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Mittwoch, den 03. Juni 2020

Über 400 Besucher zur Wiederöffnung der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker am Pfingstwochenende

Kategorie: Pressemitteilung

Nachdem die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker aufgrund der Corona-Maßnahmen mehrere Wochen geschlossen bleiben musste, konnten die Ausstellungen an beiden Orten in Leipzig und Machern zu Pfingsten wieder ihre Türen für die Besucher öffnen. Unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen konnten allein an dem Pfingstwochenende insgesamt über 400 Interessierte die Ausstellungen besichtigen.

 

Rund 400 Besucher nutzten das lange Pfingstwochenende für eine Besichtigung des Museums in der „Runden Ecke“ bzw. des Stasi-Bunkers bei Machern. Zwar sind es zu „normalen“ Zeiten deutlich mehr, doch unter den Vorgaben des Mindestabstandes war es die Höchstzahl an Besuchern, die zugelassen werden konnten. Die Einhaltung der Hygiene-Maßnahmen verlief aufgrund der neu-installierten Hygienevorrichtungen und den zusätzlichen Mitarbeitern problemlos, auch wenn Wartezeiten beim Einlass nicht zu vermeiden waren. Die meisten Gäste waren froh, dass sie das Museum überhaupt wieder besuchen konnten. Unter den Besuchern waren viele Schüler und Touristen, die die DDR nicht selbst erlebt hatten und auf diese Weise etwas über das Unrechts-Regime erfahren konnten.

Eindrücke von Besuchern der Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ in der „Runden Ecke“

Allein die Besucherreaktion dieser drei Tage zeigen, wie aktuell und notwendig das Museum in der „Runden Ecke“ mit seinen Ausstellungen ist.

So waren zwei syrische Flüchtlinge sehr beeindruckt und hoffnungsvoll darüber, dass das SED-System vor 30 Jahren friedlich beseitigt werden konnte und sie heute ein Museum über die Arbeit dieser Geheimpolizei besuchen konnten:

„Wir sind zwei Syrer, die in Deutschland seit einem Jahr leben. Es hat viel Spaß gemacht, hier zu sein. Die ganze Situation, die in der DDR war, haben wir das gleiche in Syrien: „die Beobachtung vom Geheimdienst. Und wir hoffen, dass eines tages die Situation in Syrien sich ändert und die Gefängnisse dort zu Museen werden.“

Dass diese Ausstellung auch für Schüler funktioniert, zeigen zwei weitere Einträge:

„Es ist sehr spannend und krass, was da passiert ist. Unmöglich, dass das alles passiert ist, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das war. Danke! Schöne Ausstellung! Mia, 13 Jahre“

„Ich finde die Ausstellung sehr interessant. Wir nehmen das Thema gerade in Geschichte [durch] und deswegen war es passend, auch mehr zum Thema zu erfahren. Tolle Ausstellung“

Aber auch ganz normale Touristen zeigten sich von der Ausstellung und den originalen Räumlichkeiten beeindruckt:

„Wie gut, dass es diese Doku-Stätte gibt. Es ist soviel Unrecht geschehen, das niemals vergessen werden sollte. Danke an alle, die am Aufbau und der Betreuung dieser Ausstellung beteiligt waren / sind. Familie aus Hamburg“

Die insgesamt über 230 Besucher, der „Runden Ecke“ in diesen drei Tagen kamen fast ausschließlich aus den alten Bundesländern, vor allem aus Bayern, Niedersachen und Nordrhein-Westfalen.

