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Donnerstag, den 26. März 2015

Museum im Stasi-Bunker am 28. und 29. März 2015 geöffnet Eröffnung der Sonderausstellung "Der Weg zur Deutschen Einheit"

Kategorie: Pressemitteilung

Anlässlich des 25. Jahrestags der Deutschen Einheit zeigt das Bürgerkomitee Leipzig e. V. im Museum im Stasi-Bunker in Machern die Ausstellung „Der Weg zur Deutschen Einheit“. Besichtigungen der Ausstellung und ständige Führungen durch die unterirdische Bunkeranlage sind am Samstag, den 28. März 2015 und Sonntag, den 29. März 2015 von 13.00 bis 16.00 Uhr möglich.

Erste freie Volkskammerwahl vor 25 Jahren im März 1990

Die Montagsdemonstrationen auf dem Leipziger Ring wurden Anfang 1990 vermehrt auch als Wahlkampfbühne genutzt. Zahlreiche bundesdeutsche Politiker traten im Wahlkampf auf und sprachen auch in Leipzig vor Zehntausenden. Die weitere Demokratisierung der Gesellschaft wurde in diesen Wochen von den Menschen in der DDR konsequent vorangetrieben. Runde Tische und Bürgerkomitees kontrollierten die nicht durch Wahlen legitimierte Macht und übernahmen diese teilweise selbst.

Der Termin für die erste freie Volkskammerwahl war auf den 18. März 1990 vorverlegt worden. Der überraschende Wahlsieg der „Allianz für Deutschland“, war eine deutliche Entscheidung der Mehrheit der DDR-Bürger für den schnellen Weg zur Deutschen Einheit. Bei einer Wahlbeteiligung von über 93 % war diese Wahl quasi ein Volksentscheid für die schnelle Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten.

Sonderausstellung „Der Weg zur Deutschen Einheit“ wird im Museum im Stasi-Bunker präsentiert

2015 jährt sich die Wiedervereinigung zum 25. Mal. Aus diesem Anlass hat die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zusammen mit dem Auswärtigen Amt eine Plakatausstellung konzipiert, die den Prozess dieses Ereignisses dokumentiert. Anhand von über 150 Fotos und Faksimiles sowie informativen Texten soll gezeigt werden, wie mit der Friedliche Revolution in der DDR die Frage der deutschen Einheit unverhofft wieder auf der Tagesordnung der deutschen und internationalen Politik stand.

Die Schau widmet sich dabei gleichsam der innerdeutschen Entwicklung wie auch den internationalen Verhandlungen, die am 3. Oktober 1990 unter der Bezeichnung „2+4 Verträge“ die Wiedervereinigung  ermöglichten. Durch eine Kooperation mit dem Projekt „Gedächtnis der Nation“ sind in der Ausstellung 18 Videopodcasts mittels QR-Codes abrufbar, in denen Zeitzeugen auf die ereignisreiche Entwicklung im Jahr 1990 zurückblicken.

Die Ausstellung wird bis Dezember dieses Jahres im Museum im Stasi-Bunker präsentiert und deren Besichtigung ist kostenlos. Die öffentlichen Führungen durch die unterirdische Bunkeranlage kosten 4,00 € bzw. 3,00 € und sind im März am Samstag, den 28. März 2015 und Sonntag, den 29. März 2015 von 13.00 bis 16.00 Uhr möglich. Das Bürgerkomitee bietet ganzjährig immer am letzten Wochenende im Monat jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr öffentliche Führungen im Museum im Stasi-Bunker an. Gruppen können sich auch außerhalb der Öffnungszeiten anmelden. Weitere Informationen unter: www.runde-ecke-leipzig.de.

 

Bunker in Machern war die geheime „Ausweichführungsstelle“ des Leipziger Stasi-Chefs

Inmitten des Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“, etwa 30 km östlich von Leipzig, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Der Macherner Bunker war nur dem Leiter der Leipziger Bezirksverwaltung und seinem unmittelbaren Mitarbeiterstab, bestehend aus etwa 100 Hauptamtlichen, vorbehalten. Wie ausufernd die gesamte Ernstfallplanung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) letztendlich war, wird den Besuchern während der über 1-stündigen Führung durch das Museum erläutert. Neben den Informationen zur Baugeschichte sowie interessanten Details zur Versorgungs- und Nachrichtentechnik erfährt der Besucher welche umfangreichen Tätigkeiten die Staatssicherheit für den Ernstfall plante, die bis zur Errichtung von Isolierungslagern für Regimegegner reichten. Darüber hinaus erfahren die Besucher etwas über die politischen Hintergründe, die mit dem Bunkerbau einhergingen.

Das Museum im Stasi-Bunker ist heute die einzige erhaltene Ausweichführungsstelle der Stasi mit fast vollständig erhaltener Originaleinrichtung und verdeutlicht die ausufernde Ernstfallplanung der Staatssicherheit. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ als ehemaliger Sitz der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit und das Museum im Stasi-Bunker bei Machern bilden eine bundesweit einmalige Gedenkstättenkombination. Während in der „Runden Ecke“ die bürokratische Schreibtischdiktatur dokumentiert wird, zeigt der Stasi-Bunker, wie die Staatssicherheit den Machtanspruch der SED auch im Falle eines Ausnahmezustandes oder im Kriegsfall sichern wollte.