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jueves, den 02. octubre 2008

Zeitzeugen und Filme erzählen von der Friedlichen Revolution

Categoría: Pressemitteilung

Programm des Bürgerkomitees in der Reihe „Herbst ´89 – Aufbruch zur Demokratie“

Es waren nicht nur Studenten, die 1989 in Leipzig demonstrierten, aber es ging unverkennbar ein großer Impuls von der Jugend aus. Inzwischen sind Jahre vergangen, und wer heute zur Generation der Jugendlichen zählt, hat kaum noch einen Bezug zu den Ereignissen des Jahres 1989. Erst kürzlich wurde festgestellt, wie gering das Wissen von Schülern über die DDR-Geschichte ist, und dazu zählt auch die Friedliche Revolution. Den Jugendlichen ist nicht gegenwärtig, was für ein Staat die DDR war, und weil sie ihn nicht selbst erlebt haben, verharmlosen sie den Alltag in der Diktatur. Eine Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler dennoch zu erreichen, sind Filme. Sie lassen den Zuschauer hautnah miterleben, was eigentlich schon zur Historie gehört.

Im Rahme der Veranstaltungsreihe „Herbst ´89 – Aufbruch zur Demokratie“ finden dieses Jahr in der Gedenkstätte mehrere Filmvorführungen mit anschließendem Gespräch statt. Eine davon, die Vorführung von „Das Leben der Anderen“, richtet sich speziell an Schüler, die die Friedliche Revolution selbst gar nicht, oder zumindest nicht bewusst, erlebt haben.

 

Montag, 6. Oktober 2008, 9.00 Uhr:

Der Kopfhörer und andere Originalrequisiten aus „Das Leben der Anderen“

Der erfolgreiche Film erzählt auf authentische, einfühlsame und spannende Weise von der jüngeren deutschen Vergangenheit. Er schildert die Bespitzelung eines Ost-Berliner Künstlers durch die Staatssicherheit mit all ihren Absurditäten. Nach dem Spielfilm stellen die Requisiteure eine Vielzahl der verwendeten Requisiten vor. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, die Ausstellung „Stasi - Macht und Banalität“ zu besuchen. Diese Veranstaltung richtet sich besonders an Schüler der Klassenstufen 9 bis 12. Veranstaltungsort ist der ehemalige Stasi-Kinosaal im Museum in der „Runden Ecke“. Der Eintritt ist frei.

 

Montag, 6. Oktober 2008, 19.00 Uhr:

Podiumsdiskussion: Wir sind das Volk! Sind wir ein Volk? Warum wir in Leipzig ein Freiheits- und Einheitsdenkmal brauchen

Die Podiumsdiskussion befasst sich mit der Frage, ob und warum Leipzig ein Einheits- und Freiheitsdenkmal benötigt. Nach dem Beschluss des Bundestages, ein solches Denkmal in Berlin zu errichten gehen die Meinungen auseinander. Die Frage ob ein derartiges Denkmal nach Leipzig gehört, oder ob es vielleicht gar keine angemessene Form der Erinnerung ist, wird diskutiert. Veranstaltungsort ist der ehemalige Stasi-Kinosaal im Museum in der „Runden Ecke“.

Mitwirkende sind der Journalist Jürgen Engert sowie die Mitglieder des Bundestages Rainer Fornahl, Arnold Vaatz und Gunter Weißgerber. Die Moderation übernimmt Sven-Felix Kellerhoff, Die Welt. Der Eintritt ist frei.

In Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft e.V., Berlin

 

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 9.00 – 11.00 Uhr:

Filmvorführung: „Eingeschlossen – abgeriegelt. Die Grenze durch Deutschland. Eine Chronik von 1945 bis 1990“

„Eine faszinierende Chronologie“ nannte die Neue Zürcher Zeitung das Buch „Die Grenze durch Deutschland. Eine Chronik von 1945 bis 1990“ von Roman Grafe. Die FAZ forderte sogar auf: „Lest dieses Buch!“ Nun hat der Autor wesentliche Teile dieser Chronik verfilmt: Im Mittelpunkt stehen der Grenzort Probstzella in Thüringen und seine Bewohner. Sie erzählen vom Frühjahr 1952, als die ersten Sperranlagen an der DDR-Grenze errichtet wurden und mehr als 8.000 Menschen als feindliche Elemente“ aus dem Grenzgebiet ausgesiedelt wurden. Die politischen Hintergründe des Grenzregimes werden ebenso aufgezeigt wie die Propaganda der SED, die die Ursachen der Massenflucht aus dem sogenannten „Arbeiterparadies DDR“ leugnete. Roman Grafe sichtete außerdem altes Filmmaterial und befragte Zeitzeugen. Man erfährt, was aus Tätern und Opfern nach dem Mauerfall geworden ist. Nach der Filmvorführung im ehemaligen Stasi-Kinosaal sind die Gäste eingeladen, mit dem Autor ins Gespräch zu kommen.

Eine Kooperationsveranstaltung des Schulmuseums Leipzig, der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und des Bürgerkomitee Leipzig e.V.

Die Teilnahme kostet 2.- € pro Person (Unkostenbeitrag). Voranmeldung erbeten (Schulmuseum: 0341/2130568)

 

Donnerstag, 9. Oktober 2008, 14.00 Uhr:

„Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ – Rundgang zu den Schauplätzen des Jahres 1989

Während des ganzen Jahres 1989 hielten eine Vielzahl öffentlicher Aktionen von Bürgerrechtsgruppen die SED und vor allem die Staatssicherheit in Atem. Dazu gehörten die Demonstration für Meinungs- und Pressefreiheit im Januar, der Pleißepilgerweg und das Straßenmusikfestival im Juni und die entscheidende Massendemonstration am 9. Oktober. Der Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ erinnert am 9. Oktober 2007 an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989. Zeitgeschichte wird am Ort des Geschehens erzählt. Der Rundgang beginnt 14.00 Uhr am Hauptportal der Nikolaikirche. Kosten pro Person: 3 Euro

 

Freitag, 10. Oktober 2008, 19.00 Uhr:

Am 9. Oktober 1989 haben nicht nur die Leipziger gesiegt

Am 9. Oktober 1989 stellten sich in Leipzig 70.000 Bürger der SED-Diktatur entgegen, neben Einwohnern der Stadt Tausende, die aus der gesamten DDR angereist waren. Dadurch wurde Leipzig zum Ort, an dem die Friedliche Revolution ihren entscheidenden Sieg errang. Diesem Thema widmen sich Vortrag, Film und Gespräch. Die Veranstaltung findet im ehemaligen Stasi-Kinosaal im Museum in der „Runden Ecke“ statt.

Mitwirkende sind René Bachmann, Dresden (angefr.), Stefan Kettner, Meiningen, Wolf-Dieter Legall, Halle, Dietlinde und Rudolf Rüther, Nordhausen und Barbara Timm, Berlin. Das Gespräch wird von Tobias Hollitzer, Leiter des Museums in der „Runden Ecke“, moderiert. Der Eintritt ist frei.

 

Samstag, 11. Oktober 2008, 19.00 Uhr:

„Nikolaikirche“

Im ehemaligen Stasi-Kinosaal im Museum in der „Runden Ecke“ läuft der Film „Nikolaikirche“ vorgeführt. In der Verfilmung von Erich Loests Roman „Nikolaikirche“ begleitet der Zuschauer eine Leipziger Familie und erlebt mit ihr zusammen die Zeit von 1987 bis zum Herbst 1989 und der Friedlichen Revolution. An die Filmvorführung schließt sich ein Gespräch mit dem Autor des Romans, Erich Loest, an. Die Moderation des Abends übernimmt Reinhard Bohse. Der Eintritt ist frei.