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Mittwoch, den 31. August 2005

Präsentation der Ergebnisse des Schülerwettbewerbs "Stasi: Schnee von gestern?"

Kategorie: Pressemitteilung

Um 11.00 Uhr wurden heute die Gewinner des Schülerwettbewerbs „Stasi – Schnee von gestern?“ bekannt gegeben. Der 1. Preis wurde an die 16-jährige Nadja-Maria Menschel für die von ihr gestaltete Internetseite www.stasi-schnee-von-gestern.de.vu vergeben. Die Preise 2 und 3 gingen an die 15-jährige Melanie Hempel für den Kurzfilm „Ein Leben unter ständiger Kontrolle“ sowie an die 17-jährige Pauline Wildenauer für den Essay „Stasi: Schnee von gestern? Eine essayistische Annährung von Pauline Wildenauer“. Die Jury vergab außerdem einen Sonderpreis für den Film „Lizenz zum Lügen“ der 16-jährigen Alicia und Vanessa Richter aus Grimma.

 

Bürgerkomitee ruft zu Debatte über Stellenwert der DDR-Geschichte an den Schulen auf

Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ hatte anlässlich ihres 15. Jahrestages Schüler aufgefordert, sich mit dem Thema der Staatssicherheit auseinander zu setzen. Schüler der 9. – 12. Klasse des gesamten Bundesgebiets sollten sich Gedanken machen, welche Bedeutung der Geheimdienst der DDR für die heutige Aufarbeitung der Vergangenheit der jüngsten deutsch-deutschen Geschichte einnimmt.

Erschreckend gering fiel leider die Beteiligung am Wettbewerb aus. Von 211 angeschriebenen Schulen gingen lediglich 45 Rückmeldungen ein. Nur 16 Arbeiten wurden als Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Angesichts dieser ernüchternden Teilnehmerzahl ruft das Bürgerkomitee dazu auf, eine Debatte über den Stellenwert der DDR-Geschichte im Geschichtsunterricht zu führen. Offensichtlich herrscht unter Jugendlichen oft ein fehlendes Problembewusstsein sowie gravierendes Desinteresse im Zusammenhang mit der DDR-Geschichte, speziell dem Aspekt der Staatssicherheit. Es ist aber wichtig, dass gerade Jugendliche, die keine eigenen Erinnerungen mehr an die Ereignisse von vor 16 Jahren haben, ausreichend über die historische Epoche in der Schule sowie in ihrem Elternhaus erfahren. Denn dass das allgemeine Interesse an der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit auch 15 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung hoch ist, zeigen steigende Besucherzahlen in Fachmuseen wie der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ sowie rege öffentlich geführte Diskurse.

 

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ lädt heute zu ihrem 15. Jubiläum ein

Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ wird heute 15 Jahre alt. Aus diesem Anlass lädt das Bürgerkomitee den ganzen Tag über Besucher zu einem Festprogramm ein. Um 16.00 Uhr werden die Gewinner eines Fotoquiz’ durch die Leipziger Kabarettisten Gunter Böhnke und Bernd-Lutz Lange gezogen. Stündlich können Interessierte ab 10.00 Uhr an kostenlosen Führungen durch die Ausstellungsräume der Dauerexposition „Stasi – Macht und Banalität“ teilnehmen. Am Nachmittag sind die Besucher zu kostenlosem Kaffee, Kuchen und Gebäck eingeladen.

„Endstation „Aufarbeitungskombinat“? Gedenk- und Erinnerungspolitik in Deutschland“ heißt eine Podiumsdiskussion am Abend, in der die Zukunft der Aufarbeitung der deutschen Geschichte und deren Institutionalisierung im Mittelpunkt stehen. Um 21.00 Uhr findet als Abschluss des Tages ein öffentlicher Empfang in den Räumen der Gedenkstätte statt, bei dem unter anderem Wolfgang Tiefensee, Gunter Weißgerber und Christine Clauß Grußworte an die Anwesenden richten werden.

 

Endlich gefunden: Bürgerkomitee begrüßt Transparentträger

„Krumme Ecke, Schreckenshaus – wann wird ein Museum draus“ – Diese Losung hatte zwei Teilnehmer der Leipziger Montagsdemonstration am 06.11.1989 auf ihr Transparent geschrieben. Wie schnell diese Forderung Wirklichkeit werden würde, ahnte an diesem Tag niemand. Ein dreiviertel Jahr später, im August 1990, wurde bereits die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ eröffnet, die heute in den Räumen der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit zu sehen ist. Das Bürgerkomitee hatte lange nach dem Träger des Plakats gesucht, um ihn gleichsam als gedanklichen Urheber der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu begrüßen. Im Rahmen des öffentlichen Empfangs 21.00 Uhr kann das Bürgerkomitee nun endlich den ehemaligen Leipziger willkommen heißen.

 

Festprogramm

10.00 – 17.00 Uhr

kostenlose Sonderführung durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ zu jeder vollen Stunde

11.00 Uhr

Präsentation und Prämierung der Wettbewerbsbeiträge des Schülerwettbewerbs „Stasi: Schnee von gestern?“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal

16.00 Uhr

Auslosung des Gewinners des Fotoquiz’ in der LVZ mit Bernd Lutz Lange und Gunter Böhnke

19.00 Uhr

Podiumsdiskussion „Endstation „Aufarbeitungskombinat“? Gedenk- und Erinnerungspolitik in Deutschland“ zur Zukunft der Aufarbeitungs- und Gedenkstättenlandschaft im ehemaligen Stasi-Kinosaal

21.00 Uhr

Öffentlicher Empfang in den Ausstellungsräumen der „Runden Ecke“ und Begrüßung des Transparentträgers

Am Nachmittag werden die Besucher mit Kaffee und Gebäck bewirtet. Außerdem zeigen wir Filme und Aufnahmen aus dem Jahr 1989. An der originalen Stadtfunksäule können die Parolen der Montagsdemonstrationen gehört werden. Darüber hinaus wollen wir wissen, was den Besuchern heute noch zum Jahr 1989 einfällt und animieren sie, ihre Meinungen und Kommentare an unsere Meinungswand zu pinnen.