Expo-Projekt

Im September 2000 lud das Bürgerkomitee Leipzig e.V. im Rahmen des dezentralen EXPO-Projekts der Stadt "Leipzig. Den Wandel zeigen" zu einem internationalen Demokratie-Kolloquium unter dem Titel "Wieviel Wahrheit verträgt der Mensch? Aktenumgang und Elitenwechsel im internationalen Vergleich" ein.

Die Tagung war ein Podium für aktuelle Fragen der Demokratisierungsprozesse in verschiedenen Ländern und Regionen, in denen Menschen ähnlich wie in Deutschland versuchen, die diktatorische Vergangenheit aufzuarbeiten. Im Mittelpunkt der Betrachtung standen dabei Südafrika, Chile, Slowenien und Kroatien, die Baltischen Staaten sowie Deutschland.

Im Hinblick auf das Motto standen vor allem zwei Kernfragen im Mittelpunkt der Debatten:

Wie soll mit erhaltenen Akten des alten Regimes umgegangen werden bzw. wie kann Vergangenheit aufgearbeitet werden, wenn die Akten vernichtet wurden?

In welcher Weise vollzieht sich in den genannten Ländern der Elitenwechsel und welche Schwierigkeiten sind dabei zu bewältigen?

Ziel war es, dass die Teilnehmer des Kolloquiums, Fachvertreter aus den verschiedenen Ländern und Regionen, gemeinsam über unterschiedliche Ansätze von Vergangenheitsbewältigung diskutieren, um Perspektiven für eine effektivere Aufarbeitung zu finden. Der Austausch fand in Form von Referaten, Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen statt.

Um die Ergebnisse des Kolloquiums international nutzbar zu machen und den Erfahrungsaustausch über drängende Probleme in Demokratisierungsprozessen auch weiterhin zu beleben, veröffentlicht das Bürgerkomitee die Rede- und Diskussionsbeiträge. Die Publikation im Medium Internet soll es möglichst vielen Interessierten überall auf der Welt ermöglichen, auf die Informationen zuzugreifen. Wir danken den Autoren für die unentgeltliche Bearbeitung ihrer Texte und der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für die finanzielle Unterstützung des Projekts.

Rede- und Diskussionsbeiträge Internationales Demokratie-Kolloqium 2000: