1. Dezember 1989

Runde Tische – ein wichtiger Faktor gegen die SED-Macht und Schule der Demokratie

Foto: Martin Naumann

Im Verlauf des Dezember 1989 musste das alte Regime der immer nachdrücklicheren Forderung nach politischer Mitbestimmung nachgeben. DDR-weit traten Runde Tische zusammen und durchbrachen das Machtmonopol der SED. In der finalen Krise der DDR konnte so die Regierbarkeit des Staates, der Städte und Gemeinden aufrechterhalten und demokratischen Strukturen der Weg geebnet werden.

In Leipzig trafen sich am 1. Dezember 1989 Vertreter der oppositionellen Gruppen, der Blockparteien, des Rates des Bezirkes und der SED zum ersten Rundtisch-Gespräch. Aus diesem Treffen entstanden die Runden Tische des Bezirkes sowie der Stadt Leipzig.

Am 26. Januar 1990 löste sich die Stadtverordnetenversammlung aufgrund der nachgewiesenen Fälschung der Kommunalwahl 1989 selbst auf. Damit erhielt der Runde Tisch der Stadt Leipzig, der im Neuen Rathaus tagte, eine herausragende Stellung – er übernahm die Aufgaben des Stadtparlaments. Seine Kompetenzen gab er erst am 6. Mai 1990 an den neugewählten Stadtrat ab.