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Newsletter März 2015

 

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 nach der Friedlichen Revolution 1989 folgte im Jahr 1990 die Deutsche Einheit. 2015 jährt sich nicht nur die Wiedervereinigung zum 25. Mal, sondern auch die Eröffnung der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Umso mehr freut es uns, dass wir Ihnen in diesem Jubiläumsjahr das Innenleben der Staatssicherheit als ein zentrales Thema unserer Veranstaltungen anlässlich der Leipziger Buchmesse präsentieren können.

Von den diesjährig insgesamt 17 Veranstaltungen im Rahmen von „Leipzig liest“ präsentieren namhafte Autoren in gleich vier Veranstaltungen Werke, die verschiedene Aspekte des DDR-Geheimdienstes beleuchten. Das Leben hauptamtlicher MfS-Mitarbeiter wird von Jenny Krämer und Benedikt Vallendar ausführlich unter die Lupe genommen. Wie diese Mitarbeiter in zigtausenden Akten das Leben ihrer Mitmenschen überwachten und dokumentierten, erfahren die Besucher in der Veranstaltung „Genossen, wir müssen alles wissen!“ mit Gudrun Weber und Thomas Auerbach. Christian Booß und Helmut Müller-Enbergs widmen sich dem Problem der Denunziation, das weit über die bekannten Inoffiziellen Mitarbeiter hinausreicht. Originale Tonaufnahmen der Staatssicherheit können sich die Besucher am Freitagabend anhören und sich damit selbst ein Bild der Stasi zur Zeit ihrer Auflösung machen.

Aktuell im 25. Jubiläumsjahr der Deutschen Einheit stellt der Band von Sven Felix Kellerhoff und Lars-Broder Keil „Der Mauerfall - Ein Volk nimmt sich die Freiheit“ den Weg von der Friedlichen Revolution bis zur Wiedervereinigung dar. Auch im Buch „Wir kommen wieder! Plauen 1989“ zeigt sich, wie stark Willen und Mut der DDR-Bürger in diesen ereignisreichen Tagen waren.

Das Gastland der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr ist Israel. Wir freuen uns mit Hendrik Niethers Buch über die Leipziger Juden sowie der Dokumentation zu „Verhängnisvoll verstrickt“ gleich zwei Werke zu präsentieren, die das Leben der Juden in der DDR thematisieren.

Somit ist die „Runde Ecke“ auch 2015 wieder ein Ort für spannende Lesungen, Diskussionen und Gespräche mit Autoren, Zeitzeugen und interessierten Besuchern. Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste und wünschen Ihnen eine interessante Lektüre des Newsletters

Ihr Bürgerkomitee Leipzig

 

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INHALT

 

WIR LADEN EIN

AUS DEM GÄSTEBUCH

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WIR LADEN EIN

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12. BIS 15. MÄRZ 2015: BETEILIGUNG AN „LEIPZIG LIEST“

DONNERSTAG, 12. MÄRZ 2015, 14.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH

JAN FOITZIK

SOWJETISCHE KOMMANDANTUREN UND DEUTSCHE VERWALTUNG IN DER SBZ UND FRÜHEN DDR

Auch der Aufbau der öffentlichen Verwaltung in der SBZ/DDR diente von Anfang an der Durchsetzung der „Parteidiktatur“. Der Autor bringt anhand ostdeutscher und sowjetischer Quellen Licht in die teils chaotische Entwicklung dieser Jahre.

Moderation: Mike Schmeitzner

 

DONNERSTAG, 12. MÄRZ 2015, 16.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPREMIERE UND GESPRÄCH

RAINER BUCHWALD, CHRISTIAN SACHSE

„DURCHSCHNITTLICH INTELLIGENT UND SEHR VERGAMMELT“ – DAS ILLEGALE ARBEITS- UND ERZIEHUNGSLAGER 1966/67 IN RÜDERSDORF

Unangepasste Jugendliche konnten in der DDR ohne Gerichtsurteil in Arbeits- und Erziehungslager eingewiesen werden. Ihr Leben wird bis heute von traumatischen Erinnerungen bestimmt. Neben der Geschichte des Lagers in Rüdersdorf bei Berlin wird das Erleben zweier Zeitzeugen geschildert. Der Autor Christian Sachse und der Zeitzeuge Rainer Buchwald stellen ihre neue Studie vor.

