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  Newsletter Mai 2009

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

seit am 23. April der Chef der Sächsischen Staatskanzlei Johannes Beermann dem Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer zwei Fördermittelbescheide persönlich überreichte, kann das Bürgerkomitee weitere wichtige Projekte für das Jubiläumsjahr 2009 realisieren. Auf dem Programm steht die dauerhafte Errichtung von Stelen im Leipziger Stadtraum, die an wichtige Orte der Friedlichen Revolution von 1989 erinnern sollen und natürlich die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“, die Mitte Juli eröffnet werden wird. Das Bürgerkomitee freut sich sehr, von dem umfangreichen Förderprogramm des Landes Sachsen anlässlich des Doppeljubiläums „20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit 2009/2010“zu profitieren.

 

Der Monat April endete nicht nur mit der erfreulichen Übergabe weiterer Fördermittel, sondern auch mit einer gut besuchten Museumsnacht. Die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte, die sonst nur noch zum Tag des offenen Denkmals geöffnet ist, zählte mit über 1200 Menschen so viele Besucher wie noch nie. Ein ausführlicheres Resümee finden Sie in unserem Rückblick.

 

Auch die im Januar begonnene Reihe „Wir sind das Volk!“ - Montagsgespräche in der „Runden Ecke“, erfreut sich beim Publikum weiterhin großer Beliebtheit. In unserem Rückblick können Sie ein Resümee über unseren letzten Gast, den Pfarrer Edgar Dusdal lesen und natürlich sind Sie herzlich am Montag den 04.05.2009 zu unserem nächsten Montagsgespräch mit der Ärztin und ehemaligen Bürgerrechtlerin Cornelia Matzke eingeladen. Mehr Informationen erhalten Sie in der Rubrik „Wir laden ein“.

 

Wir wünschen Ihnen beim Lesen des Newsletters viel Vergnügen und freuen uns, Sie bald bei uns begrüßen zu dürfen.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig

 

 

 

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INHALT

Wir laden ein

Rückblick

Neues auf dem Gebiet der Aufarbeitung

Aus der Arbeit der Gedenkstätte

Aus dem Gästebuch

 

 

 

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WIR LADEN EIN

 

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4. MAI 2009, 19.00 UHR

MONTAGSGESPRÄCH MIT CORNELIA MATZKE

20 Jahre nach der Friedlichen Revolution lädt das Bürgerkomitee Leipzig e. V. zu einer Gesprächsreihe mit Zeitzeugen ein, die jeden ersten Montag im Monat stattfindet. Im Mittelpunkt stehen Einzelpersonen, die sich in besonderer Weise an der Friedlichen Revolution beteiligten und einen gleichermaßen außergewöhnlichen wie exemplarischen Lebensweg haben. Die Persönlichkeiten bekommen die Möglichkeit, ausführlich und gründlich über ihr Leben vor der Friedlichen Revolution und ihre Teilnahme an derselben zu berichten.

 

Diesmal ist die ehemalige Leipziger Bürgerrechtlerin Cornelia Matzke zu Gast, die heute als Ärztin in Leipzig tätig ist.

Geboren 1961 in Leipzig, erlebte sie bereits als Kind zwischen Christenlehre zuhause und Pionierorganisation in der Schule die „Doppelbödigkeit“ des Systems und bildete sich früh ein kritisches Urteil über die SED-Diktatur. Die vielfachen Verbote und die Unberechenbarkeit des Regimes führten bei ihr zu Ablehnung und Aufbegehren. Während des Medizinstudiums an der Universität Leipzig engagierte sie sich in der Umweltgruppe des Jugendpfarramtes und inszenierte Stücke in der Leipziger Spielgemeinde.

Als junge Ärztin, „mit der sozialen Unabhängigkeit durch den Beginn des eigenen Berufslebens“, hatte sie den Mut, aus dem Freien Deutschen Gewerkschaftsbund auszutreten und wurde bei der Auflösung des Straßenmusikfestivals im Juni 1989 „zugeführt“. Dennoch beteiligte sich Cornelia Matzke auch weiterhin an oppositionellen Aktionen, so etwa an der Demonstration am Ende des Kirchentags im Juli 1989 für die Opfer auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking.

