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NEWSLETTER APRIL 2005

 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

Anfang April kommt es in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu einer ungewöhnlichen Begegnung: In den Räumen der Sonderausstellung zur Post- und Telefonkontrolle in der DDR wird ein ehemaliger Stasi- Offizier aus dem Innenleben der Abteilung M, welche Briefe und Pakete auswertete, berichten. Ende April will dann das Bürgerkomitee, anlässlich der sechsten Leipziger Museumsnacht, „Licht ins Dunkel der Diktatur“ bringen. Lassen Sie sich überraschen! Näheres zu den Veranstaltungen finden Sie unter dem Punkt „Wir laden ein“.

 

Zunächst wünschen wir Ihnen jedoch viel Spaß beim Lesen des Newsletters.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig

 

 

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INHALT

Wir laden ein

Rückblick

Aus der Arbeit der Gedenkstätte

Aus dem Gästebuch

 

 

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WIR LADEN EIN

 

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04. April 2005, 19.00 Uhr

+++ÖFFNEN+++SCHLIESSEN+++AUSWERTEN+++

Die Postkontrolle am Beispiel einer Bezirksverwaltung für Staatssicherheit

Buchvorstellung mit Diskussion mit dem Autor GERD REINICKE und dem Herausgeber JÖRN MOTHES, Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen Mecklenburg- Vorpommern

 

In fremden Briefen zu lesen, war seine tägliche Arbeit. Er suchte in ihnen „operativ-relevante Informationen“, um diese anschließend nach unterschiedlichen Kriterien zu ordnen. Dazu gehörten beispielsweise: Verdacht des ungesetzlichen Verlassens der DDR, staatsfeindliche Hetze oder politische Untergrundtätigkeit.

 

Gerd Reinicke arbeitete sechs Jahre lang, von 1979 - 85, in der Abteilung M des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die für die Post- und Telefonkontrolle in der DDR zuständig war. In dem kürzlich erschienenen Buch „Öffnen, Auswerten, Schließen“ berichtet er von seiner Tätigkeit in Rostock. Herausgeber der Publikation ist der Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Mecklenburg-Vorpommern. Er entschied sich, die Erinnerungen eines ehemaligen MfS-Offiziers zu publizieren, weil dieser - im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen - nicht verschleiert und schönredet, sondern tatsächlich aufzuklären hilft.

 

Reinicke beschreibt aus der Sicht eines „Insiders“, mit welcher perfiden Akribie und Präzision die Staatsicherheit Tag für Tag die Post der DDR-Bürger kontrollierte. Er schildert auch die „Arbeitsatmosphäre“, die im Machtapparat MfS herrschte und setzt sich kritisch mit seiner eigenen Rolle als hauptamtlicher Mitarbeiter auseinander. In der „Runden Ecke“ liest er aus seinem Buch und stellt sich den Fragen des Publikums.

 

Gerd Reinicke war 1975, nach seiner Ausbildung zum Eisenbahner, zunächst Soldat auf Zeit beim MfS; 1977 wurde er als Berufssoldat übernommen. Nach zwei Jahren in der Untersuchungsabteilung des MfS in Rostock wurde er als „operativer Auswerter“ in die Abteilung M versetzt. Zweifel an seinem Dienst und an der Politik der SED veranlassten ihn 1985 zur „Bitte um Entlassung aus dem Dienstverhältnis“. Er wurde daraufhin aus der SED ausgeschlossen und aus dem MfS entlassen. Seit seinem Engagement im „Neuen Forum“ widmet er sich der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit.

 

Die Lesung findet in den Ausstellungsräumen der Sonderausstellung „Ein offenes Geheimnis-Post und Telefonkontrolle in der DDR“ im ehemaligen Stasi-Kinosaal statt. Einlass ist bereits ab 18.00 Uhr zur Besichtigung der Sonderausstellung „Ein offenes Geheimnis“ zum ermäßigten Preis von 2 Euro (Eintritt in Ausstellung und Veranstaltung).

