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<h1 style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">NEWSLETTER APRIL 2004<o:p></o:p></h1>

 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

viele Menschen haben noch eine vage Erinnerung daran, doch nur noch an wenigen Orten ist heute im Original nachzuempfinden, wie Dienstgebäude von DDR-Behörden und Sicherheitsorganen früher aussahen. Das Bürgerkomitee hat in seiner Gedenkstätte in Leipzig und in Machern den authentischen Charakter von zwei früheren Objekten der Staatssicherheit bewahrt. Gäste können sich hier selbst ein Bild vom Arbeitsumfeld der MfS-Offiziere machen. Anlässlich der fünften Leipziger Museumsnacht laden wir Sie ein, dies einen ganzen Abend lang zu tun und uns bis 1.00 Uhr morgens in der „Runden Ecke“ zu besuchen. Näheres zum Programm lesen sie in der Rubrik „Wir laden ein“.

 

Auch Filmemacher wissen die authentische Kulisse in der Gedenkstätte zu schätzen. Erst kürzlich war ein Kamerateam auf dem Gelände des Museums im Stasi-Bunker Machern zu Gast, um Aufnahmen für eine zweiteilige Dokumentation des Mitteldeutschen Rundfunks zu machen. Worum es in dem Film geht und wann er zu sehen sein wird. Erfahren Sie im Punkt „Aus der Arbeit der Gedenkstätte“.

 

Wir freuen uns auf Ihren Besuch zur Museumsnacht und wünschen Ihnen zunächst viel Freude beim Lesen des Newsletters.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig

 

 

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INHALT

Wir laden ein

Rückblick

Neues auf dem Gebiet der Aufarbeitung

Aus der Arbeit der Gedenkstätte

 

 

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WIR LADEN EIN

 

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24. APRIL 2004

„KEINE goldenen Zeiten“ – Programm zur fünften Leipziger Museumsnacht

„Gold“ lautet das Motto der diesjährigen Leipziger Museumsnacht. Zur nunmehr fünften Auflage der Reihe gewähren wieder mehr als 40 Einrichtungen einen Blick in ihre Sammlungen und laden zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Das Programm des Bürgerkomitees trägt in diesem Jahr den Titel „KEINE goldenen Zeiten“.

 

Während der gesamten Nacht erhalten die Besucher Informationen zur Arbeitsweise der Staatssicherheit. Die ständige zeitgeschichtliche Ausstellung „Stasi - Macht und Banalität” wird dabei ergänzt um Objekte aus dem Magazin, die ausschließlich zur Museumsnacht zu sehen sind. Sie dokumentieren in diesem Jahr verschiedene Aspekte der MfS-internen Arbeitsabläufe sowie auch aktuelle ostalgische Tendenzen im Umgang mit der DDR-Vergangenheit. Mitarbeiter des Museums werden ständig Erläuterungen zu den Ausstellungsstücken geben. Im ehemaligen Stasi-Kinosaal läuft parallel eine lange Filmnacht unter dem Motto „Flucht in den goldenen Westen“. Ebenfalls von 19.00 – 01.00 Uhr ist die ehemalige Hinrichtungsstätte in der Alfred-Kästner-Straße (Zugang über Arndtstraße) geöffnet. Auch hier stehen Mitarbeiter der Gedenkstätte bereit und informieren über die Todesstrafe in der DDR und über deren Vollstreckung in Leipzig von 1960 – 1981.

 

 

Programm:

 

19.00 – 01.00 Uhr

Ständig Führungen durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ in der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit mit den Schwerpunkten

„Die Kehrseite der (Gold)Medaille“

Turn- und Sportfeste in der DDR

„Gold für treue Dienste“

Medaillen, Abzeichen und Orden der Staatssicherheit

„Reden ist Silber – Schweigen ist Gold“

Die Inoffiziellen Mitarbeiter der Staatssicherheit

„Das ‚weiße Gold’ der Stasi“

Porzellan und andere Raritäten für die Genossen

„Die vergoldete DDR“

Ostalgie: Sehnsucht nach der Diktatur?

