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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

bevor der Herbst – sowohl meteorologisch, als auch historisch – eingeläutet wird, lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. zum Tag des offenen Denkmals, das dieses Jahr unter dem Motto „Farbe“ steht. Dabei ist „Farbe“ weit mehr als der Anstrich eines Hauses oder die Gestaltung der Flurdecke. So bedrückt und beeindruckt die „Runde Ecke“ trotz ihrer gelb-orangenen DDR-Vorhängen und des gelben Linoleumbodens ihre Besucher immer wieder. Die Erinnerungen an die Schattenseiten der jüngsten deutschen Geschichte sollen – entgegen der schillernden Ostalgiewelle – nicht verblassen.

Am Sonntag, den 14. September ist die nur zweimal im Jahr geöffnete Hinrichtungsstätte wieder für Besucher zugänglich. In der Gedenkstätte bietet sich die einmalige Chance im Jahr an einer Führung unter dem Motto „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS“ teilzunehmen. Auch im Museum im Stasi-Bunker erwartet Sie ein besonderes Programm. Weitere Informationen dazu in der Rubrik „Wir laden ein“.

Mit der Ausstellungseröffnung „Orte der Friedlichen Revolution“ auf dem Flughafen Leipzig-Halle wurde der Jubiläumsherbst zu 25 Jahre Friedliche Revolution bereits eingeläutet. Mehr dazu in der Rubrik Rückblick. Auch außerhalb des Höhepunkts der Feierlichkeiten rund um den 9. Oktober bietet die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zahlreiche Veranstaltungen zum Herbst ’89 an – bereits am 17. September laden wir zur Buchpräsentation und zum Gespräch „Zündfunke aus Prag. Wie der Mut zur Freiheit die Geschichte veränderte.“.

 

Eine angenehme Zeit und eine interessante Lektüre des Newsletter wünscht Ihnen bis dahin

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig e.V.

 

 

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INHALT

Wir laden ein

Aus der Arbeit der Gedenkstätte

Rückblick

Aus dem Gästebuch

 

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WIR LADEN EIN

 

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DIENSTAG; 9. SEPTEMBER 2014, 12.00 BIS 16.30 UHR: VERLEGUNG VON 29 STOLPERSTEINEN UND GEDENKVERANSTALTUNG: Bisher liegen 236 STOLPERSTEINE an 110 Orten in Leipzig. Jetzt folgen 29 weitere Steine zum Gedenken an Leipziger Bürger, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Vor den ehemaligen Wohnorten ermordeter Mitbürger verlegt der Kölner Bildhauer Gunter Demnig diese Erinnerungsmale ebenerdig in den Gehweg.

Zur Verlegung der STOLPERSTEINE in Leipzig am 9. September 2014 laden Sie alle an der Umsetzung des Vorhabens beteiligten Vereine recht herzlich ein.

 

12.00 Uhr Karl-Heine-Str. 47

Die jüdische Familie Rosenfeld wurde am 28. Oktober 1938 nach Polen abgeschoben. Nach der deutschen Besetzung wurde sie 1942 im Vernichtungslager Belzec ermordet. Das Klinger-Gymnasium macht mit 6 Stolpersteinen auf dieses Schicksal aufmerksam.

12.30 Uhr Schnorrstr. 20

Schüler des Klinger-Gymnasiums recherchierten das Schicksal der jüdischen Familie Szyias. Auch sie wurde 1938 nach Polen abgeschoben, später deportiert und in Auschwitz ermordet. Sieben Stolpersteine werden an das Schicksal erinnern.

13.00 Uhr Alfred Kästner Str. 20

Sechs Tage vor der Befreiung Leipzigs durch die US-Armee wurde der Kommunist Alfred Kästner mit 52 weiteren Häftlingen am 12.4.1945 auf dem Truppenübungsplatz Lindenthal von der Gestapo erschossen. Sein Enkel hat die Verlegung initiiert.

