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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

der Sommer hat gerade erst begonnen. Wie jedes Jahr trägt auch die Stadt Leipzig ihren Teil zum Sommerprogramm bei und stellt Schülerinnen und Schülern den Ferienpass zur Verfügung, der neben einem umfangreichen Programm auch zahlreiche Vergünstigungen in der Kultur- und Erlebnislandschaft Leipzigs bereithält. So berechtigt er unter anderem zur kostenlosen Teilnahme an allen öffentlichen Führungen im Museum in der „Runden Ecke“ und dem Museum im Stasi-Bunker. Weitere Informationen zum Ferienpass finden Sie in der Rubrik „Wir laden ein“ dieses Newsletters.

 

Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig hat am 16. Juli 22 weitere Stolpersteine in Leipziger Bürgersteige verlegt. Insgesamt finden sich nun an 97 Orten in Leipzig 202 Stolpersteine. Sie erinnern nicht nur an die Opfer der rassistischen NS-Vernichtungspolitik, sondern auch an aktive Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Die Aktion traf auf eine erfreulich große Resonanz und Anteilnahme in der Leipziger Bevölkerung. An der Verlegung der Steine nahmen viele Überlebende und Angehörige der Ermordeten. Für viele von ihnen war es der erste Besuch am Herkunftsort ihrer Familien nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier zeigt sich einmal mehr, wie wichtig Erinnerung im öffentlichen Raum in dieser Stadt ist. Wir hoffen auch weiterhin auf eine produktive Fortführung des Projektes, was ohne das tatkräftige Engagement der vielen Helfer nicht möglich wäre.

 

Abschließend noch ein Ausblick auf die kommenden Wochen: Am 13. August jährt sich der Bau der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze zum 52. Mal. Eine Erinnerung an dieses Ereignis finden Sie in der Rubrik „Historisches Kalenderblatt“ dieser Newsletterausgabe.

 

Wir freuen uns, Sie als Besucher unserer Ausstellungen begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen trotz hoher Temperaturen erfrischende Erholung und eine interessante Lektüre unseres Newsletters.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig e. V.

 

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INHALT

Wir laden ein

Aus der Arbeit der Gedenkstätte

Historisches Kalenderblatt

Aus dem Gästebuch

 

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WIR LADEN EIN

 

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13. JULI – 25. AUGUST 2013: FÜHRUNGEN DES BÜRGERKOMITEE LEIPZIG E. V. FÜR FERIENPASSINHABER KOSTENLOS

Wie schon in den vergangenen Jahren wurden die Führungsangebote des Museums in der „Runden Ecke“ und des Museums im Stasi-Bunker wieder in das Programm des Ferienpasses aufgenommen. Gegen Abgabe des jeweiligen Abschnitts können alle Ferienpassinhaber während der Sommerferien an unseren öffentlichen Führungen kostenlos teilnehmen:

• Führung durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“, täglich 15.00 Uhr

• Führung durch die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“, jeden Freitag und Samstag 16.30 Uhr

• Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“, jeden Samstag 14.00 Uhr, Treffpunkt: Hauptportal der Nikolaikirche

• Führung durch das Museum im Stasi-Bunker, 24. und 25. August, jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr

 

24. & 25. AUGUST 2013, 13.00 bis 16.00 UHR MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN GEÖFFNET

Ständig Führungen. In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leiter der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke”, im „Ernstfall” zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Zu besichtigen sind das 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere.

 

Anlässlich des Gedenkens an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 zeigt das Bürgerkomitee Leipzig e. V. im Museum im Stasi-Bunker in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur die Ausstellung „Wir wollen freie Menschen sein!“ Sie präsentiert auf 20 großformatigen Plakaten, wie sich der soziale Protest Berliner Bauarbeiter rasch zur politischen Manifestation entwickelte. In mehr als 700 Städten und Gemeinden, darunter auch in Mitteldeutschland, protestierten die Massen, wogegen sich die SED-Diktatur allein durch den Einsatz sowjetischer Truppen und Panzer zu helfen wusste. Die Texte lieferte der renommierte Historiker und Publizist Dr. Stefan Wolle. Bildikonen sowie unbekannte Fotos und Dokumente wurden aus 25 Archiven für die Ausstellung ausgewählt.

 

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

 

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„GOEDE DAG, PASPOORTCONTROLE!“: ERWEITERUNG DES AUDIOGUIDE-ANGEBOTS UM NIEDERLÄNDISCH

Noch immer zählt die Gedenkstätte mit ihren vielfältigen Angeboten zu einem der best besuchten Museen in Leipzig mit fast 130.000 Gästen im vergangenen Jahr und sie baut ihr museumspädagogisches Angebot ständig aus. Für Leipzig als Stadt der Friedlichen Revolution ist es besonders wichtig die SED-Diktatur und deren friedliche Überwindung, für die die Gedenkstätte auch steht, einem interessierten Publikum aus dem Ausland zu vermitteln. Gerade internationale Touristen zeigen sich von der Authentizität des Ortes und seiner Geschichte beeindruckt.