 

 

23.April 2005, 19.00-01.00 Uhr

6. LEIPZIGER MUSEUMSNACHT „LICHT INS DUNKEL DER DIKTATUR“

„Licht“ lautet das Motto der diesjährigen Museumsnacht in Leipzig. In Anlehnung daran wählte das Bürgerkomitee für sein Programm den Titel „Licht ins Dunkel der Diktatur“. So will es an drei unterschiedlichen Orten und mit Objekten, die ausschließlich zur Museumsnacht zu sehen sind, den Machtapparat der Staatssicherheit durchleuchten.

 

In der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ wird ein so genanntes „Lichtsprechgerät“ im Einsatz sein. Dieses sendet Funksignale auf einer Lichtfrequenz, die man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann und daher abhörsicher ist. Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) nutzte Lichtsprechgeräte, um über Grenzen hinweg zu kommunizieren oder in Fällen, in denen sie keine Telefonverbindung herstellen konnte. Außerdem zeigt die Gedenkstätte konspirative Fototechnik und Geräte, welche die Staatssicherheit zum Durchleuchten von Briefen verwendete. Zusätzlich dokumentiert das Bürgerkomitee die „Aktion Licht“. Unter diesem Decknamen plünderte das MfS 1962 Bankschließfächer, die seit 1945 nicht mehr geöffnet worden waren.

 

Während der Nachtschicht ist auch die Sonderausstellung „Ein offenes Geheimnis Post- und Telefonkontrolle in der DDR“ im ehemaligen Stasi- Kinosaal geöffnet. Diese zeigt auf eindringliche Weise anhand von Fotos, Dokumenten und zahlreichen Originalgeräten, wie die Stasi Briefe, Telefone und Pakete der DDR- Bürger überwachte.

 

Darüber hinaus besteht zur Museumsnacht die einmalige Möglichkeit, die ehemalige Haftanstalt in der Alfred- Kästner- Straße in Leipzig zu besichtigen. Sie diente seit Anfang der 60er Jahre als Hinrichtungsstätte, in der alle Todesurteile für die gesamte Deutsche Demokratische Republik vollstreckt wurden. Die Todesstrafe wurde schon seit der Gründung der DDR und wurde erst 1987 aufgehoben.

 

Das Programm im Überblick:

 

GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“

Ständig Führungen durch die Dauerausstellung „Stasi- Macht und Banalität“ in der ehemaligen Bezirksveraltung für Staatssicherheit mit den Schwerpunkten:

 

„LICHT INS DUNKEL DER DIKTATUR“

Ein Geheimdienst im Museum

 

„DER DURCHLEUCHTETE BRIEF“

Postkontrolle in der DDR

 

„LASER; LICHT UND ANDERE STRAHLEN“

Mit konspirativer Fototechnik dem Staatsfeind auf der Spur

 

„LICHT-SPRACHE“

Ein Lichtsprechgerät der Staatssicherheit im Einsatz

 

„AKTION LICHT“

1962: Die Staatssicherheit plündert Bankschließfächer

 

EHEMALIGER STASI-KINOSAAL

Ständig Führungen durch die Sonderausstellung „Ein offenes Geheimnis- Post- und Telefonkontrolle in der DDR“

 

EHEMALIGE HINRICHTUNGSSTÄTTE

Ausstellung und ständig Führungen

 

Todesstrafe in der DDR- Hinrichtungen in Leipzig

Die originalen Räume in der Alfred- Kästner- Straße(Eingang Arndtstraße) sind anlässlich der Museumsnacht einmalig zu besichtigen.

 

 

 

 

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RÜCKBLICK

 

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Im Rahmen des Lesefestes „Leipzig liest“ hatte das Bürgerkomitee zu vier Lesungen und Diskussionen über Post- Telefonkontrolle in der DDR eingeladen. Insgesamt kamen 120 Besucher. Zu zwei der Veranstaltungen haben wir für Sie einen kurzen Rückblick zusammengestellt.

 

DER MYTHOS WESTPAKET

Das Problem war die Stolle: Ein DDR Bürger besucht seinen Onkel in München und der ältere Herr gibt sich alle Mühe mit seinem Gast, damit der sich in Westdeutschland auch ja wohl fühlt. Doch dann kommt es, bei einem Spaziergang am See, zum Eklat. Die Freundin des Onkels erzählt voller Stolz, dass sie den Stollen, den die liebe Verwandtschaft aus der DDR immer schicke, an die Enten verfüttere. „Der ist ja zu trocken“, hieß damals lapidar ihre Begründung.