14.00 Uhr Goldschmidtstr. 12 (Mendelssohn-Haus)

Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Richard Lipinski wurde nach der Machtübernahme der Nazis mehrmals in sogenannte „Schutzhaft“ genommen und misshandelt. Er starb 1936 an diesen Haftfolgen.

14.30 Uhr Lutherstr. 18

Die jüdische Familie Grünbaum wurde 1938 nach Polen abgeschoben Nach der deutschen Besetzung deportierte man sie in die Ghettos von Falenicy und Bialystok. Hier kamen alle vier ums Leben.

15.00 Uhr Richterstr. / Ecke Karl-Rothe-Str. (ehem. Richterstr. 2)

Hier wohnte Lucie Steindorff. Sie war die Schwester des jüdischen Ägyptologen Georg Steindorff. Ihr gelang die Flucht nicht. Sie wurde nach Ravensbrück deportiert und 1942 in Bernburg ermordet.

15.30 Uhr Ernst-Pinkert-Str. 9

Die jüdische Familie Flaschmann lebte bis 1939 hier, bevor man sie in verschiedenen Lagern ermordete. Heute werden im Beisein der Enkelgeneration aus Israel drei Stolpersteine zur Erinnerung gelegt.

16.00 Uhr Tschaikowskistr. 23

Rosa und Samuel Lampel, Kantor an der liberalen Großen Gemeindesynagoge in der Gottschedstraße, wurden am 13. Juli 1942 nach Osten deportiert. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

16.30 Uhr Ranstädter Steinweg 11-13 (ehem. Ranstädter Steinweg 29)

Die jüdische Familie Weiss wurde 1938 nach Polen abgeschoben und später in Auschwitz ermordet. Im Beisein der Enkel aus Israel werden vier Stolpersteine gelegt.

 

Am Abend, um 18.30 Uhr, hält Gunter Demnig im Volkshaus (Karl-Liebknecht-Str. 30) einen öffentlichen Vortrag über das Erinnerungsprojekt.

 

Im Jahr 2006 hat sich eine Arbeitsgruppe konstituiert, die die Aktionen organisiert, interessierte Gruppen bei ihren Recherchen betreut, die Termine koordiniert, sich um den Internetauftritt sowie die Öffentlichkeitsarbeit kümmert und Kontakt zu Angehörigen und Hinterbliebenen hält. Zu den Vereinen, die das Projekt unterstützen, zählen das Archiv Bürgerbewegung Leipzig, der Bürgerverein Waldstraßenviertel, die Evangelische Jugend Leipzig, die Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig, der Verein Haus Steinstraße und das Bürgerkomitee Leipzig e.V. Mit ihrer Arbeit haben diese Leipziger Vereine ganz unterschiedlicher Themensetzung seitdem das Projekt im kollektiven Bewusstsein der Stadt etabliert.

 

Weitergehende Informationen zu den einzelnen Schicksalen können Sie auf der Homepage www.stolpersteine-leipzig.de nachlesen.

 

 

SONNTAG, 14. SEPTEMBER 2014: 10.00 BIS 16.00 UHR: TAG DES OFFENEN DENKMALS IM MUSEUM IM STASI BUNKER MACHERN

10.00 – 16.00 Uhr Ständig Führungen durch den Bunker

Was es mit Dechiffriertechnik, Gasmasken, Stahlschleusen und einem Lüfterfahrrad auf sich hatte, erfahren Besucher bei einem Gang durch das Bunkerinnere.

10.00 – 16.00 Uhr Filmvorführungen „Die Direktive 1/67“

Die Dokumentation gibt Einblick in die Mobilmachungsplanung des MfS im Bezirk Leipzig und berichtet von geplanten Isolierungslagern für Oppositionelle für den „Tag X“.

10.00 – 16.00 Uhr Einführungsvortrag in die Dauerausstellung zur Ernstfallplanung der Staatssicherheit.