Moderation: Ingolf Notzke (GJWT)

 

DONNERSTAG, 12. MÄRZ 2015, 17.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPREMIERE UND GESPRÄCH

MARCEL PIETHE

FUNKTIONÄRSKINDER IM SYSTEM DER DDR-SPEZIALHEIME – „IHRE POLITISCH-IDEOLOGISCHE EINSTELLUNG IST, GEMESSEN AM EINFLUSS UND LEBEN IM ELTERNHAUS, MISERABEL“

Nicht nur Jugendliche aus einem systemkritischen Umfeld wurden in Jugendwerkhöfe eingewiesen, ein Großteil der Kinder stammte auch aus systemtreuen Familien. Anhand ausgewählter Biographien wird untersucht, ob und wie weit es eine Tolerierung oder besondere Repressionen gegen „Funktionärskinder“ gab.

Moderation: Lutz Rathenow (LStU)

 

DONNERSTAG, 12. MÄRZ 2015, 19.00 UHR, DAUERAUSSTELLUNG: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH

GUDRUN WEBER, THOMAS AUERBACH

GENOSSEN, WIR MÜSSEN ALLES WISSEN! – DDR-ALLTAG IM SPIEGEL DER STASI-AKTEN

„Genossen, wir müssen alles wissen!“, hatte Minister Erich Mielke seinen Mitarbeitern einst befohlen. Und die erfüllten seinen Auftrag akribisch. Ein spannendes Lesebuch, welches die DDR-Wirklichkeit zwischen Banalität und Skurrilität anhand von ausgewählten Dokumenten einprägsam darstellt.

Moderation: Reinhard Bohse

 

DONNERSTAG, 12. MÄRZ 2015, 20.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH

HENDRIK NIETHER

LEIPZIGER JUDEN UND DIE DDR – EINE EXISTENZERFAHRUNG IM KALTEN KRIEG

Am Beispiel Leipzig spricht der Autor über das wechselseitige Verhältnis zwischen jüdischen Bürgern und Staatsmacht in der SED-Diktatur. Im Mittelpunkt stehen sowohl repressive Maßnahmen gegen jüdische Kultur und Geschichte, gegen die Gemeinde und gegen zivilgesellschaftliche Initiativen als auch der Eigensinn jüdischer Bürger, sich dem System anzupassen oder zu opponieren.

Moderation: Helmuth Frauendorfer

 

FREITAG, 13. MÄRZ 2015, 14.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION

UTA FRANKE, HEIDI BOHLEY, FALCO WERKENTIN

VERHÄNGNISVOLL VERSTRICKT. RICHARD HESSE UND LEO HIRSCH – ZWEI JÜDISCHE FUNKTIONÄRE UND IHRE LEBENSWEGE IN ZWEI DIKTATUREN

Der Rechtsanwalt Richard Hesse wurde nicht nur Opfer zweier Diktaturen, sondern auch einer einzelnen Person: Leo Hirsch. Dieser kollaborierte zu seinem eigenen Vorteil mit den jeweiligen Machthabern. Neben den Lebensgeschichten der Protagonisten ist viel zu erfahren über rassistische Verfolgungen in der NS-Diktatur, die Waldheimprozesse 1950, die Bedrohung jüdischen Lebens in der SED-Diktatur und die Zerstörung der jüdischen Gemeinde in Halle, die sich bis 1989 fortsetzte. Die Mitautorin Heidi Bohley stellt das Buch vor.

 

FREITAG, 13. MÄRZ 2015, 16.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION

ANDREAS PETER PAUSCH (HRSG.)

ROTSTIFT – MEDIENMACHT, ZENSUR UND ÖFFENTLICHKEIT IN DER DDR

In der Verfassung der DDR war die Meinungsfreiheit für alle Bürger garantiert. Eine Zensur der Presse war damit eigentlich nicht möglich. Dennoch baute die SED alle Medien zu einem umfassenden Kontrollsystem aus. Mit diesem Machtmonopol wollte man kritische oder gar gegenteilige Darstellungen konsequent verhindern. Im Buch wird nicht nur die Mediensituation in der DDR geschildert, sondern es werden auch die verschiedenen Wege in die Öffentlichkeit beschrieben und anhand von Fotos und Dokumenten eindringlich dargestellt. Nach einer Einführung durch den Herausgeber diskutieren die Autoren Peter Wensierski, Barbara Tewes und Thomas Purschke über die staatliche Medienkontrolle in der DDR.

