Leipzig liest 2012

15. März 2012, 15.00 Uhr

Ronny Kabus: …Weine ich täglich um meinen Vater

Das Buch zeigt am Beispiel der damaligen Großstadt Görlitz, wie die „antifaschistische Neuordnung“ in Wirklichkeit aussah, wie die in der Bevölkerung fest verankerte Sozialdemokratie und die neu gegründeten Parteien CDU und LDP im Zuge der Stalinisierung ausgeschaltet wurden.

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15. März 2012, 16.00 Uhr

Diskussion und Buchvorstellung: 1989 - Jahr der Friedlichen Revolutionen in Osteuropa

Die demokratischen Revolutionen des Jahres 1989 veränderten die Staaten des östlichen Europa grundlegend. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten kann man in den einzelnen Ländern beobachten? Wie sehr haben sich die einzelnen Länder beeinflusst und welche Transformationsprozesse machen sie bis heute durch? Darüber diskutieren: Prof. Dr. Jerzy Holzer, Dr. Karel Vodicka und Dr. Tytus Jaskulowski.

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15. März 2012, 18.00 Uhr

Stephan Bickhardt (Hg.): In der Wahrheit leben - Texte von und über Ludwig Mehlhorn

Mit diesem Sammelband stellte Stephan Bickhardt aus über 100 Texten, darunter Essays, Vorträge, Übersetzungen von und über Ludwig Mehlhorn, eine Textauswahl zusammen, die einen Einblick in die Gedankenwelt des DDR-Oppositionellen, Bürgerrechtlers und Vorreiters der deutsch-polnischen Versöhnung Ludwig Mehlhorn geben, der im vergangenen Jahr an Krebs verstarb.

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15. März 2012, 19.00 Uhr

Burkhart Veigel: Wege durch die Mauer. Fluchthilfe zwischen Ost und West

Beim Bau der Mauer war Burkhart Veigel 23 Jahre alt und Medizinstudent an der Freien Universität Berlin. Dann wurde er zu einem der erfolgreichsten Fluchthelfer durch die Mauer in Berlin. Etwa 650 Menschen verhalf er so zu einem Leben ohne Stasi-Spitzel und vorgegebene Denkschablonen.

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15. März 2012, 20.00 Uhr

Gerald Praschl: Roland Jahn. Ein Rebell als Behördenchef

Roland Jahn wird 1983 auf persönlichen Befehl von Stasi-Chef Erich Mielke gegen seinen Willen aus der DDR in den Westen abgeschoben. Doch er unterstützte weiterhin die Bürgerrechtsbewegung in der DDR und organisierte den Informationsfluss zu den westlichen Medien. Die politische Biographie von Roland Jahn ist ein wichtiges Kapitel deutsch-deutscher Geschichte. Der Autor kommt darüber mit den Weggefährten Jahns Uwe Schwabe und Rüdiger Rosenthal ins Gespräch.

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15. März 2012,  21.00 Uhr

Eva Maria Poster: Mein Leben so tot

„Wenn das geltende Recht bereits Unrecht impliziert, wird es keine Gerechtigkeit geben“, ist das Resümee der Protagonistin Lena, einer jungen Richterin. Ihr jahrelanger Versuch, dem unmenschlichen Antlitz der SED-Diktatur einen Hauch Menschlichkeit zu verleihen, brachte sie selbst an den Rand der Vernichtung. Mit beeindruckender eigener Sprache schildert Eva-Maria Poster in ihrem Roman vom Vernichtetwerden, Abscheu und dennoch ungebrochenem Willen.

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16. März 2012, 14.00 Uhr

Daniela Münkel: Die DDR im Blick der Stasi 1961. Die geheimen Berichte an die SED-Führung

1961: Die Berliner Mauer wird gebaut und das letzte „Schlupfloch“ zum Westen endgültig geschlossen. In Berichten über oppositionelle Verhaltensweisen und Arbeitsnierdelegungen in der Industrie informiert die Stasi auch über Einzelereignisse wie die ersten Todesschüsse an der Berliner Grenze und spektakuläre Fluchtfälle. Die Historiker und Mitarbeiter der BStU Dr. Christian Adam und Dr. Roger Engelmann stellen den neuesten Band der groß angelegten Reihe vor.

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16. März 2012, 16.00 Uhr

Edda Ahrberg: Erika Drees. Ein politischer Lebensweg 1935-2009

In diesem Buch ist eine Frau mit freiem Geist und klarem Urteilsvermögen zu entdecken, die sich von keiner Ideologie vereinnahmen ließ, die handelte, wo andere wegsahen. Bürgerliche Herkunft, Flucht, Vertreibung, deutsche Teilung, Gefängnis, freiwillige Übersiedlung in die DDR, Opposition und christliche Religion prägten das Leben der Ärztin und dreifachen Mutter Erika Drees.

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16. März 2012, 18.00 Uhr

Dirk von Nayhauß, Maggie Riepl (Hg.): Der dunkle Ort. 25 Schicksale aus dem DDR-Frauengefängnis.

Die berüchtigte Justizvollzugsanstalt in Bautzen kennt jeder. Die wenigsten aber wissen, dass es in der DDR auch ein Frauengefängnis mit ähnlich brutalen Zuständen gab: die Strafvollzugsanstalt Hoheneck. Hier saßen nicht nur Kriminelle, sondern auch Regimegegnerinnen und Republikflüchtige. Zur Buchpremiere kommen die Autoren mit den ehemaligen politischen Häftlingen Rosel Werl, Anita Goßler und Inge Naumann ins Gespräch.