10.00 – 16.00 Uhr Sonderausstellung „Orte der Friedlichen Revolution“: Die Ausstellung führt die Besucher des Stasi-Bunkers an 20 Originalschauplätze des demokratischen Aufbruchs 1989/90 in Leipzig, an denen bedeutende Aktionen stattfanden, die zum Sturz der SED-Diktatur beitrugen. Die Besonderheit, Vielschichtigkeit und Einmaligkeit des Gesamtereignisses Friedliche Revolution wird anhand von Fotos sowie Beschreibungen vermittelt.

 

SONNTAG, 14. SEPTEMBER 2014: 10.00 BIS 16.00 UHR: TAG DES OFFENEN DENKMALS IN DER GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“

11.00 Uhr Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ Führung zu den Brennpunkten des demokratischen Aufbruchs 1989 in Leipzig. Treffpunkt: Nikolaikirche, Hauptportal

15.00 Uhr Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung „Stasi – Macht und Banalität“

11.00 – 16.00 Uhr halbstündlich Sonderführungen unter dem Motto: „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS“ – Vom Keller zum Boden und anderen Orten des (un)heimlichen Gebäudekomplexes. Besichtigung unter anderem der „geschützten Unterkünfte“ im Kellergeschoss für den Kriegsfall, Kegelbahn des MfS und die wiedererrichtete Klingertreppe mit neuem Wagner-Denkmal.

 

SONNTAG, 14. SEPTEMBER 2014: 10.00 BIS 16.00 UHR: TAG DES OFFENEN DENKMALS IN DER ZENTRALEN HINRICHUTNGSSTÄTTE DER DDR, Besucheradresse: Arndtstraße 48, 04275 Leipzig

11.00 – 15.00 Uhr Ständig Führungen durch die historischen Räume, in denen von 1960 bis 1981 unter strengster Geheimhaltung die Todesurteile für die gesamte DDR vollstreckt wurden, Erläuterungen zum Themenbereich „Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig“, Besichtigung der gleichnamigen Werkausstellung vor Ort.

 

MITTWOCH 17. SEPTEMBER, 19.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH „ZÜNDFUNKE AUS PRAG. WIE DER MUT ZUR FREIHEIT DIE GESCHICHTE VERÄNDERTE.“ Im Herbst 1989 flüchteten Zehntausende DDR-Bürger über die „Goldene Stadt“ Prag in die Freiheit! Die Ereignisse um die Prager Botschaft und die Massendemonstrationen in der DDR, die schließlich zum Zusammenbruch des kommunistischen Regimes in der DDR geführt hatten, waren große Ermunterung für die Tschechen und Slowaken und ihre „samtene Revolution“. Die Studie die erstmals deutsche und tschechische Geheimdienstakten auswertet, beleuchtet die Ereignisse und deren Hintergründe. Der Autor Dr. Karel Vodi?ka stellt sein Buch im Gespräch mit Zeitzeugen vor, Moderation: Prof. Dr. Günther Heydemann. In Zusammenarbeit mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. (HAIT). Eintritt frei.

 

SAMSTAG UND SONNTAG, 27. & 28. SEPTEMBER 2014, JE 13.00 BIS 16.00 UHR: MUSEUM IM STASI-BUNKER (EHEMALIGE AUSWEICHFÜHRUNGSSTELLE DES MFS) IN MACHERN MIT SONDERAUSSTELLUNG „ORTE DER FRIEDLICHEN REVOLUTION“ geöffnet. Ständig Führungen. In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leiter der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke”, im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Zu besichtigen sind das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere.

Die Sonderausstellung „Orte der Friedlichen Revolution“ führt die Besucher des Stasi-Bunkers an 20 Originalschauplätze des demokratischen Aufbruchs 1989/90 in Leipzig, an denen bedeutende Aktionen stattfanden, die zum Sturz der SED-Diktatur beitrugen. Die Besonderheit, Vielschichtigkeit und Einmaligkeit des Gesamtereignisses Friedliche Revolution wird anhand von Fotos sowie Beschreibungen vermittelt.