 

Diese wahre Geschichte aus seinem Buch „Das Westpaket“ stellte der Autor Christian Härtel am 18.03.2005 dem Leipziger Publikum in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ vor. Das Publikum lachte herzhaft über diese, um dann anschließend trotzdem über die Frage zu diskutieren, ob ihre Stolle, die einige Weihnachten immer in den „Westen“ schickten, das gleiche Schicksal erleiden musste. Schließlich sei diese in der DDR unter widrigen Umständen und mit viel Mühe gebacken worden. Der „Westdeutsche“ Christian Härtel schlug sich dabei auf die Seite der Zuhörer, indem er sich zu seiner Leidenschaft für die Weihnachtsstolle aus der DDR bekannte: Bei seiner Familie sei die immer fest in die Vorratsplanung für Weihnachten mit eingeplant gewesen.

 

Aber auch abseits aller Stollen- Problematik war die Lesung zum Thema „Westpaket“ sowohl unterhaltsam als auch informativ. So stellte Christian Härtel neben Altbekanntem (Der Inhalt eines West- bzw. Ostpaketes), auch neue Forschungsergebnisse vor. Der Autor belegte, dass der Paketversand zwischen der BRD und DDR in beiden deutschen Ländern ein Politikum darstellte. Sind in der BRD die Menschen durch unzählige Werbeaktionen regelrecht von Staatsseite aufgefordert worden, Hilfe in Form von Paketen für ihre „Schwestern und Brüdern aus dem Osten“ zu leisten, war diese Art der Hilfeleistung von der DDR- Führung gar nicht gern gesehen. Sie versuchte daher durch eine gezielte Gegenpropaganda ihren Bürgern den Empfang eines Westpaketes zu vermiesen, nach dem Motto: Denken die, dass wir das nötig haben? Der Staat im Osten freute sich allerdings über Devisen, Tonbandkassetten und andere Wirtschaftsgüter in den Westpaketen, die er für seine Zwecke nutzen konnte. Auf diesem Weg soll die Staatssicherheit allein zwischen den Jahren 1984-1989 32 Mio. DM an Bargeld erbeutet haben. Die BRD gab sich da schon generöser: Ihre Bürger konnten die Ausgaben für Westpakete von der Steuer absetzen. Nur beim Paketversand machte sie Vorgaben. So mussten die Westdeutschen anstatt des offiziellen Länderkürzels DDR ein X auf das Paket schreiben, welches für das Land im Osten stand. Alles andere wäre einer Anerkennung der DDR als eigenständigem Land gleich gekommen, die aber die BRD tunlichst vermeiden wollte. Im Osten bestand dasselbe Problem, die DDR Bürger kennzeichneten ihr Paket nach Westdeutschland mit einer Null.

 

Trotz aller Reglementierungen haben die Westpakete ihre Wirkung nicht verfehlt. Nachdem die Diskussion über die Stolle abgeschlossen war, erinnerten sich einige Zuhörer noch einmal an das beglückende Gefühl als der Postbote mit einem Westpaket vor der Tür stand.

 

 

DAS KLINGENDE SONNTAGSRÄTSEL IM RIAS ALS RÄTSEL FÜR DIE STASI

„Kommt denn unsere Post jetzt an?“, war in der Zeit nach `89 eine der meist gestellten Fragen in den Hörerbriefen ehemaliger DDR-Bürger an die RIAS-Sendung „Das klingende Sonntagsrätsel“. Der rapide Anstieg von Zusendungen – von 500 Briefen und Postkarten pro Tag zu DDR-Zeiten auf eine Rekordzahl von über 70.000 am 18. Februar des Jahres 1990 – gab darauf eine deutliche Antwort: „Ja, jetzt kommt die Post an.“

 

Anlässlich des Lesefestes „Leipzig liest“ waren am 19.03.2005 zwei ehemalige Mitarbeiter des RIAS im Museum in der „Runden Ecke“ zu Gast: Christian Bienert, der seit 1987 das „Klingende Sonntagsrätsel“ moderiert und Marlies Kahlfeldt, die lange Zeit eine der engsten Mitarbeiterinnen von Hans Rosenthal war. Er galt als geistiger Vater der Sendung, die er bis zu seinem Tod moderierte.

