18. November 1989

Erste genehmigte Kundgebung des Neuen Forums

Foto: Fritz Gahlbeck (MRE)

Der Ruf der Montagsdemonstranten „Neues Forum zulassen“ stand für die Kernforderung, demokratische Strukturen in der DDR einzuführen. Am 8. November 1989 musste sich die SED dem Druck der Straße beugen und legalisierte das Neue Forum. Wenig später folgten der Demokratische Aufbruch, Demokratie Jetzt, die Sozialdemokratische Partei und viele andere. Damit stand dem Blockparteiensystem der SED erstmals eine rechtmäßige Opposition gegenüber.

Bereits am 18. November 1989 veranstaltete das Neue Forum auf dem heutigen Simsonplatz die erste genehmigte Protestkundgebung in Leipzig. Weit über 10.000 Personen aus verschiedenen Bezirken folgten dem Aufruf.

Die in den Reden vorgetragenen Forderungen gingen von weitreichenden Reformen des Sozialismus bis hin zur Kontrolle oder sogar Auflösung der Staatssicherheit. Die Kundgebung dauerte über drei Stunden – bei Sonnenschein, aber eisiger Kälte harrten die Teilnehmer aus.

Die Veranstaltung war bewusst als offenes Forum organisiert. Redner aus verschiedenen politischen Richtungen waren geladen.