Rückblick 2012
13. Februar 2012
Konferenz (panel discussion in English) „Civil Rights Movements in museums and schools as a way to further international understanding“
Briefe schreiben für die amerikanische Aktivistin Angela Davis. Diejenigen, die damals in der DDR aufgewachsen sind, werden sich sicher noch daran erinnern können. Aber wer von ihnen wurde sich des politischen Kontextes bewusst, der dahinter stand? Dass die DDR-Führung versuchte, US-Bürgerrechtler ideologisch zu vereinnahmen, ist ebenso wenig bekannt wie der ernsthafte Versuch der ostdeutschen Bürgerrechtsbewegung die Ideale Martin Luther Kings zu verwirklichen.
25. April 2012
Film und Gespräch: „Stasi auf dem Schulhof“
Am Ende der DDR waren ungefähr 8.000 Jugendliche so genannte „inoffizielle Mitarbeiter“ der Staatssicherheit. Sie wurden in Jugendclubs, Kirchen und an Schulen angesprochen. Sie sollten ihre Freunde aushorchen oder über ihre Eltern berichten. Stasiminister Erich Mielke befahl schon 1966, Minderjährige anzuwerben und zu Spitzeln zu machen.
5. Mai 2012
„Nachtaktiv“: 4. Leipziger und Hallenser Museumsnacht
In diesem Jahr feierte Leipzig zum vierten Mal in Kooperation mit Halle unter dem Motto „Nachtaktiv“ die Museumsnacht und selbstverständlich beteiligte sich auch das Bürgerkomitee wieder mit dem Museum in der Runden Ecke, dem Museum im Stasi-Bunker und der ehemaligen zentralen Hinrichtungsstätte der DDR an dem Programm.
17.06.2012
Gedenkfeier für die Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953
„Wir sollten nicht bequem bleiben sondern einen authentischen Ort für die jährliche Erinnerung nutzen“ ermahnte Lutz Rathenow in seiner Gedenkrede die 150 Anwesenden. Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. hat zum dritten Mal in Folge in der Straße des 17. Juni eine jährliche Gedenkfeier für die Opfer des Volksaufstandes von 1953 organisiert, um auch abseits der runden Jubiläen an die den ersten antidiktatorischen Aufstand im sowjetischen Machtbereich zu erinnern.
11.07.2012
„Stadtfunk Leipzig“, von Sylvia Rohr, Veranstaltung zum Hörspielsommer
Mit dem Aufruf der Leipziger Sechs „zur Besonnenheit für einen friedlichen Dialog“, verlesen von Kurt Masur am 9. Oktober 1989, ist der Stadtfunk vielen Leipzigern bis heute in Erinnerung. Im Rahmenprogramm des 10. Leipziger Hörspielsommers ging das Bürgerkomitee Leipzig e.V. mit dem Feature „Stadtfunk Leipzig“ von Sylvia Rohr dem letzten Medium seiner Art auf den Grund.
17.07.2012
„Gelenkter DDR-Sport? Leipziger Fussball zwischen Meisterschaft und Schand-Elfmeter“
Fußball war der Volksport Nummer Eins in der DDR und gab sich vermeintlich unpolitisch. Doch auch hier zeigte sich immerwieder das Primat der Politik. Wie und vor allem wie weit das SED-Regime auf den Fußball Einfluss nahm, wollte das Bürgerkomitee in Kooperation mit dem NETZwerk „blau-gelb“ e.V. und dem Fanprojekt Leipzig in einer Veranstaltung zum Leipziger Fußball klären. Auf dem Podium saßen Dr. Hanns Leske, Politikwissenschaftler, Frank Willmann, Journalist und Fußball-Fan, und Frank Baum, ehemaliger DDR-Nationalspieler.
