Station 2: Vorraum

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Überwachung als Selbstschutz – Die Objektsicherung

Der heutige Vorraum des Museums war vor 1989 zweigeteilt. Ein Streifen an der Decke lässt noch heute erkennen, wo die Trennmauer verlief. Jenseits dieser Wand befand sich die Zentrale für die Außenüberwachung des Gebäudes. Auf Monitoren konnten die Bilder der Überwachungskameras an der Fassade der „Runden Ecke“ (ein Exemplar wird heute im Vorraum gezeigt) eingespielt und ausgewertet werden. Diese Technik befindet sich heute im ursprünglichen Raum in einer Vitrine und wird zum Teil für die Präsentation von Fotografien aus der Zeit der Besetzung und Auflösung der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit genutzt.

Der andere Teil des Vorraums war ein schmaler Flur, in den man durch eine nur einseitig zu öffnende Glastür aus dem Eingangsbereich gelangte: Letztere ist noch heute im originalen Zustand erhalten. Sie besitzt außen eine gewöhnliche Klinke, innen jedoch nur einen Griff. Am Ende des Ganges befand sich die Tür zu den drei Besucherräumen, die den Stasi-Offizieren für Gespräche mit Bürgern dienten und mit Wanzen und Kameras ausgestattet waren. Besucher kamen gewöhnlich auf eigene Initiative, weil sie etwas melden oder anzeigen wollten. Solche ministeriumsfremden Personen betrachtete die Staatssicherheit grundsätzlich als Sicherheitsrisiko und befürchtete beispielsweise, dass diese interne Unterlagen stehlen könnten. Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die Funktion der beschriebenen Tür mit Griff an der Innenseite: Niemand sollte die Räume der Bezirksverwaltung ohne Zustimmung der MfS-Offiziere wieder verlassen können.