustande gekommen wären und welche Überlebensstrategien sich die Staatssicherheit für einen Atomschlag entwickelt hatte.

Das Museum im Stasi-Bunker ist Teil der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke", die in Leipzig in den original erhaltenen Räumen der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des DDR-Geheimdienstes informiert. Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. betreibt mit den beiden Einrichtungen eine einmalige Gedenkstättenkombination.