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

 

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Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Träger „Bürgerkomitee Leipzig e.V.“ ist Teil der Initiativgruppe "Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989", das die zahlreichen Veranstaltungen zum 25. Jubiläum der Friedlichen Revolution in Leipzig organisiert bzw. begleitet.

 

Das entscheidende Ereignis der Friedlichen Revolution in der DDR war die große Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig. 70.000 Demonstranten überwanden ihre Angst und stellten sich mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ den bewaffneten Sicherheitskräften entgegen. Die Friedliche Revolution war nicht mehr aufzuhalten. Damit hatten die Demonstranten in Leipzig entscheidend zum Sturz des DDR-Regimes beigetragen. In vielen großen und kleinen Orten demonstrierten die Bürger gegen das Regime. Aber Leipzig steht, wie kaum ein anderer Ort, nicht nur im nationalen Gedächtnis exemplarisch für die Friedliche Revolution. Der 9. Oktober 1989 wurde hier zum Tag der Entscheidung für den weiteren Fortgang der Demokratiebewegung. Deshalb ist der 9. Oktober für die Stadt Leipzig nicht nur ein wichtiges historisches Datum. Leipzig sieht sich vielmehr in der Verpflichtung, der Demokratie, der Gewaltlosigkeit und der Kritik auch heute noch Gehör zu verschaffen.

 

Die Erinnerung an die Ereignisse im Herbst 1989 halten die Leipzigerinnen und Leipziger auf vielfältige Weise lebendig, ganz besonders das Gedenken an den 9. Oktober. Das Angebot an Veranstaltungen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und zieht Jahr für Jahr mehr Besucher an die traditionsreichen Orte. Zentrale Veranstaltungshöhepunkte sind in diesem Jahr – anlässlich des 25. Jahrestages der Friedlichen Revolution – der Festakt mit der Rede zur Demokratie im Gewandhaus, das Friedensgebet in der Nikolaikirche sowie das Lichtfest, welches sich 2014 erstmalig entlang der historischen Demonstrationsroute über den gesamten Innenstadtring erstreckt. Seit 2003 liegt die Federführung der Planung, Organisation und Koordinierung der Gedenkveranstaltungen bei der Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“. Der Initiative gehören vor allem Leipziger Bürger, Organisationen, Institutionen, Museen und andere Einrichtungen an, die einen direkten Bezug zum Herbst 1989 haben. Unterstützt wird die Initiative von der Stadt Leipzig und der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM). Veranstalter des Lichtfestes ist die Leipzig Tourismus und Marketing GmbH in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig und der Initiative „Tag der Friedlichen Revolution – Leipzig 9. Oktober 1989“.

Das gesamte Programm zum Download

 

Auch die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ wird zahlreiche Veranstaltungen anbieten. Höhepunkte sind dabei die Lange Ausstellungsnacht bis 24 Uhr am 9. Oktober während des Lichtfestes auf dem gesamten Leipziger Ring sowie die szenischen Comic-Lesungen für Schüler am 10. Oktober. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter www.runde-ecke-leipzig.de , auf Nachfrage per Telefon oder im nächsten Newsletter.

 

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RÜCKBLICK

 

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FREITAG, 22. AUGUST 2014: AUSSTELLUNGSREÖFFNUNG „ORTE DER FRIEDLICHEN REVOLUTION“ IM FLUGHAFEN LEIPZIG-HALLE: Am Freitag, 22. August 2014, 12.00 Uhr wurde die Ausstellung „Orte der Friedlichen Revolution“ auf dem Flughafen Leipzig/Halle mit einer Andacht eröffnet. Die Andacht wurde gehalten von Pfarrerin Ines Schmidt und Superintendant Martin Henker. Der Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Tobias Hollitzer gab danach eine kurze Einführung in die Ausstellung

