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Freitag, den 25. November 2016

26. und 27. November 2016: Museum im Stasi-Bunker letztmalig in diesem Jahr mit der Sonderausstellung "Der Kalte Krieg" geöffnet

Kategorie: Pressemitteilung

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet am Samstag und Sonntag, den 26. und 27. November 2016, zum letzten Mal in diesem Jahr öffentliche Führungen im Museum im Stasi-Bunker in Machern an. An diesem Wochenende ist außerdem die Sonderausstellung „Der Kalte Krieg“ zu sehen.

Da das letzte Wochenende des Monats Dezember auf die Weihnachtsfeiertage fällt, kann das Museum im Stasi-Bunker dieses Jahr letztmalig am Samstag, den 26. und Sonntag, den 27. November 2016, zwischen 13 und 16 Uhr von Interessierten besichtigt werden. Ab 2017 ist der Bunker dann wieder regelmäßig jedes letzte Wochenende im Monat geöffnet. Am 28. und 29. Januar haben Besucher erneut die Möglichkeit, den Bunker und das Gelände zu besichtigen. Für Besucher ohne Ermäßigungsberechtigung beträgt der Preis 5,00 Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen 4,00 Euro.

Sonderausstellung „Der Kalte Krieg. Ursache – Geschichte – Folgen“ zu besichtigen

Die Ausstellung schaut auf die Zeit zwischen 1945 und 1991 und stellt die politischen, wirtschaftlichen, militärischen und weltanschaulichen Ursachen des Kalten Krieges dar. Die Texte zeichnen sich dadurch aus, dass sowohl 160 zeithistorische Fotos und Dokumente als auch zahlreiche QR-Codes, die zu Filmdokumenten im Internet verlinken, integriert sind. Die Sonderschau gibt dadurch einen Rundblick über den Kalten Krieg, der als weltumspannende Systemkonkurrenz die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte.

Konspirative Objekte des Ministeriums für Staatssicherheit für den Ernstfall

Inmitten des Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“, etwa 30 km östlich von Leipzig, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Am Rande des beliebten Ausflugsortes in Machern baute die Stasi Ende der 1960er Jahre den Bunker als Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Der ca. 100 Mann starke Führungsstab um den Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch hätte hier auch im Falle eines Krieges seine Arbeit fortsetzen wollen.

Im Ernstfall sollten insgesamt ¾ der Mitarbeiterschaft der Leipziger Bezirksverwaltung und die dazugehörigen 11 Kreisdienststellen Ausweichobjekte östlich von Leipzig belegen. Vorgesehen waren vor allem Konsumgaststätten, aber auch ein Internat, ein Ferienlager oder ein Heimatmuseum. Die Anwohner oder Nutzer der Objekte wussten in der Regel nichts von diesen Plänen. Zur Umsetzung der Pläne und Belegung der Ausweichobjekte einschließlich des Bunkers kam es dank der Friedlichen Revolution im Herbst ´89 zum Glück nie.

Der ehemalige Stasi-Bunker bei Machern: ein beispielloses Museum im Leipziger Land

Das Museum im Stasi-Bunker ist heute die einzige erhaltene Ausweichführungsstelle der Stasi mit fast vollständiger Originaleinrichtung und verdeutlicht die ausufernde Ernstfallplanung der Staatssicherheit. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ als ehemaliger Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit und das Museum im Stasi-Bunker bei Machern bilden eine bundesweit einmalige Gedenkstättenkombination. Während in der „Runden Ecke“ die bürokratische Schreibtischdiktatur dokumentiert wird, gibt der Stasi-Bunker Einblicke in die Tätigkeit der Geheimpolizei für den Kriegsfall.

Ganzjährig bietet das Bürgerkomitee Leipzig e.V. immer am letzten Wochenende im Monat öffentliche Führungen an. Das Außengelände mit all seinen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden. Regelmäßig finden die Führungen durch den Bunker statt, die mit einem kurzen Einführungsvortrag beginnen. Außerdem können Gruppen außerhalb dieser Zeiten Termine für Sonderführungen vereinbaren.

Ein Besuch ist gerade für junge Menschen interessant, die die SED-Diktatur nicht erleben mussten. Während der eineinhalbstündigen Führung durch das unterirdische Museum werden interessante Details zur Baugeschichte sowie die ausgeklügelte Versorgungs- und Nachrichtentechnik erläutert. Darüber hinaus erfahren die Besucher etwas über die Arbeit der Staatssicherheit sowie deren besondere Aufgaben im sogenannten „Ernstfall“ die bis zu Isolierungslagern für Oppositionelle reichte. Auch in dieser Situation sollte das MfS als „Schild und Schwert der Partei“ die SED-Diktatur sichern und die eigene Bevölkerung überwachen.

Weitere Angebote und Informationen unter: www.runde-ecke-leipzig.de