 

 

19.00 – 01.00 Uhr

Hinrichtungsstätte in der Alfred-Kästner-Straße (Eingang Arndtstraße) geöffnet

Ständig Führungen durch die authentischen Räume. Ausstellung und Erläuterungen zur Todesstrafe in der DDR

 

 

19.00 – 01.00 Uhr

Lange Filmnacht zum Thema „Flucht in den goldenen Westen“

im ehemaligen Stasi-Kinosaal

 

19.00 Uhr:

Flüchtlingsgespräche – Menschen aus der DDR.

Erinnerungen, Enttäuschungen, Erwartungen

1982, 25 min

Ein Film von Jürgen-Schröter Jahn (für das Gesamtdeutsche Institut)

 

19.30 Uhr:

Die Unliebsamen – Heimatlos über die Grenze

Demütigungen, Verletzungen, Entwürdigungen – Erlebnisberichte ehemaliger Ausreiseantragsteller

2001, Farbe, 44 min

Ein Film von Hans Sparschuh

 

20.15 Uhr:

Wenn die Stummen schreien

Zum Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze

1990, Farbe, 25 min

Produziert von der Bundeszentrale für politische Bildung

 

20.45 Uhr:

Heldentod

Die Dokumentation über die größte Tunnelflucht in der Geschichte der Berliner Mauer

2001, s/w und Farbe, 50 min

Ein Film von Britta Wauer

 

21.45 Uhr:

MfS-Schulungsfilme zum Thema „Menschenhandel“

s/w, 16 min

 

22.15 Uhr:

Kurzfilme zur Ermordung Michael Gartenschlägers an der innerdeutschen Grenze

1961, s/w, 8 min / 2003, 7 min

Amateurfilm von Dieter Schmidt / Film von Alexander Dittner

 

22.30 Uhr:

Geboren 1955 – erschossen 1966

Der Tod eines Zehnjährigen an der Berliner Mauer

2001, 43 min

Ein Film von Simone Warrias und Friedrich Herkt

 

23.15 Uhr:

Faszination Freiheit – Spektakuläre Fluchtgeschichten

„Mit der Seilbahn über die Mauer“ / „Über die Ostsee in die Freiheit“

2001, 43 min / 2001, Farbe, 45 min

Ein Film von Michael Müller und Thomas Wedmann / Ein Film von Wiel Verlinden

 

 

 

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<h2 style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt"><o:p> </o:p></h2>

<h2 style="MARGIN: 0cm 0cm 0pt">RÜCKBLICK</h2>

 

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25. – 27. MÄRZ 2004

„AUFKLÄREN ODER VERKLÄREN? ERINNERUNGEN AN DIE DDR“ – „Leipzig liest“ in der „Runden Ecke“

Die FDJ-Bluse als modisches Accessoire, das Stasi-Emblem auf Zollstöcken und Feuerzeugen, Kaffee-Tassen mit dem DDR-Wappen – alles nur ein harmloser Spaß oder gefährliche Ideologie, die den Blick auf den wahren Charakter der Diktatur vernebelt? Mit einer wahren Ostalgie-Welle überrollten die Medien – allen voran abendfüllende Fernsehshows – in den vergangenen Monaten das Land und zeichneten ein Bild von einer vermeintlichen heilen Welt mit Spreewald-Gurken, Ampelmännchen und den Phudys. Wie weit entfernten sie sich damit von der Realität?