Auf Initiative der Ökumenischen Flughafenseelsorge wird die Wanderausstellung vom 22. August bis Ende November 2014 im Zentralterminal des Flughafens Leipzig-Halle gezeigt. Anlass ist das Jubiläum 25 Jahre Friedliche Revolution. In Leipzig entschied sich am 9. Oktober 1989 ob die Revolution friedlich oder blutig verlaufen würde. Trotz massiver Drohungen der SED wagten sich damals mehr als 70.000 Menschen auf die Straße und traten den bewaffneten Sicherheitskräften friedlich mit den Rufen „Wir sind das Volk!“ und „Keine Gewalt!“ entgegen. Der friedliche Verlauf des 9. Oktobers war der Durchbruch zur gewaltfreien Überwindung der SED-Diktatur. Die Ausstellungseröffnung bietet einen Auftakt für die zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt der Friedlichen Revolution in diesem Herbst, mit denen an dieses wichtige historische Ereignis erinnert wird.

Die Wanderausstellung „Orte der Friedlichen Revolution“ stellt 20 Schauplätze des demokratischen Aufbruchs 1989/90 in Leipzig vor, an denen bedeutende Aktionen stattfanden, die zum Sturz der SED-Diktatur beitrugen. Die Ausstellung erinnert an die Kraft der demokratischen Idee, die den Bürgern zur Selbstbefreiung von der Diktatur verhalf. Nicht nur die bekanntesten Ereignisse, wie die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989, die Besetzung der Stasi-Zentrale oder die erste freie Volkskammerwahl am 18. März 1990, werden präsentiert. Auch über kleinere, aber deshalb nicht unbedeutendere Aktionen der Opposition wird informiert. Hierzu zählen der Pleißepilgerweg oder das Straßenmusikfestival. Der Statt-Kirchentag, welcher Leipzig für drei Tage zum Zentrum der Opposition machte, wird ebenso gezeigt, wie die Formierung der Opposition am Beispiel des Neuen Forums.

Die Besucher der Ausstellung erfahren, wie und wo in Leipzig eine kontinuierliche Opposition, getragen von unterschiedlich motivierten Gruppen und Personen, existierte und wie erfolgreich diese war. Die Stadt steht damit beispielhaft für andere Orte, in denen sich ebenfalls Widerstand gegen die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, kulturellen oder ökologischen Rahmenbedingungen regte. Die Ausstellung verweist außerdem auf die gleichnamige ständige Ausstellung im Leipziger Stadtraum. Stelen markieren dort die Originalschauplätze der Friedlichen Revolution. Mit der Wanderausstellung „Orte der Friedlichen Revolution“ will das Bürgerkomitee Leipzig e.V. über ein zentrales Kapitel der deutschen Geschichte sowie die besondere Rolle Leipzigs informieren und gleichzeitig zu einem Besuch der historischen Plätze in der Stadt anregen.

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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Mehrere tausend Menschen besuchen monatlich die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker. Manche leben in Leipzig und kommen – häufig mit Gästen – immer wieder in die Ausstellung. Andere kommen von weit her zu Besuch in die Stadt und wollen hier sehen, wo und wie vormals das berüchtigte Ministerium für Staatssicherheit arbeitete.

Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir monatlich einige dieser Einträge an Sie weitergeben.

 

EINTRÄGE AUS DER DAUERAUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“

 

„Tolles Museum. Viel Arbeit und Engagement sichtbar. Aber bitte dringend renovieren, erneuern und didaktisch besser aufarbeiten.“

(Besucherin am 3. August 2014)

 

„Gedenken, Gedanken, Bedenken, Historie -> Zukunft -> ‚Gegenwart‘“

(Besucherin am 4. August 2014)

 

„Merci de permettre à l’histoire d’etre connue et nommée”

(Besucherin aus Frankreich am 8. August 2014)

 

