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Mittwoch, den 27. März 2002

Wiederaufbau als heilsamer Prozess?

Kategorie: Pressemitteilung
Von: Bürgerkomitee Leipzig e.V.
Podiumsdiskussion zur Leipziger Unikirche in der "Runden Ecke"

Die Sprengung von Gotteshäusern war in der DDR der 60er Jahre eine zentrale Machtprobe der SED im Kampf gegen die Kirche. Einen besonders hohen Symbolwert hatte die Zerstörung der Leipziger Univer-sitätskirche 1968, war diese doch ein zentraler Ort geistiger und gesellschaftspolitischer Auseinander-setzung in der Stadt. Die Debatte um deren neuerliche Errichtung ist bis heute nie abgerissen.

Das Bürgerkomitee bietet der Debatte, die momentan heftiger denn je geführt wird, am Sonnabend, 19.00 Uhr, in seiner Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" ein Podium. Eingeladen sind zu der Diskussion "Der Kampf der SED gegen die Kirche. Die Sprengung der Leipziger Universitätskirche - Eine Herausforderung damals wie heute" Zeitzeugen der Sprengung sowie heutige Gegner und Befürworter eines originalgetreuen Wiederaufbaus des Gotteshauses.

Im Mittelpunkt der Diskussion wird die Frage nach dem Sinn beziehungsweise der symbolischen Bedeutung eines Wiederaufbaus stehen: Wäre es eine nachträgliche Kapitulation vor der Willkürentscheidung Ulbrichts, die Kirche nicht wiederzuerrichten? Könnte ihr neuerliches Entstehen eine Art des Wunden-Heilens sein? Welche Form sollte ein möglicher Nachbau haben? Eingebettet werden diese Fragen in allgemeine Überlegungen zur Erinnerungskultur sowie zur Bedeutung herausragender architektonischer Symbole wie es die wiedererrichtete Universitätskirche zweifelsohne wäre.