 

Im Rahmen der Reihe „Leipzig liest“ anlässlich der Frühjahrsbuchmesse hatten wir ausgewählte Autorinnen und Autoren dazu eingeladen, ihre Bücher mit Erinnerungen an den diktatorischen Alltag in der DDR darzustellen. Zu den Lesungen und Diskussionsrunden kamen insgesamt fast 400 Menschen. Die Autorinnen und Autoren beleuchteten vor allem den Alltag derer, für die in Ostalgie-Shows kein Platz zu sein scheint: Von Menschen, die aufgrund ihrer eigenen Meinung benachteiligt wurden, die weder studieren, noch ihre Persönlichkeit entfalten konnten oder gar jahrelang in politischer Haft saßen. Sie erzählten Geschichten von Flucht aus der DDR, von Kindheit im scheinbar vorbildlichen sozialistischen Elternhaus oder auch von Verfolgung und Haft. Schlusspunkt der Reihe war die Podiumsdiskussion „Sehnsucht nach der Diktatur?“, in der Literaten, Journalisten und Politiker über die Gefahren und Chancen der Ostalgie-Welle debattierten.

 

 

 

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NEUES AUF DEM GEBIET DER AUFARBEITUNG

 

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Der „Grotewohl-Express“, der letzte erhaltene Gefangenensammeltransportwaggon (GSTW) der DDR, hat einen neuen Standort gefunden, an dem er künftig auch besichtigt werden kann. Der Wagen steht seit März auf dem Gelände der Gedenkstätte Hohenschönhausen in Berlin und soll dort im Rahmen von Führungen zugänglich sein.

 

Das Bürgerkomitee hatte sich im Jahr 2002 darum bemüht, den Grotewohl-Express nach Leipzig zu holen und dort dauerhaft zu präsentieren. Ab April stand der Wagen auf dem Museumsgleis 24 im Hauptbahnhof der Stadt. Rechtsstreitigkeiten mit dem Besitzer des GSTW, dem Opfer-, Förder- und Dokumentationsverein Bautzen II e.V. verhinderten jedoch, dass er dauerhaft dort verbleiben konnte. Das Bürgerkomitee bedauert, dass in diesem Punkt keine Einigung mit dem Bautzner Verein möglich war, da der Wagen auf dem Hauptbahnhof von einem großen Publikum hätte wahrgenommen werden können. Darüber hinaus war Leipzig ein Knotenpunkt der beiden Strecken, auf denen zu DDR-Zeiten Gefangenentransporte zwischen verschiedenen Haftanstalten verkehrten. Unter den Gleisanlagen befanden sich daher Zellen, in denen die Häftlinge teilweise über Nacht verwahrt wurden.

 

Auch wenn Leipzig vor diesem Hintergrund ein idealer Standort für den Waggon gewesen wäre, freuen wir uns doch, dass dieses einmalige Zeitzeugnis nun als Museumsobjekt an einem festen Platz präsentiert wird und keine weiteren Fahrten mehr vor sich hat. Einen Teil der Transportkosten hatte das Bürgerkomitee nach einer außergerichtlichen Einigung mit dem Besitzer-Verein übernommen. Wie die Gedenkstätte Hohenschönhausen mitteilte, soll der GSTW nun fachgerecht restauriert werden. Auf Betreiben des Bürgerkomitees war er bereits 2002 unter Denkmalschutz gestellt worden.

 

 

 

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

 

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Das Museum im Stasi-Bunker ist einer der Hauptschauplätze in einer neuen Dokumentation des Mitteldeutschen Rundfunks über Bunkeranlagen in der DDR. Ein Drehteam filmte kürzlich einen Tag lang die unterirdische Anlage und das Außengelände der ehemaligen Ausweichführungsstelle für Staatssicherheit.

 

Aus dem Filmmaterial von mehreren ehemaligen DDR-Bunkern entsteht nun eine zweiteilige Dokumentation. Den ersten Teil strahlt der Mitteldeutsche Rundfunk am 11.05. in seinem Programm aus. Die genaue Sendezeit wird noch bekannt gegeben. Am Abend des Vortags soll der Film aller Voraussicht nach in Leipzig uraufgeführt werden. Nähere Informationen zu beiden Terminen erhalten Sie in unserem nächsten Newsletter.


 



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Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

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Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Dittrichring 24, PSF 10 03 45, D-04003 Leipzig
Tel.: (0341) 9 61 24 43 * Fax: (0341) 9 61 24 99
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