 

Im Publikum befanden sich viele Besucher, die selber lange Zeit begeisterte Zuhörer des Sonntagsrätsels gewesen waren. So entwickelte sich nach einigen Details zur Sendergeschichte und einigen unterhaltsamen Anekdoten zu Hörerbriefen eine rege Diskussion. Vermutungen zur Frage, warum die Stasi ausgerechnet die Post der „Sonntagsrätsler“ einbehalten hatte, wurden ausgetauscht. Wollte sie verhindern, dass sich die DDR-Bürger zu sehr mit der westlichen Medienlandschaft identifizierten? Oder hatten die MfS-Offiziere eher funktionale Gründe und wollten beispielsweise ihren Schriftenspeicher erweitern? Eine eindeutige Antwort auf diese Frage hatten auch Marlies Kahlfeldt und Christian Bienert nicht parat. Es sei schwer nachzuvollziehen, welche Gefahren für Sicherheit und Frieden in der DDR die Stasi durch die Fanpost erwartete.

 

Besucher der Diskussion erinnerten sich besonders die persönliche Bindung, welche die Sendung immer zu ihren Hörern aufgebaut habe. Christian Bienert beschrieb denn auch als einen der obersten Grundsätze des Sonntagsrätsels, dass der Hörer das Wichtigste sei. Dies halte er für einen der Hauptgründe, weshalb sich die Sendung auch unter der ostdeutschen Bevölkerung so großer Beliebtheit erfreut habe.

 

 

 

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

 

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STASI – SCHNEE VON GESTERN? BÜRGERKOMITEE STARTET SCHÜLERWETTBEWERB

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ veranstaltet das Bürgerkomitee Leipzig e. V. einen Schülerwettbewerb unter dem Motto „Stasi – Schnee von gestern?“. Alle Schüler ab Klassenstufe 10 von Mittelschulen, Gymnasien und Berufsschulen, insbesondere im Regierungsbezirk Leipzig, sind eingeladen, sich zu beteiligen.

 

Im Newsletter des Monats März hatten wir das Anliegen des Wettbewerbs bereits kurz vorgestellt. Heute informieren wir Sie über die Details für die Teilnahme. Sollten Sie in Ihrer Familie, im Verwandten-, Freundes- oder Bekanntenkreis Jugendliche kennen, die sich für Geschichte interessieren und sich gerne auf Spurensuche in die Vergangenheit begeben möchten, weisen Sie diese auf unseren Wettbewerb hin.

 

Um den Teilnehmern den Einstieg ins Thema zu erleichtern, haben wir fünf verschiedene Denkanstöße zusammengestellt:

 

DER GANZ ALLTÄGLICHE TERROR

Die Staatssicherheit beeinflusste das Alltagsleben in der DDR enorm: Anfangs mit offenem Terror, später mit Zersetzungsmaßnahmen. Welche Ängste bestimmten das Verhalten und Denken der Bürger im Alltag? Mit welchen Gängeleien durch die Staatssicherheit mußten die Menschen leben? Wie passten sie ihre Verhaltensweisen dem System an, damit sie nicht in Konflikt mit der allgegenwärtigen Staatsmacht gerieten? Was bedeutet es, heute ohne ständige Angst vor Bespitzelung zu leben?

 

DER GLÄSERNE BÜRGER

Der „gläserne Bürger“ ist ein Mensch, der keine Geheimnisse hat, weil dem Staat alle Informationen über ihn zugänglich sind. Er wird dadurch im übertragenen Sinne gläsern. Mit welchen Mitteln versuchte die Stasi, das Privatleben der Bürger zu durchleuchten? Wie wenig gab sie gleichzeitig von sich preis? Befinden wir uns heute wieder auf dem Weg in einen Überwachungsstaat? Wo liegen die Unterschiede zwischen heute und damals? Sind Freiheit und Sicherheit ein unvereinbarer Gegensatz?

 

SYMBOLE DER DIKTATUR

Kleider mit Symbolen aus DDR-Zeiten sind momentan groß in Mode. Welche Organisationen verbargen sich hinter den Symbolen? Warum trugen viele Menschen diese Zeichen, deren Veränderung oder Zerstörung allein schon Haftstrafen nach sich ziehen konnte, in der DDR nur widerwillig? Sind sich Träger dieser Symbole deren früherer Bedeutung bewusst?