„Auch nach 20 Jahren bewegt diese Ausstellung meine Gefühle. Diese Unmenschlichkeit darf nicht vergessen werden. Selbst vor Kindern hat die DDR keinen Halt gemacht. Furchtbar! Eigentlich sollten alle Schulklassen diese Ausstellung besuchen, wenn die Thematik in Geschichte behandelt wird.“

(Besucherin am 8. August 2014)

 

„Thanks for the opportunity to use the audioguide (very usefull indeed)”

(Besucher aus Italien am 11. August 2014)

 

„I read about this museum in the book ‚Stasiland‘ and I am so glad I made the trip from Berlin to see it. It is very informative and incredibly interesting. It is also fantastic that it has been kept in its original state.”

(Besucherin aus Neuseeland am 12. August 2014)

 

„Es ist ja nicht zu fassen, was man hier alles erfährt an Maßnahmen und Mitteln. Genauso wenig fassbar, wie das, was man nach dem Ende der Hitlerzeit in Deutschland erfahren hat. Nach dem Nazi-Regime gab es die Nürnberger Prozesse, wo die schlimmsten Verbrecher zur Rechenschaft gezogen wurden. Gab es hier nach der Wende Vergleichbares?

Was ist z.B. aus Herrn Mielke geworden?

Ließe sich dazu auch noch etwas dokumentieren? Das möchte ich gern anregen.

(Besucher aus Backnang/Stuttgart am 14. August 2014)

 

„Passionnant. Certes, nous ‚citoyens de l’ouest‘, nous savons tout cela, mais mesurons mal convietement ce que cela signifie. Schöne Vergangenheitsbewältigung!“

(Besucherin aus Paris am 15. August 2014)

 

„Inzwischen lebe ich in ‚Mitteldeutschland‘, freiwillig, und ich hatte bis heute fast vergessen, was war, wie es war…

Wenn ich hier gleich herausgehe, werde ich heulen, und froh sein, dass es ist, wie es wurde. DANKE“

(Besucherin im August 2014)

 

„Es increible que pasó en este tiempo en Alemania. Como controlaron las personas y tenian sus trucos para saber de todo. Confiar en alquien era imposible. Me dejan sin palabras…”

(Besucherin aus Kolumbien am 20. August 2014)

 

„Für ein Museum dieser Bedeutung für die Stadt Leipzig, die ja kurzfristig im Mittelpunkt des Weltgeschehens stand, ist die Ausstellung unzureichend. Sie ist nicht aktuell und es fehlen englische Schilder für die internationalen Besucher. Ansonsten relativ schmutziger Eindruck“

(Besucherin aus Dresden im August 2014)

 

„Ich meine: Viel besser als in Berlin! Sehr eindrucksvoll.“

(Besucherin aus Dortmund am 21. August 2014)

 

„Das Beste am Leipzig-Besuch!“

(Besucherin am 23. August 2014)

 

EINTRÄGE AUS DER SONDERAUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

 

„Ich war auch mit damals zur Demo. Außer dass wir viel reisen können ist nicht viel übrig geblieben. (Arbeitslosigkeit war ein Fremdwort für uns. Auch ständige Miets- und Preiserhöhung gab es nicht.) Wir wären zu Grunde gegangen, aber man hätte es anders lösen müssen“

(Besucherin am 11. August 2014)

 

„Vielen Dank. Sehr beeindruckend! In meinen Augen ist es sehr wichtig, dass es Museen wie dieses gibt. Die Vergangenheit und den Weg zur Freiheit sollte man nie vergessen. Die Ausstellung ist immer ein Besuch wert!“

(Besucher aus Leipzig am 17. August 2014)

 

„‚…wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer.

Und wenn wir uns trennen, sieht uns der Morgen vielleicht nie mehr…‘

Die Friedliche Revolution 1989/90 ist SO einmalig in der Menschheitsgeschichte. Nach all der Schande (1933-45) ist Deutschland heute ein Beispiel für die ganze Welt.“

(Besucherin am 19. August 2014)


 



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Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

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Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
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