 

Während der Friedlichen Revolution im Herbst 1989, die sie als Befreiung empfand, trat Cornelia Matzke dem Neuen Forum bei und war dort Mitbegründerin einer Fraueninitiative, die sich klar für die politischen und sozialen Belange von Frauen einsetzte. Von 1990 bis 1994 war sie Landtagsabgeordnete für den Unabhängigen Frauenverband von Bündnis 90/Die Grünen. Seitdem engagiert sie sich weiterhin politisch, nahm jedoch ihren Beruf als Ärztin wieder auf.

 

Die Moderation haben Reinhard Bohse und Tobias Hollitzer.

 

Die Veranstaltung findet im ehemaligen Stasi-Kinosaal statt, der Eintritt ist frei.

 

 

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RÜCKBLICK

 

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6. APRIL 2009: „WIR SIND DAS VOLK!“ – MONTAGSGESPRÄCH IN DER „RUNDEN ECKE“ MIT EDGAR DUSDAL

 

„Es ist gut so wie es jetzt ist.“ Der ehemalige Bürgerrechtler Edgar Dusdal, der am 6. April beim Montagsgespräch zu Gast war und heute als Pfarrer in Berlin-Karlhorst tätig ist, scheint mit seinem Schicksal sehr zufrieden. Er lebe in der Gegenwart und trauere alten Zeiten nicht hinterher. Auch der vierte Gast der Veranstaltungsreihe „Wir sind das Volk!“ – Montagsgespräche in der „Runden Ecke“ stand den Moderatoren Reinhard Bohse und Tobias Hollitzer vor 67 Besuchern zwei Stunden lang Rede und Antwort zu seinem Leben und seinem Engagement vor, während und nach der Friedlichen Revolution.

 

Den Sprechchor „Wir sind das Volk!“ habe er wie viele andere auch zum ersten Mal am 9. Oktober 1989 gehört und konnte sich noch gut daran erinnern, dass die Demonstranten damit der Unterstellung, sie seien Rowdys, widersprechen wollten. 1989 ging es mit dem ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden unaufhaltsam dem Ende entgegen. Für den 1960 in der Niederlausitz, südlich von Cottbus, geborenen Dusdal endete damit ein System, das er seit jeher als ungerecht empfunden hatte. Sein Vater war Russland-Deutscher, sein Großvater und ein Großonkel kamen 1937 während der von Stalin angeordneten Zwangskollektivierung zu Tode. Dadurch sei er von Anfang an mit einer Anti-Haltung gegenüber dem kommunistischen System aufgewachsen. Aufgrund dieser systemkritischen Einstellung wurde ihm wegen „mangelnder sozialistischer Überzeugung“ der Zugang zur EOS und damit zum Abitur verwehrt. Trotzdem war Dusdal Mitglied bei den Pionieren und später bei der FDJ.

 

Mit der einsetzenden Selbstreflexion in der 7./8. Klasse habe er zunehmend eine begründete, kritische Haltung gegenüber dem System und seinen Organisationen eingenommen. Durch die kirchliche Prägung und die religiöse Bindung des Elternhauses bekam er neben der offiziellen Parteilinie auch andere Hintergründe und Sichtweisen mit. Dusdal erzählte wie Christen zum Teil in der DDR behandelt wurden. Was jedoch die innerkirchliche Arbeit betraf, beispielsweise in den Jungen Gemeinden, so habe er viel Glück gehabt und mit sehr engagierten Pfarrern gearbeitet.

 

Nach dem Abschluss der 10. Klasse machte Dusdal eine Ausbildung zum Elektriker und arbeitete einige Zeit im Tagebau. Diese Arbeit unter „sozialistischen Produktionsverhältnissen“ bezeichnete er zwar als „sehr empfehlenswert“, doch machte es ihm damals schwer zu schaffen, mit seiner Arbeit zur Zerstörung der Schöpfung und der Finanzierung staatlicher Unterdrückung beizutragen. Er setzte sich mit der Ideologie des Marxismus-Leninismus auseinander, nahm diese beim Wort und oft auch mit Humor. Als er sich als Elektriker seiner Brigade weigerte, der Gewerkschaft beizutreten, begründete er seine Entscheidung damit, dass in einem Arbeiter- und Bauernstaat doch eigentlich keine Interessenvertretung der Arbeiter nötig sein sollte.

 

Den Militärdienst verweigerte er aus Überzeugung, woraufhin man ihm drohte, nie über den Status eines einfachen Elektrikers hinauskommen, wenn er bei dieser Haltung bliebe. Doch Dusdal suchte andere Wege und wurde am Theologischen Seminar in Leipzig fündig. Durch die Verlängerung des Studiums durch Freisemester und vorgeschützte Depressionen bei der Musterung gelang es ihm, den Wehrdienst komplett zu umgehen.

 

Schon während seiner Lehrzeit habe er „fleißig agitiert“, als Student der Theologie hatte er nun einige Privilegien und musste nicht mehr alle Kompromisse eingehen. Er studierte, im Vergleich zu anderen Bürgerrechtlern, recht ernsthaft und fand später im Pfarramt seine Bestimmung. Dusdal engagierte sich in Leipzig in der „AG Friedensdienste“ und in Berlin in der Arbeitsgruppe „Solidarische Kirche“, deren Ziel eine Demokratisierung von Kirche und Gesellschaft war. Dort beschäftigten sie sich in Sommer- und Winterakademien mit politischen Theorien und erarbeiteten Demokratiemodelle.

 

1989 war dann „die Zeit reif“, der Konflikt der Basisgruppen, der zunächst stellvertretend für die nicht angreifbare Regierung mit der Kirchenspitze ausgetragen wurde, verlagerte sich dahin, wo er nach Dusdals Meinung hingehörte: in die Öffentlichkeit. Der Aktionismus, der den Leipziger Gruppen daraufhin vorgeworfen wurde, störte Dusdal keineswegs, im Gegenteil: Es müsse die geben, die provozieren und die, die reflektieren, so seine Meinung bis heute.

 

Aus Dusdals Sicht war eine der tragenden Figuren der Revolution der Pfarrer der Leipziger Lukas-Gemeinde Christoph Wonneberger, der am 1. Juni zu Gast beim Montagsgespräch sein wird. Er habe die Montagsgebete entscheidend mitgeprägt. Eine Zäsur in den Ereignissen von 1989 sieht Dusdal in den Kommunalwahlen von 7. Mai, bei denen erstmals in der Geschichte der DDR eine Wahlfälschung nachgewiesen wurde. Trotz der Versuche der SED diesen Skandal zu vertuschen, erreichten die Bürgerrechtler eine nie gekannte Aufmerksamkeit. Während des Sommers 1989 erfolgte durch die Öffnung der Grenzen in Ungarn und die Lähmung der SED durch die Krankheit Honeckers eine weitere Radikalisierung der Situation. Auf einmal war es eine bewusste, fast schon freie Entscheidung in der DDR zu bleiben und etwas verändern zu wollen.

 

Den 9. Oktober 1989 empfand Dusdal als einen weiteren wichtigen Einschnitt, auch wenn man damals noch nicht wusste, was für eine bedeutende Entscheidung an diesem Tag gefallen war. Die ältere Generation hatte Angst vor einem neuen 17. Juni. Ab dem 9. Oktober war es jedoch „Not-wendig“ weiter zu machen, so Dusdal, der das Wortspiel folgendermaßen erklärte: Man konnte jetzt die Not wenden und außerdem war es notwendig, weil sonst alles Vorangegangene sinnlos gewesen und es einer Kapitulation gleich gekommen wäre.

 

Das Neue Forum, als dessen Sprecher Dusdal tätig war, eröffnete für ihn Möglichkeiten Demokratie zu leben. Es galt die Leute mit einzubinden und ein Organisationsmodell zu entwickeln, um den Impuls nicht ins Leere laufen zu lassen. Hier kamen ihm seine Erfahrungen aus der „Solidarischen Kirche“ zugute. Die Stasi versuchte in einem Gespräch mit den Sprechern des Neuen Forums die Kontrolle über die Situation zurück zu gewinnen, indem sie ihnen eine Kooperation anbot, was das Neue Forum einhellig ablehnte. Die Maueröffnung in Berlin fiel dann genau auf den Tag nach der offiziellen Zulassung des Neuen Forums und wurde dort mit gemischten Gefühlen wahrgenommen. Durch die Öffnung der innerdeutschen Grenze verlor die Bewegung an Schubkraft, so dass eine Demokratisierung innerhalb der DDR nicht mehr möglich war. Ursprünglich habe man der Bundesrepublik auf Augenhöhe begegnen wollen, so wurde jedoch das bundesdeutsche System mehr oder minder auf die DDR übertragen.

 

Abschließend machte Dusdal aber noch einmal deutlich, dass er heute uneingeschränkt dankbar für die Entwicklungen 1989/90 sei. Das Neue Forum wäre bei der Umsetzung seiner eigenen Demokratievisionen zwar von den „Polit-Profis“ überrollt worden und ihre Alternative hätte keinen Rückhalt gefunden, aber das sei nun einmal Demokratie. Diese müsse jeden Tag aufs Neue erarbeitet werden, weshalb es umso wichtiger sei, daran zu erinnern, was eine Diktatur bedeute.

 

 

10. MUSEUMSNACHT IN HALLE UND LEIPZIG: GEMISCHTES DOPPEL – HALZIG UND LEIPLE

 

In diesem Jahr organisierte die Stadt Leipzig zum ersten Mal in Kooperation mit der Stadt Halle am 25.04.2009, von 18.00 bis 1.00 Uhr, eine gemeinsame Museumsnacht. Unter dem Motto „Gemischtes Doppel“ konnten die Besucher beider Städte insgesamt 67 Museen besichtigen.

 

Das Museum in der „Runden Ecke“ erfreute sich wieder hoher Besucherzahlen an seinen drei Veranstaltungsorten: Im Museum in der „Runden Ecke“ zeigten Gruppenbegleiter in der Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ nach dem Motto des „Doppelten“, mit welch zwiespältigen Methoden die Staatssicherheit arbeitete. Im Ausstellungsraum zu KGB und Stasi erfuhr der Besucher mehr zu den „doppelten Brüdern“ und wie die sowjetische Geheimpolizei zum Vorbild der Stasi-Offiziere wurde. Das doppelte Spiel, das Inoffizielle Mitarbeiter als Spitzel der Staatssicherheit betrieben, wurde im Ausstellungsraum zu den IM näher erklärt. In die doppelte deutsche Geschichte zwischen Ost und West mischte sich die Stasi besonders auf den Transitstrecken ein, indem sie diese aufs Schärfste kontrollierte. Näher erläutert wurden auch die Objekte aus dem Stasi-Bunker in Machern, die in der Dauerausstellung zu sehen sind. Mit dieser Ausweichführungsstelle setzte das MfS auf doppelte Sicherheit. Im Falle eines bewaffneten Konfliktes hätte der Leiter der Bezirksverwaltung zusammen mit etwa 100 hauptamtlichen Mitarbeitern von diesem Bunker aus weiter seine Befehlsgewalt ausüben können.

 

Weitere kleinere Ausstellungen, die sonst nicht der Öffentlichkeit zugänglich sind, konnten im angrenzenden Saalbau besichtigt werden, die schon ganz im Zeichen des 20. Jahrestages der Friedlichen Revolution stehen. Zum einen konnten die Besucher eine Fotoausstellung von Johannes Beleites über den Herbst ´89 ansehen, bei der besonders eindrücklich gezeigt wird, wie viele damals bei den Leipziger Montagsdemonstrationen auf die Straße gingen. Zum anderen war eine Ausstellung über die Entwicklung der Kirchentage in Leipzig zu sehen, nicht zuletzt mit dem Fokus auf dem Leipziger Statt-Kirchentag im Juli 1989, der ein wichtiges Ereignis auf dem Weg zur Friedlichen Revolution darstellte.

 

Einen Rekord an Besuchern erlebte in diesem Jahr die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR in der Leipziger Südvorstadt, die nur zwei Mal im Jahr geöffnet ist. Dementsprechend lang war die Warteschlage zur zehnten Leipziger Museumsnacht am 25. April 2009. Über 1.200 Menschen wollten den historischen Ort sehen und nahmen dafür lange Wartezeiten in Kauf. Mitarbeiter des Bürgerkomitees führten von 18 Uhr bis nach 1.00 Uhr durch die originalen Räume. Zu sehen war außerdem die Ausstellung „Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig“. Die Interessenten erfuhren Details über die historische Entwicklung der Todesstrafe, über die rechtlichen Hintergründe, die politische Instrumentalisierung und über die konkreten Umstände, unter denen zwischen 1960 und 1981 64 Menschen in Leipzig hingerichtet worden waren.

 

Fast 1600 Besucher kamen zu den verschiedenen Angeboten in die „Runde Ecke“, sodass das Bürgerkomitee zur Museumsnacht insgesamt 2.800 Gäste zählte.

 

 

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

 

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MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“ ERHÄLT FÖRDERMITTEL DES LANDES SACHSEN FÜR DIE SONDERAUSSTELLUNG UND DAS STELENPROJEKT

Am 23.04.2009 übergab der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Staatsminister Johannes Beermann persönlich zwei Fördermittelbescheide über jeweils 20.000 Euro an die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke. Der Leiter der Gedenkstätte Tobias Hollitzer nahm diese entgegen und führte den Minister anschließend durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ an der sich Beermann sehr interessiert zeigte.

 

Der Freistaat Sachsen stellt anlässlich des Doppeljubiläums „20 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit 2009/2010“ ein umfangreiches Förderprogramm zur Verfügung. Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. erhält Fördermittel für den Begleitband zur Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ sowie für ein Stelenprojekt zur dauerhaften Markierung wichtiger Orte der Friedlichen Revolution im Leipziger Stadtraum. Damit kann die Gedenkstätte mit dem Museum in der „Runden Ecke“ nun zwei wichtige Projekte zur Erinnerung an den friedlichen Umbruch des Jahres 1989 realisieren, für den die Ereignisse der Stadt Leipzig so entscheidend waren.

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AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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Mehrere tausend Menschen besuchen monatlich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Manche leben in Leipzig und kommen – häufig mit Gästen – immer wieder in die Ausstellung. Andere kommen von weit her zu Besuch in die Stadt und wollen hier sehen, wo und wie vormals das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit arbeitete.

 

Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich einige dieser Einträge an Sie weitergeben.

 

„Warum sind Stasileute wieder in führenden Positionen? Schade, dass man das nicht verhindern konnte und heute schon wieder alles bagatellisiert! Hoffentlich wird den Kindern in der Schule davon auch in ernsthafter Weise berichtet. Wir dürfen einfach nicht vergessen. Anderes vergessen wir ja als „Deutsche“ auch nicht.“

Eintrag einer Besucherin vom 05.04.2009

 

“Jeder Staat (auch unsere Demokratie!) ist ständig diesen Gefahren ausgesetzt. Es ist Aufgabe der Bürger des Staates, also des Volkes, wachsam zu sein, damit so etwas nicht wieder passieren kann. Und dabei gibt es gerade in der letzten Zeit auch in der BRD bedrohliche Ereignisse!”

Eintrag einer Besucherin vom April 2009

 

„Diese Ausstellung ist sehr wichtig für die deutsche Vergangenheit und erschreckend zu was Menschen fähig sind. Ich bin mit dieser Angst aufgewachsen.“

Eintrag eines Besuchers vom 27.04.2009

 

 


 



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Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

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Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
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