Moderation: Lutz Rathenow (LStU)

 

FREITAG, 13. MÄRZ 2015, 18.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION

SVEN FELIX KELLERHOFF/LARS-BRODER KEIL

DER MAUERFALL – EIN VOLK NIMMT SICH DIE FREIHEIT

Der reich bebilderte Band beschreibt in chronologischer Folge den Weg zur Wiedervereinigung von der Mitte der 80er Jahre über den Mauerfall am 9. November 1989 bis hin zum Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Dabei haben vor allem weniger bekannte sowie in Vergessenheit geratene Geschichten und Bilder Eingang in dieses Buch gefunden. Es sind Geschichten, in denen Mut und Entschlossenheit der Menschen auf ihrem Weg in die Freiheit zum Ausdruck kommen. Denn es war eben jener gewaltfreie Protest von tausenden DDR-Bürgern, der die Friedliche Revolution erst möglich gemacht hat. Nach der Buchvorstellung diskutieren die beiden Autoren Sven Felix Kellerhoff und Lars-Broder Keil mit dem DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz.

Moderation: Werner Schulte

 

FREITAG, 13. MÄRZ 2015, 19.00 UHR, DAUERAUSSTELLUNG: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH

JENNY KRÄMER, BENEDIKT VALLENDAR

LEBEN HINTER MAUERN – ARBEITSALLTAG UND PRIVATLEBEN HAUPTAMTLICHER MITARBEITER DES MFS IN DER DDR

Das Ministerium für Staatssicherheit besaß beachtlichen Einfluss auf den Alltag vieler DDR-Bürger. Aus diesem Grund standen bisher vor allem die Opfer der Stasi im Mittelpunkt des Interesses. Das Privatleben der Männer und Frauen, die bei der berüchtigten Geheimpolizei arbeiteten blieb größtenteils im Verborgenen.

Erstmals veröffentlichte Dokumente zeigen nun das, was sich lange Zeit hinter den Mauern der Dienststellen und Wohnungen abspielte. Das Buch versucht auch der Frage nachzugehen, warum Stasi-Mitarbeiter bis 1989 funktionierten, und oftmals die gleichen privaten Problemen wie Opfer hatten.

Moderation: Helmuth Frauendorfer

 

FREITAG, 13. MÄRZ 2015, 20.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION

FRANTIŠEK ŠEDIVÝ

URAN FÜR DIE SOWJETUNION

Es ist kaum bekannt, dass es in der Tschechoslowakei über viele Jahre Arbeitslager gab, in denen politische Strafgefangene unter lebensgefährlichen Bedingungen Uran für die Sowjetunion fördern mussten. Bereits kurz nach Kriegsende begannen die russischen Ingenieure sowohl in der DDR als auch in der CSSR nach Uranvorkommen zu suchen. Denn um im Rüstungswettlauf mit den Amerikanern Schritt halten zu können, wollte man das Atomwaffenmonopol der USA brechen. Das Uran aus der Tschechoslowakei bildete somit zusammen mit dem Material aus der „WISMUT“ die Grundlage für die ersten sowjetischen Kernwaffen. Zur Buchpremiere ist neben dem Autor František Šedivý der Publizist Rainer Karlsch zu Gast. Er ergänzt die Geschehnisse in den alten Silberbergwerken von Joachimstahl um die Urangewinnung durch die WISMUT in der DDR.

Moderation: Nancy Aris

 

SAMSTAG, 14. MÄRZ 2015, 12.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH

RÜDIGER WENZKE (HRSG.)

„DAMIT HATTEN WIR DIE INITIATIVE VERLOREN“ – ZUR ROLLE DER BEWAFFNETEN KRÄFTE IN DER DDR 1989/90

Im Herbst 1989 befand sich die DDR in einer tiefen Krise, von der auch Militär und Polizei betroffen waren. Immer mehr Menschen gingen auf die Straße, um friedlich für Reformen zu demonstrieren. Mit Hilfe ihrer „bewaffneten Organe“ suchte die SED den Protestierenden Einhalt zu gebieten, notfalls mit Gewalt. Doch welche Auswirkungen und Konsequenzen hatte der allmähliche Zusammenbruch der DDR auf die Sicherheitsorgane? Zusammen mit Co-Autor Daniel Niemetz stellt der Herausgeber Rüdiger Wenzke das neue Buch vor.

