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jueves, den 04. septiembre 2008

Bernd Neumann sichert Fortführung des bisherigen finanziellen Engagements des Bundes für Gedenkstättenarbeit zu

Categoría: Pressemitteilung

Minister für Kultur und Medien zu Gast im Museum in der „Runden Ecke“

Die Förderung der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ aus Bundesmitteln ist langfristig gesichert. Das sagte Bernd Neumann, Staatsminister für Kultur und Medien (BKM), bei seinem heutigen Besuch in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Er machte hier im Rahmen seiner Kulturreise durch einige neue Bundesländer Station. Neumann besichtigte die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ und kam anschließend mit Vorstandsmitgliedern des Trägervereins, des Bürgerkomitee Leipzig e.V., ins Gespräch. Der Minister zeigte sich beeindruckt vom historischen Ort und von den Dimensionen des Dargestellten, ebenso wie von den hohen Besucherzahlen, die im Jahr 2007 bei fast 100.000 lagen. Neumann würdigte außerdem das Engagement der Vereinsmitglieder und Mitarbeiter, dass deutlich zu spüren sei.

Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ wird seit mehreren Jahren durch den Staatsminister für Kultur gefördert. Dementsprechend machten die Vertreter des Bürgerkomitees im Gespräch auch auf drängende Zuwendungsfragen aufmerksam. Sie erläuterten vor allem, dass die Gedenkstätte mit der aktuellen Projektförderung dauerhaft nicht wirtschaften kann und deshalb eine institutionelle Förderung durch den Bund nötig ist – wie sie von Stadt und Land bereits gewährt wird. Ihm sei bewusst, so Neumann, dass die nötige weitere Professionalisierung auch ausreichend finanziell abgesichert werden müsse.

Der Vereinsvorstand stellte außerdem die Vorhaben zum 20. Jahrestag der Friedlichen Revolution vor, die 2009 der Schwerpunkt der Gedenkstättenarbeit sein werden. Sie informierten Minister Neumann vor allem über die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“, die schon im Januar kommenden Jahres eröffnet wird.

Die Aufarbeitung der kommunistischen Diktaturen, so Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer, müsse künftig noch wesentlich intensiver betrieben werden. Die erschreckende Unwissenheit der nachwachsenden Generation zur DDR-Gesichte – erst jüngst wieder in einer renommierten Studie belegt – und das Widererstarken kommunistischer Ideologien seien Anlass zur Sorge. Initiativen, die diesen Entwicklungen entgegen wirken, müssten von staatlicher Seite stärker unterstützt werden. Der Bürgerkomitee-Vorstand wies außerdem auf die Wichtigkeit der Heterogenität der Erinnerungslandschaft hin, die auch in der Gedenkstättenkonzeption betont wird. Bürgerschaftliches Engagement, die vielfältigen Trägerstrukturen und nicht zuletzt die zahlreichen Standorte außerhalb Berlins, die die politische und museumspädagogische Bildung vor Ort gewährleisten, müssten unbedingt erhalten und gefördert werden.

Der Besuch des Staatsministers wurde begleitet von Vertretern der Legislative auf Bundes-, Landes- und Stadtebene, die gleichzeitig mehrere Parteien repräsentierten: Am Gespräch nahmen Manfred Kolbe (MdB, CDU), Christoph Waitz (MdB, FDP), Michael Weichert (MdL / Leipziger Stadtrat, Bü90/Die Grünen), Gunter Weißgerber (MdB, SPD) und Rainer Fornahl (MdB, SPD) teil. Sie unterstrichen einhellig, wie wichtig die kontinuierliche finanzielle Unterstützung der Gedenkstätte durch die öffentliche Hand auch in Zukunft sei.