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Mittwoch, den 04. September 2019

Neue Filmreihe startet am 5. September 2019 in der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke": Ab 19.00 Uhr läuft "Der Turm"

Kategorie: Pressemitteilung

„Zeitgeschichte auf der Leinwand im ehem. Stasi-Kinosaal“ lautet der Titel der neuen Filmreihe der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Zum Auftakt können Besucher am Donnerstag, den 5. September 2019, ab 19.00 Uhr den preisgekrönten Fernsehfilm „Der Turm“ ansehen, der auf dem gleichnamigen Roman von Uwe Tellkamp basiert. Er zeigt, in welche Machenschaften der Stasi, aber auch der SED-Kulturbürokratie die Familie Hoffmann aus Dresden Ende der 1980er Jahre gerät. Besonders eindrücklich sind Filmszenen der Demonstrationen am Dresdner Hauptbahnhof Anfang Oktober 1989 – vor 30 Jahren. Der Eintritt zur Veranstaltung im ehemaligen Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ist frei.

Aus Anlass des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. zu einer neuen Filmreihe ein, die den Titel „Zeitgeschichte auf der Leinwand im ehem. Stasi-Kinosaal“ trägt. In authentischen Räumen der früheren SED-Diktatur in der DDR werden in der neuen Filmreihe Dokumentar- und Spielfilme vorgeführt, die sich mit der DDR-Zeit beschäftigen. Gerade in Zeiten, in denen totalitäre und antidemokratische Ideen wieder stärkere gesellschaftliche Akzeptanz erlangen, können Besucher für die mit der Friedlichen Revolution wiedererrungenen Werte – Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sensibilisiert – werden.

Neue Filmreihe „Zeitgeschichte auf der Leinwand im ehem. Stasi-Kinosaal“

Mit der neuen Filmreihe baut die Gedenkstätte seine Angebote der politischen Bildungsarbeit weiter aus, um verstärkt die Erinnerung an das Unrechtsregime der DDR wach zu halten und den Tendenzen der Ostalgie entgegenzuwirken. Zusätzlich können die Filmvorführungen im ehemaligen Stasi-Kinosaal der einstigen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit auch die Wahrnehmung des einst einschüchternden Ortes der Diktatur verändern. Der ehemalige Stasi-Kinosaal, in dem aktuell auch die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ gezeigt wird, ist ein original erhaltenes Relikt der SED-Diktatur und damit ein Stück Zeitgeschichte. In dem repräsentativen Saal fanden vielfältige Veranstaltungen der Staatssicherheit statt, darunter offizielle Feiern anlässlich wichtiger Jahrestage, Schulungen und Dienstbesprechungen. Anlässlich des 40. Jahrestags der DDR ließ die Bezirksverwaltung den Kinosaal komplett renovieren und eine neue Bestuhlung anschaffen. Der Kinosaal steht heute unter Denkmalschutz und wird in der langfristigen Entwicklung als authentisch zur Gedenkstätte gehörender Ort für Geschichtsvermittlung, politische Bildung und aktuelle Debatten genutzt. Die „Runde Ecke“ wurde während der Friedlichen Revolution auch zum symbolischen Ort der siegreichen Bürgerrechtsbewegung über die SED-Diktatur und ist heute ein Ort der Aufklärung und Vermittlung über diese Diktatur sowie deren Überwindung.

Im Rahmen der jetzt anstehenden Entwicklung des Areals der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit am früheren Matthäi-Kirchhof zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ sollen auch Möglichkeiten für eine Präsentation der Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ außerhalb des Kinosaals, aber in unmittelbarer Nähe zur Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ gefunden werden, so dass dieser dann auch wieder komplett als original erhaltener ehemaliger Stasi-Kinosaal bei Veranstaltungen oder im Rahmen von Rundgängen erlebbar sein wird.

Preisgekrönter Film „Der Turm“ über familiäre und politische Konflikte in der DDR

Im Mittelpunkt des mehrfach preisgekrönten zweiteiligen Fernsehfilmes „Der Turm“ (2012) steht die Geschichte der Familie Hoffmann im Milieu des Dresdner Bildungsbürgertums in den Jahren 1982 bis 1989 mit allen Konflikten – familiären wie politischen. Die Dynamik ist erfahrbar. „Der Turm“ schöpft seine Atmosphäre aus dem Zwischenmenschlichen, aus dem heraus die Spannung entsteht. Besonders eindrücklich: Filmszenen der Demonstrationen am und im Dresdner Hauptbahnhof Anfang Oktober 1989.

Zum Inhalt: Regisseur Christian Schwochow zeigt das Leben der Familie Hoffmann, die im Villenviertel Dresdens lebt. Vater Richard (Jan Josef Liefers) ist erfolgreicher Chirurg und hofft Klinikchef zu werden, doch eine jahrelange Affäre mit seiner Sekretärin, mit der er ein Kind hat, wird ihm dabei zum Verhängnis. Es macht ihn für die Stasi erpressbar. Ehefrau (Claudia Michelsen) und Sohn Christian (Sebastian Urzendowsky) ahnen nichts von Richards Doppelleben. Auch Sohn Christian steht unter Druck, beruflich und privat, denn er verliebt sich in eine Schriftstellerin, die die Vorgaben der SED-Kulturbürokratie nicht beachten will.

Basis des Films ist der gleichnamige Roman von Uwe Tellkamp. Im Jahr 2012 erhielt das Werk den Bambi in der Kategorie Publikumspreis. Weitere Auszeichnungen folgten, darunter im Folgejahr der Grimme-Preis in der Kategorie Fiktion.

Veranstaltungsort: ehem. Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Eintritt frei.

Die Filmreihe wird gefördert durch den Freistaat Sachsen mit der Projektreihe:1918/1919 und 1989/1990 / Revolution und Demokratie.

Die Pressemitteilung als PDF-Datei.