Moderation: Tobias Hollitzer

 

SAMSTAG, 14. MÄRZ 2015, 14.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION

UDO SCHEER

WIR KOMMEN WIEDER! PLAUEN 1989 – EINE STADT DEMONSTRIERT SICH NACH DEUTSCHLAND

15.000 Plauener gingen am 7. Oktober 1989 friedlich auf die Straße. Gemessen an der Einwohnerzahl beteiligten sich in dieser Stadt die meisten Menschen an der Friedlichen Revolution. Der Autor beschreibt, wie es zu dieser Entwicklung kam und was die Besonderheiten in Plauen waren.

Moderation: Tobias Hollitzer

 

SAMSTAG, 14. MÄRZ 2015, 16.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION

CHRISTIAN BOOß, HELMUT MÜLLER-ENBERGS

DIE INDISKRETE GESELLSCHAFT – STUDIEN ZUM DENUNZIATIONSKOMPLEX UND ZU INOFFIZIELLEN MITARBEITERN

Ist „der größte Schuft im ganzen Land“ wirklich nur der Denunziant? Oder nutzen Geheimdienste in totalitären Diktaturen subtilere Wege der Informationsgewinnung? Stasi-Minister Mielke jedenfalls betrachtete die IM als „Hauptwaffe im Kampf gegen den Feind“. Aber war das wirklich der Fall?

Denn das MfS verfügte über zahlreiche weitere Informationsquellen, sogenannten „Auskunftspersonen“. Allein in Leipzig waren es fast 40.000 Menschen, die meist ohne es zu wissen, dem MfS als Zuträger dienlich waren.

Bisher ist dieser wichtige Aspekt des MfS-Überwachungsapparates in der Forschung kaum beachtet worden. Somit liegt in den meisten Studien der Fokus noch immer nur auf den inoffiziellen Mitarbeitern der Stasi. Die beiden Autoren haben diese Thematik nun erstmals genauer untersucht und verblüffende Erkenntnisse über diese spezielle Form der Denunziation gewonnen.

Moderation: Uwe Müller ("Die Welt")

 

SAMSTAG, 14. MÄRZ 2015, 18.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND GESPRÄCH

SERGEJ LOCHTHOFEN

GRAU – EINE LEBENSGESCHICHTE AUS EINEM UNTERGEGANGENEN LAND

Der Norden der Sowjetunion: Drei Jungen kämpfen in einem schadhaften Boot mitten im eisigen Fluss um ihr Leben. Es ist die Workuta, die Synonym für den sowjetischen Gulag ist. Jahrzehnte später steht einer von ihnen auf den Domstufen in Erfurt und verkündet vor zehntausenden Demonstranten, dass seine Zeitungsredaktion sich gerade von der allmächtigen Partei unabhängig gemacht hat. Es ist die Geburtsstunde der ersten Reformzeitung in der DDR. Zurück liegt ein Leben als Deutscher unter Russen und als Russe unter Deutschen, geprägt von der Erfahrung, ohne Heimat aufgewachsen zu sein. In seinem Buch beschreibt Lochthofen, wie er nach Thüringen kam, auf der Straße die Sprache lernte, als einziges Kind eines Zivilisten in eine sowjetische Garnisonsschule ging, vor der Einberufung in die Sowjetarmee zurück in die DDR floh und während der bleiernen Honecker-Zeit den stupiden Alltag in einer SED-Zeitung als Journalist erlebte.

Moderation: Peter Wensierski ("Der Spiegel")

 

SAMSTAG, 14. MÄRZ 2015, 19.00 UHR, DAUERAUSSTELLUNG: PRÄSENTATION

MARCUS HEUMANN, ELKE KIMMEL

ABGESANG DER STASI – DIE LETZTEN MONATE DER STAATSSICHERHEIT IM ORIGINALTON

Das Ministerium für Staatssicherheit hat nicht nur die Bürger belauscht, sondern auch den eigenen Telefonverkehr dokumentiert. Elke Kimmel und Marcus Heumann präsentieren eine Auswahl aus diesem hochspannenden und einzigartigen Material, das zwischen September 1989 und Januar 1990 entstanden ist. Sie liefern damit eine fesselnde Innenansicht des MfS in der Zeit seiner Auflösung. Die beiden Autoren haben die Originaltöne behutsam mit Einspielungen, Kommentaren und Nachrichten des Tages ergänzt. Marcus Heumann stellt dieses Feature vor und erzählt, wieso die beiden Autoren aus der Unmenge von Tonaufnahmen der Stasi gerade diese ausgewählt haben.