 

SMS VOM FÜHRUNGSOFFIZIER

Was wäre, wenn...die DDR nicht untergegangen wäre, sondern die BRD erobert hätte? Wenn die Mauer heute am Rhein stünde? Wie würdet ihr euch in diesem System verhalten? Wäret Ihr Bewerber für eine Laufbahn als Stasioffizier? Oder wäret Ihr Inoffizielle Mitarbeiter und würdet per SMS Anweisungen von Eurem Führungsoffizier bekommen? Welche Möglichkeiten zur Überwachung hätte die Stasi dank der technischen Entwicklung heute?

 

MEIN NACHBAR, DER STASI-OFFIZIER

Viele der 2.400 hauptamtlichen und 10.000 Inoffiziellen Stasi-Mitarbeiter im Bezirk Leipzig leben heute noch hier. Sie behaupten meist, niemanden geschadet, sondern nur ihre Pflicht getan zu haben. Wahrscheinlich begegnet Ihr täglich einigen von ihnen, ohne es zu wissen. Zu DDR-Zeiten ahnten viele Menschen, dass in ihrem Umfeld IM tätig waren. Wie gingen sie damit um? Wie sollte man heute mit dieser Vergangenheit umgehen? Ist es richtig, dass Bürger ihre Stasi-Akten lesen können, um herauszufinden, wer sie bespitzelte?

 

 

TEILNAHMEBEDINGUNGEN

Teilnehmen können alle Schüler der Klassen 10 bis 12 an Mittelschulen, Gymnasien sowie Berufsschulen.

 

ANMELDUNG

Wer Interesse hat, sich zu beteiligen, sendet einfach eine E-Mail an mail@runde-ecke-leipzig.de und erhält von uns die Anmeldeunterlagen zugesandt.

 

EINZELARBEIT

Die Teilnehmer können gemeinsam mit anderen auf Spurensuche gehen. Jeder muss aber sein Werk in Einzelarbeit anfertigen. Gruppen- oder Klassenbeiträge sind nicht zugelassen.

 

EINSENDESCHLUSS

Bis zum 25. Juli sind die Werke im Museum in der „Runden Ecke“ einzureichen.

 

PRÄSENTATION UND PREISVERGABE

Die Präsentation der Wettbewerbsergebnisse und die Preisvergabe finden während einer öffentlichen Veranstaltung am 31. August 2005 anlässlich des 15-jährigen Bestehens des Museums in der „Runden Ecke“ statt.

 

DIE PREISE

1. Preis: 500 Euro und eine Führung für die gesamte Klasse

2. Preis: 300 Euro und eine Führung für die gesamte Klasse

3. Preis: 200 Euro und eine Führung für die gesamte Klasse

 

Die Gewinner können wählen zwischen einer Führung durch das Museum in der „Runden Ecke“, das Museum im Stasi-Bunker bei Machern und dem Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“.

 

 

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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Mehrere tausend Menschen besuchen monatlich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Manche leben in Leipzig und kommen – häufig mit Gästen – immer wieder in die Ausstellung. Andere kommen von weit her zu Besuch in die Stadt und wollen hier sehen, wo und wie vormals das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit arbeitete.

 

Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich einige dieser Einträge an Sie weitergeben.

 

„Die totale Überwachung.“

Eintrag von Besuchern aus Frankfurt am Main vom 12.03.2005

 

„-Erschütternd!-“

Eintrag vom 28.03.2005

 

„Irgendwie lächerlich! Können nichts entdecken, was es heute nicht auch gibt! z. B. Vergleich der Ausrüstung der Polizei damals und heute bei Demos.“

Eintrag vom 26.03.2005

 

„‚Es ist die Tragik des 20. Jh., dass die Lehre des Karl Marx nicht an Mäusen ausprobiert werden konnte’, sagte ein polnischer Schriftsteller. Eine Ideologie, die glaubt, im Besitz der Wahrheit zu sein, führt unweigerlich zu solchen Perversitäten.“

Eintrag vom 29.03.2005

 


 



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Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

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Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Dittrichring 24, PSF 10 03 45, D-04003 Leipzig
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