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Dienstag, den 16. Juni 2015

Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und DDR-Bürgerrechtler Stephan Hilsberg gedenken in Leipzig der Opfer des 17. Juni 1953

Kategorie: Pressemitteilung

Anlässlich des 62. Jahrestags des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. in Kooperation mit der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) und anderer Verfolgtenverbände zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung ein. In diesem Jahr hält DDR-Bürgerrechtler und Parlamentarischer Staatssekretär a. D. Stephan Hilsberg die Gedenkrede; der Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler spricht ein Grußwort.

16.00 Uhr: Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung und Schweigeminute

Wie in jedem Jahr lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. in Kooperation mit der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) und anderer Verfolgtenverbände anlässlich des 62. Jahrestages des Volksaufstandes zum Gedenken an die Opfer des 17. Juni 1953 ein. Obgleich der diesjährige Gedenktag kein runder ist, kommt ihm doch eine besondere Bedeutung zu: Der 1953 begonnene, aber blutig niedergeschlagene Weg in die Freiheit, konnte erst 1989 friedlich weiter gegangen und schließlich vollendet werden.

Die Feier beginnt um 16.00 Uhr an der Gedenktafel für die Opfer des Aufstandes in der Straße des 17. Juni. Nach dem einleitenden Grußwort von Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, wird der Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler ein Grußwort an die Besucher richten. Im Anschluss wird Stephan Hilsberg, DDR-Bürgerrechtler und Parlamentarischer Staatssekretär a. D., die Gedenkrede an die Opfer des Aufstandes halten. Der Zeitzeuge Gerhard Hering berichtet im Folgenden von seinen Erinnerungen an diesen Tag vor 62 Jahren. Musikalisch umrahmt wird die Kranzniederlegung von den Leipziger Blechbläsersolisten.

Bewusste Erinnerung an den 17. Juni 1953 im 25. Jubiläumsjahr der „Deutschen Einheit“

Seit 1945 gab es Widerstand gegen die Errichtung einer kommunistischen Diktatur im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands, der seinen Höhepunkt in den Protesten vom 17. Juni 1953 fand. In diesem ersten antidiktatorischen Aufstand im kommunistischen Machtbereich zeigte sich das Streben der Menschen in der DDR nach Demokratie und Freiheit, das am militärischen Eingreifen der sowjetischen Besatzungsmacht scheiterte.

Der Volksaufstand vom 17.Juni 1953 blieb für SED und Stasi bis zum Ende der Diktatur ein Trauma und wurde in der offiziellen Geschichtsdarstellung als faschistischer Putschversuch diffamiert. Im Gegensatz dazu erklärte der Deutsche Bundestag den 17. Juni als „Tag der deutschen Einheit“ zum Nationalfeiertag. So wurde der Wunsch der DDR-Bevölkerung nach Einheit in Frieden und Freiheit gewürdigt und der vielen Opfer des blutig niedergeschlagenen Aufstandes gedacht.

Erst im Jahre 1989 führte eine wirklich friedliche Revolution zum Sturz der SED-Diktatur. Nun war der Weg frei zu einem wiedervereinigten Deutschland in einem ebenso friedlich vereinten Europa. In diesem Jahr feiern wir am 3. Oktober den neuen „Tag der Deutschen Einheit“ bereits zum 25. Mal. Ganz bewusst soll daher auch an die jahrzehntelangen Bemühungen zur Überwindung der kommunistischen Diktatur in der SBZ und DDR sowie der deutsch-deutschen Teilung erinnert werden.

18.00 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema „Rot-Rot-Grüne Bündnisse – Hat der Bürger noch eine Wahl?“ im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Am Abend findet in Zusammenarbeit mit dem Johann-Amos-Comenius-Club Sachsen der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag eine Podiumsdiskussion zum Thema „Rot-Rot-Grüne Bündnisse – hat der Bürger noch eine Wahl?“ im Zeitgeschichtlichen Forum statt. Nach einer Einführung von Frank Kupfer, MdL und Vorsitzender der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtags, diskutieren Prof. Dr. Astrid Lorenz, Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig, Vera Lengsfeld, Bürgerrechtlerin und freie Autorin sowie Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ unter der Moderation des Ehrenpräsidenten des Johann-Amos-Comenius-Clubs Fritz Hähle. Beim anschließenden Stehempfang mit kleinem Imbiss bietet sich die Möglichkeit für vertiefende Gespräche.