 

SAMSTAG, 14. MÄRZ 2015, 20.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: BUCHPRÄSENTATION UND DISKUSSION

ROLAND JAHN

WIR ANGEPASSTEN – ÜBERLEBEN IN DER DDR

Zur Wahl gehen oder den Studienplatz riskieren? Den Kontakt zur Tante im Westen abbrechen oder den beruflichen Aufstieg gefährden? Solche und ähnliche Fragen haben sich viele Menschen in der DDR stellen müssen.

Roland Jahn war einer von Ihnen, einer von jenen „Rädchen im Mechanismus der Diktatur“, bevor er sich dem System verweigerte. Er erzählt von den Zumutungen des Alltags und wie die Bürger damit umgingen. Letztendlich stellt er auch die Frage, warum sich so viele den Vorgaben des SED-Staates angepasst haben. Denn wie groß war eigentlich der Spielraum, den der Einzelne hatte? Und In welchem Verhältnis standen Anpassung und Widerstand?

In seinem Buch geht es Ihm nicht um Aufklärung, Abrechnung oder Wertung, sondern vielmehr um ein offenes Gespräch. Denn in einer Diktatur gibt es keinen allgemein gültigen Maßstab über eine richtige Verhaltensweise.

Moderation: Gerhard Praschl

 

SONNTAG, 15. MÄRZ 2015, 11.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL: LESUNG

CHRISTOPH BRUMME

EIN GRUß VON FRIEDRICH NIETZSCHE

Im Ost-Berlin der späten 80er Jahre leben Horst, genannt „Bobby“, Franz Schönlein und Paul Hansen. Der eine ist Student der Philosophie, der andere Gärtner und der Dritte Friedhofsmusiker. Sie finden ihre Freiheit in tagelangen Literatur-, Schach- und Alkoholexzessen und diversen Liebschaften und beobachten Tag für Tag genüsslich den Zerfall des sie drangsalierenden Systems. Doch der Stasi-Hauptmann Welke setzt ein ganzes Heer von IM auf sie an und zieht das Netz der Überwachung stetig enger. Bobbys Schwäche für Frauen nutzt er daher nur zu gerne aus. Immer weiter treibt der paranoide und abgelebte Kettenraucher Welke sein System aus Bespitzelung und Einschüchterung gegen die Drei voran, bis sich einer von ihnen in den Fäden der Stasi verfängt. Klug und mit viel Humor, aber auch abgründig und unerschrocken erzählt der Autor von der paranoiden Logik der Macht und dem Irrwitz, der dahinter steckt, aber nicht weniger brutal ist. Doch auch von schelmisch anmutender Gegenwehr und was es heißt, doch zu verlieren ist die Rede. Die Gefängnisszenen in diesem Roman sind unvergesslich, bizarr, böse und anrührend. Eine Parabel auf politische Systeme, die nicht weichen wollen.

 

SAMSTAG UND SONNTAG, 28. UND 29. MÄRZ, 13:00 BIS 16:00 UHR:

MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN (EHEMALIGE AFÜST DER MFS-BEZIRKSVERWALTUNG LEIPZIG)

Mitten im Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“, etwa 30 km östlich von Leipzig, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Getarnt als Ferienobjekt der Wasserwirtschaft baute sich die Stasi hier zwischen 1968 und 1974 heimlich ein Ausweichquartier für den Krisenfall. Hier sollte der Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch, zusammen mit 100 weiteren Stasi-Mitarbeitern, auch im Kriegsfall seine Arbeit fortsetzen können.

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat öffentliche Führungen durch den Bunker an. Im neuen Jahr kann er am 24. Und 25 Januar von 13.00 – 16.00 Uhr besichtigt werden. Erwachsene zahlen 4.00 Euro und Ermäßigungsberechtigte 3.00 Euro. Das über fünf Hektar große Außengelände mit allen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden. Gruppen können darüber hinaus ganzjährig Termine für Sonderführungen vereinbaren.

MONTAG BIS SONNTAG, 10:00 UHR BIS 18:00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL:

SONDERAUSSTELLUNG - LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION.