 

Neben Führungen haben wir bereits vor mehreren Jahren eine Audioguideführung in deutscher, englischer und seit 2010 auch in französischer und italienischer Sprache durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ entwickelt. Besonders internationale Gäste, die sich die in Deutsch gehaltene Exposition zur Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der Staatssicherheit nur schwer erschließen können, nutzen dieses Angebot gerne.

 

Nun konnten wir unser Angebot erweitern und bieten die Audioguideführung auch in niederländischer Sprache an, die Gruppen von bis zu 30 Personen nutzen können. So steht der Audioguide für die selbständige Besichtigung des Museums in der „Runden Ecke“ jetzt in insgesamt fünf Sprachen zur Verfügung. Das erweitere Faltblatt mit allen Stationen ermöglicht den Gästen der Gedenkstätte sich in allen angebotenen Sprachen problemlos in der Ausstellung zurechtzufinden. Wir freuen uns, den Besuchern aus den Niederlanden das Wissen über das Ministerium für Staatssicherheit und seine Machenschaften nun in ihrer Landessprache vermitteln zu können.

 

BÜRGERKOMITEE LEIPZIG E. V. BETEILIGT SICH AM DEUTSCH-KOREANISCHEN WIEDERVEREINIGUNGSFORUM

Aus Anlass der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Südkorea vor 130 Jahren und der geteilten Geschichte beider Länder beschrieben mit den Schlagworten „Einheit“ / „Teilung“, fand das Deutsch-Koreanische Wiedervereinigungsforum am 27. Juni 2013 in Leipzig statt. In den Räumlichkeiten des Zeitgeschichtlichen Forums diskutierten Teilnehmer aus beiden Staaten, die noch immer währende Teilung Koreas und welche Erfahrungen Korea aus den deutschen Erfahrungen ziehen könne. Auch das Bürgerkomitee Leipzig e. V. war Kooperationspartner der Veranstaltung, auf der die internationalen Experten ihre Erfahrungen mit dem zahlreich erschienenen Publikum austauschten.

 

Die Eröffnungsrede von Frau Prof. Dr. med. Schücking, der Leipziger Universitätsrektorin, verwies auf die lange Zeitspanne, bis sich der Traum einer deutschen Einheit erfüllte, die vor allem durch die Bemühungen der Bürger erreicht worden sei und nun zur Stabilität Europas beitrage. Dennoch gäbe es noch eine „Mauer in den Köpfen“, die am schwierigsten zu überwinden sei, wie Andreas Müller, 1. Bürgermeister und Beigeordneter der Stadt Leipzig, es ausdrückte. Der Gouverneur der Provinz Gyeonggi, Herr Kim, betonte, dass nur eine gesellschaftliche Öffnung Nordkoreas zu einer Änderung in diesem Land führen würde. Informationsfreiheit sei hier ein Stichwort auf dem Weg zur koreanischen Einheit, die wiederum den globalen Frieden und die Stabilität in der Welt fördern werde.

 

In der anschließenden Podiumsdiskussion, die Michael Geier, der ehemalige deutsche Botschafter in Seoul und Präsident der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft, leitete, sprach Ernst Demele als Mitglied des Bürgerkomitee als einer der Wegbegleiter der friedlichen Revolution von der Überwindung der SED-Diktatur in der Stadt Leipzig und der Besetzung der Stasi-Zentrale im Winter 1989.

 

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HISTORISCHES KALENDERBLATT

 

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13. AUGUST 1961: MIT DER ERRICHTUNG EINER MAUER MANIFESTIERT DIE SED-DIKTATUR DIE DEUTSCH-DEUTSCHE TEILUNG

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“, antwortete der DDR-Staatsratsvorsitzende Walter Ulbricht noch im Juli 1961 auf die Frage einer Journalistin. Keinen Monat später zogen bewaffnete Kräfte an den städtischen Zonengrenzen Berlins auf. Am 13. August 1961 wurde das letzte Schlupfloch der innerdeutschen Grenze geschlossen. Die Befestigung der Grenze zwischen den beiden Staaten war bereits seit Anfang der 1950er Jahre massiv ausgebaut worden, West-Berlin jedoch blieb durch seinen Sonderstatus weiterhin gut zugänglich. Zwar wurden von Seiten der Volks- und Eisenbahnpolizei im Großraum Berlin stärkere Kontrollen durchgeführt, doch die Massenflucht konnte dadurch nicht gestoppt werden. Bis zum August verließen allein im Jahr 1961 über 180.000 Menschen die DDR. Die Gesamtzahl der innerdeutschen Flüchtlinge erhöhte sich damit seit Kriegsende auf 3,5 Millionen.