Die Ausstellungen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker können vorerst nur eingeschränkt besucht werden

Die Ausstellung Stasi – Macht und Banalität“ in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ am Dittrichring 24 in Leipzig wird nun vorerst immer von Samstag bis Montag, jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr wieder für Besucher zugänglich sein. Da noch keine Führungen stattfinden können und zur Zählung erhält jeder Besucher kostenpflichtig einen Audio-Guide ausgeliehen. Weitere Kosten entstehen nicht. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Ein Wegeleitsystem führt durch die Ausstellung. Die Mitarbeiter des Museums stehen selbstverständlich bereit, um die Gäste über die neuen Regelungen zu informieren. Zusätzlich stehen Desinfektionsmittel bereit, sodass die Umsetzung der Hygiene-Vorgaben in allen Bereichen gewährleistet ist. Die Mitarbeiter der „Runden Ecke“ freuen sich, die Besucher von nun an wieder im Museum begrüßen zu können.

Weiterhin geschlossen aber bleibt die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal und auch Rundgänge und Führungen können aufgrund der aktuellen Hygieneanforderungen noch nicht wieder angeboten werden.

Das zur Gedenkstätte gehörende Museum im Stasi-Bunker in Machern, das sich im Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“ befindet, ist wieder regelmäßig jedes letzte Wochenende im Monat geöffnet. Es können jedoch noch keine Führungen stattfinden. Der Eintrittspreis beläuft sich auf 5,00 Euro pro Person (ermäßigt: 4,00 Euro).

Aktuelle Informationen über Änderungen und die schrittweise weitere Öffnung finden sich unter: www.runde-ecke-leipzig.de

Restaurierungsarbeiten während der Schließung

Nachdem die Gedenkstätte Museum „In der Runden Ecke“ die Ausstellungen für den Besucherverkehr ab dem 16. März schließen musste, wurde die Zeit genutzt um umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten durchzuführen. Der Eingangsbereich des Museums wurde entsprechend des Mittelfristigen Entwicklungskonzeptes der Gedenkstätte umgebaut und mit einem neuen Empfangstresen für die Besucherinformation ausgestattet. Auch der Fußboden wurde umfassend gereinigt und restauriert sowie der Ausstellungsbereich zur Hausgeschichte restauriert.

Umfangreiche Online-Angebote der Gedenkstätte auch weiterhin nutzen

Die umfangreichen Online-Angebote der Gedenkstätte haben gerade in der Zeit der Corona-bedingten Schließung eine besondere Bedeutung entwickelt.

Besonders geeignet ist die erst seit kurzem freigeschaltete interaktive Karte der Stadt Leipzig mit nahezu alle geheimen Objekten, die die Staatssicherheit noch im Jahr 1989 betrieben hat. Dabei sind neben der Adresse auch Informationen zur Nutzungsdauer, der Abdecklegende sowie vor allem inhaltliche Beschreibungen abrufbar. So kann man sich mit der Staatssicherheit und deren flächendeckender Überwachung im lokalen Kontext beschäftigen, ohne die Gedenkstätte besuchen zu müssen. In der Corona-bedingten Schließzeit wurden alle noch fehlenden detaillierten Beschreibungstexte erarbeitet und demnächst auch in der Online-Datenbank ergänzt. Direkt erreichbar unter: www.konspirative-wohnungen.de.

Ebenfalls online zugänglich ist die Datenbank „Sammlung-online“ die ausgewählte Objekte aus fast allen Bereichen der Stasi-Tätigkeit beinhaltet und so einen breiten Überblick über die Arbeitsweise der kommunistischen Geheimpolizei bietet. Dank umfangreicher Beschreibungstexte und darin enthaltener weiterführender Verknüpfungen zwischen Objekten und Fotografien lassen sich viele Arbeitsfelder der Staatssicherheit in einem selbst festgelegten „Rundgang“ durch die museale Sammlung selbst erschließen. Direkt erreichbar unter: www.runde-ecke-leipzig.de/sammlung.

Die App „Leipzig 1989“ informiert mit über 350 Fotos, Dokumenten, Objekten und Filmausschnitten über die Friedliche Revolution 1989 in Leipzig. Die Open-Air-Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ bleibt mit 20 Foto-Text-Stelen im Stadtraum zugänglich. Über den Volksaufstand vom 17.Juni 1953 informiert die App „Leipzig 1953).