Die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ erzählt vom friedlichen Umbruch 1989/90. Zahlreiche teils bisher unbekannte Flugblätter, Fotos, Plakate und Dokumente sowie Objekte zeichnen die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig sowie die Ereignisse nach, die zur Friedlichen Revolution und zur Neugründung des Freistaates Sachsen führten. Auch wird ein Blick auf ost-mitteleuropäische Nachbarn und deren Engagement für Freiheit und Demokratie geworfen. Eintritt frei!

WICHTIG: BITTE BEACHTEN SIE, DASS AM 13. UND 14. MÄRZ AUFGRUND VON VERANSTALTUNGEN ZUR LEIPZIGER BUCHMESSE KEINE ÖFFENTLICHEN FÜHRUNGEN DURCH DIE SONDERAUSSTELLUNG STATTFINDEN!

MONTAG BIS SONNTAG, 10:00 UHR BIS 18:00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“:

DAUERAUSSTELLUNG STASI – MACHT UND BANALITÄT.

Die Dauerausstellung informiert über die Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der berüchtigten Geheimpolizei der DDR (MfS). In der „Runden Ecke“ kann Zeitgeschichte am Original-Ort erlebt werden: Hier befand sich die Bezirksverwaltung der Staatssicherheit. 1989 Am 4. Dezember 1989 besetzten engagierte Bürger das Gebäude. Eintritt frei! Täglich ab 15:00 Uhr öffentliche Führung.

JEDEN SAMSTAG, 14:00 UHR, HAUPTPORTAL NIKOLAIKIRCHE:

STADTRUNDGANG - AUF DEN SPUREN DER FRIEDLICHEN REVOLUTION.

Der geführte Stadtrundgang erinnert an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989. Zeitgeschichte wird am Ort des Geschehens lebendig und nachvollziehbar.

FREITAG, 13. MÄRZ, 14:00 UHR, HAUPTPORTAL NIKOLAIKIRCHE

STADTRUNDGANG - AUF DEN SPUREN DER FRIEDLICHEN REVOLUTION.

Zusätzlicher öffentlicher Stadtrundgang im Rahmen der Buchmesse.

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH

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Viele unserer Besucher hinterlassen eine Notiz im Gästebuch und schreiben hier ihre Eindrücke nieder, die sie in der Gedenkstätte gesammelt haben. Unter dieser Rubrik wollen wir ihnen monatlich einige dieser Einträge präsentieren.

EINTRÄGE AUS DER DAUERAUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“

„Martin and Julia from Ireland enjoyed the detailed information on this schocking place. Great Work to keep this Museum. Thanks and Kind regards”

(Besucher aus Irland)

„Hat uns sehr gut gefallen.“

(Thomas und Geraldine Kitter aus Wuppertal am 15.02.2015)

 „Die Ausstellung muss weiterleben – den Heutigen zur Mahnung und gegen das schnelle Vergessen“

(Besucher am 16.02.2015)

 „Precioso museo, encantados con esta civado tan bonita. “

(Besucher aus Sevillia am 24.02.2015)

 „Beeindruckend faszinierende Geschichte, authentisch und gut erklärt. Danke!“

(Besucher am 06.02.2015)

EINTRÄGE AUS DER SONDERAUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

 „Freiheit oder Sozialismus? Heute dürfen wir wählen“

(Familie Lund aus Schweden am 11.02.2015)

Im Namen der Klasse 9c möchten wir Ihnen sagen, dass die Ausstellung sehr informativ war und uns viel neues Wissen gebracht hat. Danke!“

(Klasse 9c der Georg-Schumann-Schule Leipzig am 12.02.2015)

 „Merci bien pour le Musèe“

(Besucher aus Frankreich am 22.02.15)

 „Gelebte Geschichte! Sehr emotional! Danke an alle mutigen Menschen, ohne die diese Ausstellung nicht möglich gewesen wäre. Schade, dass die Ausstellung im 4. Stock aufgestellt wurde.“

(Kathleen und Frank Wiechmann am 17.02.2015)

 „Sehr schöne Ausstellung! Eine bessere Beleuchtung wäre toll.“

(Besucher am 25.02.2015)


 



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Die Arbeit des Bürgerkomitees wird gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien auf der Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie durch die Stadt Leipzig und den Kulturraums Leipziger Raum.

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Bürgerkomitee Leipzig e.V.
für die Auflösung der ehemaligen Staatssicherheit (MfS)
Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Dittrichring 24, PSF 10 03 45, D-04003 Leipzig
Tel.: (0341) 9 61 24 43 * Fax: (0341) 9 61 24 99
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