 

Der Bau des „antifaschistischen Schutzwall“, wie er zynisch von der SED-Führung genannt wurde, war die letzte Möglichkeit, die SED-Diktatur zu sichern, ohne politische Zugeständnisse machen zu müssen. Nach 1961 konnte sich das Regime nach Innen und Außen stabilisieren. Viele richteten sich hinter der Mauer in Miss- und Mangelwirtschaft, Überwachung, Zensur und fehlender Mitsprache größtenteils ein, die DDR entwickelte sich scheinbar zum sozialistischen Vorzeigestaat.

 

Wie sehr dieser Schein trog, zeigte sich im Herbst 1989, als die SED-Diktatur in der Friedlichen Revolution vom Volk beseitigt wurde. Ein zentraler Auslöser war die fehlende Reisefreiheit. 1961 hatte die Mauer den SED-Staat stabilisiert; 28 Jahre später war sie aber maßgeblich für dessen Untergang verantwortlich. Insgesamt sind zwischen 1945 und dem Ende der DDR über 4,5 Millionen Menschen aus der DDR geflohen.

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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Mehrere tausend Menschen besuchen monatlich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Manche leben in Leipzig und kommen – häufig mit Gästen – immer wieder in die Ausstellung. Andere kommen von weit her zu Besuch in die Stadt und wollen hier sehen, wo und wie vormals das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit arbeitete.

Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich einige dieser Einträge an Sie weitergeben.

 

EINTRÄGE AUS DER DAUERAUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“

 

“An interesting journey through the history of a state having an abusing power, and a tribute to those who fought against it to achieve true freedom! Congratulations to those involved.”

(Besucher aus Australien am 3. Juli 2013)

 

„Ein Dank an die Menschen, die dieses aufgebaut haben, die dieses weiterpflegen. Es muss erhalten werden, um nicht zu vergessen. Denn ‚die Erinnerung malt mit einem goldenen Pinsel’ und das verzerrt die Wahrheit.“

(Besucher am 6. Juli 2013)

 

„Danke für diesen informativen Vormittag, Es hat uns gut gefallen. Den Blick in die Vergangenheit zu wagen ist sehr wichtig, um auch heute zu wissen, in was für einem Staat wir leben – und wo die Parallelen sind.“

(Besucher am 10. Juli 2013)

 

„Dieses Museum war für uns eine Chance, uns an die dunkle Vergangenheit zu erinnern, die wir in Rumänien erlebt haben. Während diese Sachen bei uns noch ‚tabu’ sind, machen die Deutschen sie öffentlich. Deshalb verdienen sie unsere Gratulation.“

(Besucher aus Rumänien am 11. Juli 2013)

 

„Eine notwendige Erinnerungsstätte, um dem Vergessen und Verharmlosen der zweiten deutschen Diktatur entgegenzuwirken! Hochachtung den Menschen der Freiheitsbewegung, die die Diktatur stürzten!“

(Besucher am 16. Juli 2013)

 

„Sehr gute und interessante Ausstellung! Ein wenig Hintergrundwissen sollte man allerdings mitbringen, um alles gut zu verstehen. Durch den Audioguide wird die Ausstellung sinnvoll ergänzt, es fällt leichter, die Gegenstände in den Vitrinen den Themenbereichen zuzuordnen. Insgesamt sehr gelungen!“

(Besucher am 23. Juli 2013)

 

„Auch 2013 gibt es in Ländern die Bilder, die hier zu sehen sind. Aktuell am 29.07.2013 im TV aus Korea! Wann hat das Alles einmal ein Ende?“

(Besucher am 29. Juli 2013)

 

 

EINTRÄGE AUS DER SONDERAUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

 

„Eine sehr wichtige Ausstellung, um unsere Geschichte nicht zu vergessen. Danke!“

(Besucher am 05. Juli 2013)

 

„Beeindruckend! Viele Erinnerungen werden wieder lebendig!“

(Besucher aus Kempen am 14. Juli 2013)

 

„Meine allergrößte Anerkennung für die Leipziger, die mit so viel Mut und Durchhaltevermögen für die Freiheit erfolgreich gekämpft haben.“

(Besucher am 17. Juli 2013)

 

„Sehr bewegend und tief beeindruckend für jemanden, der nur aus der Ferne – Münster – ‚alles’ wahrnahm. Danke für Euren Mut, Eure Klugheit und die Verwurzelung im Gebet.“

(Besucher aus Münster am 20. Juli 2013)

 

„Danke für die vielen Bilder etc., aber weniger Geräusche sind mehr! Die Wirkung des Raumes … unbedingt erhalten! Auch Riechen und Fühlen ist wichtig für die gemeinsame Entwicklung.“

(Besucher am 22. Juli 2013)

 

„Eine tolle Ausstellung, die gut die Situation der Menschen in jener Zeit darstellt. Auch die Räume und der Aufbau der verschiedenen Themenbereiche sind gut gelungen. Vielen Dank!“

(Besucher am 23. Juli 2013)


 



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Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

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Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Dittrichring 24, PSF 10 03 45, D-04003 Leipzig
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