Geschichte

Die Ausweichführungsstelle in Machern wurde etwa von 1968 bis 1972 erbaut und war für circa 100 hauptamtliche Mitarbeiter der BVfS Leipzig ausgelegt. Im Kriegsfall hätten sie ihre Tätigkeit aus der "Runden Ecke" hierher verlagert. Zu diesem Zweck waren sämtliche Nachrichtenverbindungen, die in die BVfS Leipzig gingen, parallel hierher geschaltet.

Bei einem Atomschlag hätte der Bunker allerdings nur für etwa 12 Stunden einen sicheren Schutz vor Kernstrahlung geboten. Das gesamte Gelände der Ausweichführungsstelle war nach außen hin als Objekt des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig getarnt.

Entdeckt wurde der Bunker erst um die Jahreswende 1989/90, zuvor war er der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt gewesen. Nach langem Mühen gelang es dem Bürgerkomitee Leipzig, einen wesentlichen Teil des 5,2 Hektar großen Geländes vom Landkreis Wurzen auf 99 Jahre zu pachten, um so dieses Sachzeugnis vor einer Zerstörung durch Umnutzung zu bewahren.

1995 erhielt das gesamte Gelände auf Initiative des Bürgerkomitees den Status eines Denkmals zuerkannt. Zum Tag des offenen Denkmals im September 1996 war der Bunker seit 1991 erstmals

wieder geöffnet. An diesem Tag besuchten ihn mehr als 3.000 Personen, die teilweise bis zu drei Stunden Wartezeit in Kauf nahmen.