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16. März 2012, 19.00 Uhr

Peter Erler, Tobias Voigt: Medizin hinter Gittern

Es war das geheimste Krankenhaus der DDR: das Haftkrankenhaus des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Berlin-Hohenschönhausen. Ärzte machten dort im Auftrag der Staatssicherheit kranke Gefangene wieder „prozess- und haftfähig“. Was dort jedoch genau geschah, gehörte bisher zu den letzten großen Geheimnissen der untergegangenen DDR. 

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16. März 2012, 20.00 Uhr

Dirk Laabs: Der deutsche Goldrausch

 Das neue Buch über die Treuhand, jener „Superbehörde“, die „DDR-Volkseigentum“ privatisieren sollte und am Ende drei Millionen entlassen musste, ist Wirtschaftsthriller und Geschichtsbuch in einem. Aber wie sah es hinter den Kulissen eigentlich aus? Und war die Treuhand letztlich erfolgreich? Dirk Laabs bringt die wichtigsten Insider erstmals zum Reden.

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16. März 2012, 21.00 Uhr

André Kubiczek: Der Genosse, die Prinzessin und ihr lieber Herr Sohn

1987, die letzten Jahre der DDR brechen an, und die Rekruten nehmen ihren Dienst mit Galgenhumor. Der Tod seines Bruders ist für den Ich-Erzähler der Moment, sich an seine exotische Familie und ihr Leben in einem Land, das alles andere als exotisch sein wollte, zu erinnern. Denn sein Vater aus der ostdeutschen Provinz hatte in Moskau eine laotische Prinzessin kennengelernt.

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17. März 2012, 11.00 Uhr

Jörg Baberowski: Verbrannte Erde. Stalins Herrschaft der Gewalt.

Stalins Gewaltherrschaft fielen Millionen Menschen zum Opfer. In seinem berührenden Buch entwickelt Jörg Baberowski neue Perspektiven auf die stalinistischen Verbrechen und beleuchtet die paranoide Welt des sowjetischen Diktators. War Stalins Terror eine notwendige Folge der kommunistischen Ideologie?

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17. März 2012, 14.00 Uhr

Andreas H. Apelt; Robert Grünbaum; Martin Gutzeit (Hg.): Von der SED-Diktatur zum Rechtsstaat. Der Umgang mit Recht und Justiz in der SBZ/DDR.

„Wir wollten Gerechtigkeit und haben den Rechtsstaat bekommen“, sagte Bärbel Bohley nach dem Ende der DDR und drückt damit die Enttäuschung vieler Ostdeutscher über das neue System aus. Doch wie ist die Transformation des DDR-Unrechtsapparates und die Verfolgung der Täter wirklich verlaufen?

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17. März 2012, 16.00 Uhr

Udo Scheer: Die Sonne hat vier Ecken. Biografie über Günter Ullmann.

Aufgewachsen in der Nachkriegszeit wollte der Greizer Lyriker Günter Ullmann zunächst kein politischer Mensch sein. Doch mit seinem humanistischen Ethos machte ihn die DDR dazu. Als Dichter wurde er von der Staatssicherheit in den Verfolgungswahn getrieben und in Psychiatrien eingewiesen. Bis 1989 entstanden Buchmanuskripte für die Schublade. Im Jahr 2009 starb das künstlerische Multitalent im Alter von nur 62 Jahren.

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17. März 2012, 18.00 Uhr

Heftpremiere: Horch & Guck, Heft 75: Sieg um jeden Preis. Sport in der DDR

Was der DDR in allen anderen Bereichen versagt blieb, im Sport erreichte sie es: Das angestrebte Weltniveau. Für diese Erfolge hat der SED-Staat viel getan: Frühzeitige Suche nach Talenten, hartes Training, genaue Kaderauslese und systematisches Doping. Wenigstens im Sport sollte die Welt die DDR als wichtigen Staat anerkennen müssen - und sie tat es.

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17. März 2012, 19.00 Uhr

Francesca Weil: Verhandelte Demokratisierung. Die Runden Tische der Bezirke.

Bislang steht das Engagement an den Runden Tischen der Bezirke im Schatten der Leistungen des Zentralen Runden Tisches der DDR. Deren tatsächlicher Bedeutung wird man damit allerdings nicht gerecht. In dieser Studie untersucht die Autorin Aufbau, Rolle und Funktion der 15 Runden Tische der Bezirke und deren Beitrag zur Demokratisierung in den Regionen.

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17. März 2012, 20.00 Uhr

Tobias Hollitzer, Sven Sachenbacher (Hg.): Die Friedliche Revolution in Leipzig

Am 9. Oktober 1989 wurde in Leipzig Geschichte geschrieben. Mit dem Ruf „Wir sind das Volk!“ demonstrierten mindestens 70.000 Menschen friedlich auf dem Leipziger Ring. Die vorliegenden zwei Bände beleuchten anhand originaler und zumeist bisher unveröffentlichter Bilder, Dokumente und Objekte detailliert die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig vom Herbst 1988 bis zum Herbst 1990.

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18. März 2012, 11.00 Uhr

Daniela Krien: Irgendwann werden wir uns alles erzählen

Es ist Sommer 1990 in der Provinz nahe der deutsch-deutschen Grenze, die bald keine mehr sein wird. Die siebzehnjährige Maria ist zart und verträumt, verkriecht sich lieber mit den „Brüdern Karamasow“ als in die Schule zu gehen. Auf dem Nachbarhof lebt der vierzigjährige Henner, allein. Ein zufälliger Blick eines Tages, eine zufällige Berührung an einem andern, treiben Maria wie von höherer Gewalt geleitet in Henners Haus und in seine Arme. In ihrem literarischen Debüt schildert Daniela Krien eine intensive Liebesgeschichte, die Zeitgeschichte und Existentielles miteinander verschränkt. 

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