23.08.2012
„Todfeinde – Komplizen – Kriegsbrandstifter. Der Hitler-Stalin-Pakt und die Folgen.“ - Buchvorstellung mit dem Autor Richard Buchner
Als am 23. August 1939 Deutschland und die Sowjetunion einen Nichtangriffspakt unterzeichneten, war dieses Abkommen zwischen diesen antagonistischen Regimen eine Sensation. Was nicht veröffentlicht wurde, waren die jeweiligen festgelegten „Interessenssphären“ und die Aufteilung Polens. Neun Tage später überfiel das Deutsche Reich Polen und die größte Tragödie der Menschheitsgeschichte nahm seinen Lauf.
28.08.2012
Vernissage der Wanderausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ im Sächsischen Landtag
In Anwesenheit zahlreicher Gäste und der Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer wurde im Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags die Wanderausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ eröffnet. Staatsministerin von Schorlemer würdigte in ihrer Rede die zentrale Bedeutung Leipzigs und betonte die Wichtigkeit derAufarbeitung dieses Themas.
24.09.2012
„9. Oktober 1989 – Tag der Entscheidung in Leipzig – Revolutionstage in Sachsen“ - Podiumsdiskussion im Sächsischen Landtag
Zeitzeugen des Herbstes ´89 hautnah erleben konnte man bei der Abschlussveranstaltung der Wanderausstellung „Die Friedliche Revolution in Leipzig“ im Sächsischen Landtag. Im Mittelpunkt standen Barbara Timm, Jörg Schneider, Frank Neubert und Christoph Wonneberger, die von ihren Erlebnissen im Herbst ´89 in jeweils Ihrer Region erzählten. Im Mittelpunkt stand aber zunächst ein Datum, das in die jüngere deutsche Geschichte als „Tag der Entscheidung“ eingegangen ist: der 9. Oktober 1989.
03.10.2012
Der Erste Riss in der Mauer – Buchvorstellung mit dem Autor Andreas Oplatka zum Tag der Deutschen Einheit
Der Mauerfall am 9. November 1989 ist das prägendste Ereignis der jüngeren deutschen und europäischen Geschichte. Viele verbinden damit auch den Fall des Eisernen Vorhangs, der die Ostblockstaaten jahrzehntelang einschloss, und das das Ende des Ost-West-Konfliktes. Doch schon im Sommer 1989 begann Ungarn, seine Grenze zu Österreich Stück für Stück zu öffnen. Ob die Entwicklung, die dort begann, auch den Mauerfall begünstigte ist nur eine der Fragen, die dieses Thema aufwirft.
09.11.2012
„Bis an die Grenze – Der private Blick auf die Mauer“ - Schulvorführung & öffentliche Vorführung am 9.November 2012
„Die Mauer war für mich normal, die gehörte einfach dazu.“ Diese erschreckende Normalität des „hässlichsten Monuments der Welt“, war für den westdeutschen Regisseur Gerald Grote der Grund, zusammen mit seinem Kollegen Claus Oppermann einen Film darüber zu machen. „Bis an die Grenze – der private Blick auf die Mauer“ ist der Titel des daraus entstandenen Projekts.
04.12.2012
Schenkung des Gemäldes „Reiht euch ein!“ an die Gedenkstätte Museum in der „Runde Ecke“ und „Nur eine Spritze – Der größte Medizinskandal der DDR“ - Filmvorführung und Gespräch
Im Namen des Bürgerkomitees Leipzig e.V. nahm Tobias Hollitzer, der Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, das Gemälde „Reiht euch ein!“ von der Witwe des verstorbenen Leipziger Malers Günter Creutz (1927–2010) als Schenkung entgegen. Am Abend wurde der Jahrestag der Besetzung der „Runden Ecke“ diesmal zum Anlass genommen, an eine bis heute wenig bekannte Tragödie im DDR-Gesundheitssystem zu erinnern. Der Film „Nur eine Spritze – Der größte Medizinskandal der DDR“, wurde im ehemaligen Stasi-Kinosaal des Museums in der „Runden Ecke“ gezeigt.