Station 11: Flur

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„Guten Tag, Paßkontrolle!“ Die Staatssicherheit an der Grenze

Das gesamte Paßkontrollwesen der DDR lag in den Händen der Staatssicherheit. Getarnt als normale Grenzer in entsprechenden Uniformen kontrollierten Mitarbeiter des MfS die Ein- und Ausreisenden und überwachten penibel den Transitverkehr. Sie nutzten beispielsweise Unterbodenspiegel der Zollkontrolle, Passkontrollkoffer, Geräte zum Abfotografieren von Pässen. Für den Ernstfall stand der Schusskoffer „Mittel I/S“ bereit – ein Diplomatenkoffer mit eingebauter Maschinenpistole, Marke Skorpion. Auch an der Grenzübergangsstelle (GüSt) am Leipziger Flughafen, der einzigen GüSt im Bezirk Leipzig, war die Staatssicherheit im Einsatz.

Die zuständige Hauptabteilung VI interessierte sich für alles: Vom Einkauf im Intershop bis hin zu Schnappschüssen, die Bundesbürger an Autobahnraststätten aufnahmen. Viele Transitreisende aus der Bundesrepublik befanden sich damit weit intensiver im Visier der Staatssicherheit, als ihnen dies während ihrer DDR-Reisen bewusst war. So fotografierte die Staatssicherheit beispielsweise unbemerkt die Pässe von Transitreisenden ab, um aus den Reproduktionen gefälschte Pässe für ihre Spione herzustellen.

Auch die Transitstrecken zwischen den GüSt befanden sich unter vollständiger Kontrolle. Dabei arbeitete die Staatssicherheit eng mit der Volkspolizei und dem Zoll zusammen.