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Dienstag, den 16. Mai 2017

Die Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" präsentiert ihre neuen arabischsprachigen Angebote auf der 10. Leipziger Integrationsmesse am 19. Mai 2017 im Neuen Rathaus in Leipzig

Kategorie: Pressemitteilung

Wie man in Leipzig arbeiten und leben kann, zeigen Unternehmen, Vereine und andere Initiativen auf der 10. Leipziger Integrationsmesse: Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ präsentiert ihre neuen Bildungsangebote in Arabisch zur jüngsten Geschichte und Demokratieentwicklung. Damit senkt sie die Sprachbarrieren für ihre Angebote und Ausstellungen weiter und erhöht die kulturelle Teilhabe.

Die mittlerweile 10. Leipziger Integrationsmesse steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vielfalt in Arbeit und Kultur“. Dazu informieren am 19. Mai 2017 von 10.00 bis 15.00 Uhr im Neuen Rathaus sowohl Leipziger Vereine, Organisationen und Initiativen als auch Unternehmen aus der Region über Möglichkeiten für Ausbildung und Arbeit sowie für Kultur und Freizeit. Auch die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ist vor Ort.

Die Gedenkstätte stellt ihre neuen Bildungsangebote in Arabisch vor, die auf der Messe getestet werden können: Besucher können in den Audioguide für die ständige Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ in arabischer Sprache hineinhören und auch die kostenfreie App „Leipzig ‘89“ in deutscher und arabischer Sprache probieren. Für Einrichtungen, die überlegen, die deutsch-arabischsprachige Präsentation zur Bewerbung der Open-Air-Ausstellung „Orte der Friedlichen Revolution“ bei der Gedenkstätte auszuleihen, liegen Ansichtsexemplare der insgesamt 23 Tafeln aus. Als erster historischer Ort zur Diktatur in SBZ und DDR entwickelte die Gedenkstätte somit dauerhaft verfügbare Angebote in Arabisch und leistete Pionierarbeit.

Am authentischen Ort: Geschichts- und Demokratieverständnis fördern

Mit den Angeboten will die Gedenkstätte einerseits die Teilhabe an kulturellen Angeboten ermöglichen, indem sie die Sprachbarrieren für die Besucher der Ausstellungen weiter senkt, und andererseits will sie damit bewusst auch das Geschichts- und Demokratieverständnis bei Migranten, Asylbewerbern und Geflüchteten fördern.

Am authentischen Ort vermittelt die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ die Geschichte von Repression und Unterdrückung in der DDR am Beispiel der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit sowie von der Selbstbefreiung der SED-Diktatur durch die Friedliche Revolution. Sie klärt damit sowohl über die jüngste deutsche Geschichte als auch über die daraus resultierenden zentralen Werte des Zusammenlebens – Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – auf. Zugleich will sie mit den Angeboten bei den Besuchern den Blick für die Gefahren totalitärer Ideen und diktatorischer Systeme schärfen. Dies alles sind zentrale Aspekte unserer Kultur, die es zu vermitteln gilt, wenn Integration gelingen soll.

Die „Runde Ecke“ war in Leipzig über 40 Jahre das Sinnbild für den Repressionsapparat der SED-Diktatur. Bis zum Ende der DDR war sie der Sitz der Bezirksverwaltung der Staatssicherheit. Die „Stasi“ war als Geheimpolizei das innenpolitische Unterdrückungsinstrument der SED. Sie überwachte gemeinsam mit anderen staatlichen Institutionen die Bürger und beraubte sie systematisch ihrer demokratischen Grundrechte. Die „Runde Ecke“ wurde am 4. Dezember 1989 aber auch zum Symbol für die Selbstbefreiung von der SED-Diktatur durch die Friedliche Revolution. An jenem Abend besetzten mutige Bürger die Stasi-Zentrale.

Interessierte Besucher sind recht herzlich eingeladen, am 19. Mai 2017 von 10.00 bis 15.00 Uhr den Stand der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ auf der diesjährigen Integrationsmesse im Neuen Rathaus zu besuchen. Der Eintritt ist frei.