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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

der vergangene Monat war mit der Herausgabe des 81. Heftes der Aufarbeitungszeitschrift von HORCH UND GUCK und den vielfältigen Veranstaltungen im Rahmen von „Leipzig Liest“ während der Leipziger Buchmesse reich an Höhepunkten.

 

Die jüngste Ausgabe von HORCH UND GUCK widmet sich schwerpunktmäßig dem Hitler-Stalin-Pakt. Hintergründe, Ursachen und unmittelbare Folgen werden untersucht sowie ein Bezug zu den ostmitteleuropäischen Bürgerrechtsbewegungen und den friedlichen Revolutionen 1989/1990 hergestellt.

 

In den 18 Veranstaltungen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zur Buchmesse kamen Autoren, Zeitzeugen und Besucher zusammen, um über vielfältige Themen von der Kultur- und Umweltpolitik der DDR bis hin zu Flucht- und Hafterfahrungen zu diskutieren. Auf besonders viel Anklang stieß die Buchpremiere des autobiographischen Romans „Pioniere reiten los“ von Thilo von Trotha sowie die Buchpräsentation von „Ausgelacht. DDR-Witze aus Geheimakten des BND“ von Hans-Hermann Hertle und Hans-Wilhelm Saure. Wir bedanken uns für das rege Interesse und bitten die Besucher, die aus Platzgründen an ihrer Wunschveranstaltung nicht teilnehmen konnten, um Nachsicht. Im nächsten Newsletter werden sie kurze Berichte zu den einzelnen Veranstaltungen nachlesen können.

 

Aber auch in diesem Monat organisieren wir neben dem allgemeinen Gedenkstätte-Betrieb wieder wichtige Veranstaltungen.

 

Anlässlich des 71. Jahrestages der Befreiung Leipzigs durch amerikanische Truppen lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. am 18. April zu einer Gedenkfeier mit anschließender Präsentation des von Mike Schmeitzner, Clemens Vollnhals und Francesca Weil herausgegebenen Buches „Von Stalingrad zur SBZ. Sachsen 1943 bis 1949“ ein.

 

Am 23. April findet die 8. Museumsnacht Halle-Leipzig unter dem Motto „Zauber“ statt. An allen drei Standorten, der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, dem Museum im Stasi-Bunker bei Machern und der nur zweimal im Jahr geöffneten ehemaligen Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR können Besucher an Führungen und Veranstaltungen teilnehmen.

 

Wir würden uns freuen, Sie im kommenden Monat bei uns begrüßen zu dürfen. Unter „Wir laden ein“ finden Sie das komplette Programm der Veranstaltungen in diesem Monat sowie die Öffnungszeiten unserer regelmäßigen Angebote.

 

Eine angenehme Zeit und viel Vergnügen bei der Lektüre des Newsletters wünscht Ihnen bis dahin

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig e.V.

 

 

 

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INHALT

AUFARBEITUNGSZEITSCHRIFT HORCH UND GUCK

WIR LADEN EIN

AUS DEM GÄSTEBUCH

 

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AUFARBEITUNGSZEITSCHRIFT HORCH UND GUCK

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„KRIEGSERKLÄRUNG AN EUROPA“

DIE AUFARBEITUNGSZEITSCHRIFT HORCH UND GUCK DER GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“ BELLEUCHTET IN IHRER GERADE ERSCHIENENEN AUSGABE DIE GESCHICHTE DES HITLER-STALIN-PAKTS UND SEINE BEDEUTUNG BIS HEUTE

Die neue Ausgabe von HORCH UND GUCK, des vom Bürgerkomitee Leipzig e.V. herausgegebenen Magazins zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur ist erschienen. Heft 81 widmet sich unter dem Titel „Kriegserklärung an Europa. Der Hitler-Stalin-Pakt und seine Folgen“ ausführlich dem 1939 geschlossenem Bündnis der Diktatoren.

Namhafte Autoren, darunter führende Historiker und bekannte Publizisten wie Susanne Schattenberg, Bogdan Musia?, Gerd Koenen, Jan Lipinsky, Gerald Praschl oder Sven Felix Kellerhoff beleuchten in der aktuellen Ausgabe von HORCH & GUCK Hintergründe, Ursachen und Folgen der von 1939 bis 1941 andauernden mörderischen Übereinkunft der Diktatoren, die den Zweiten Weltkrieg ermöglichte und die alte Staatenwelt Mittel- und Osteuropas zerstörte. Stefan Troebst und Dietmar Müller vom Geisteswissenschaftlichen Zentrums für Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig kommen in ihrem einleitenden Überblicksartikel zu dem Fazit: „Kein anderer bilateraler Vertrag hat das Schicksal von mehr Staaten, Nationen und Minderheitengruppen in Europa, vornehmlich in Ostmitteleuropa so beeinflusst wie der Hitler-Stalin-Pakt“.

Tatsächlich zeigt ein Blick auf die aktuelle politische Landkarte Europas, dass das Gesicht Europas noch immer gezeichnet ist von den Folgen der Unterjochung durch die Despoten Hitler und Stalin, die Ostmitteleuropa mit einem Federstrich unter sich aufgeteilt hatten. Viele aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise der blutige Konflikt in der Ukraine sind, ohne die Bedeutung des Hitler-Stalin-Pakts und der geheimen Zusatzprotokolle zu kennen, kaum zu verstehen. Viele noch heute gültige Staatsgrenzen sind damals willkürlich gezogen worden. Umso wichtiger ist auch heute die Beschäftigung mit diesem Thema.

Die Beiträge zeigen außerdem, wie der Pakt und besonders die geheimen Zusatzprotokolle zu einem zentralen Thema der ostmitteleuropäischen Bürgerrechtsbewegungen wurden und enorme Sprengkraft für die Überwindung der kommunistischen Diktaturen 1989/90 entwickelten. In den Beiträgen geht es zudem um den historischen Blick der östlichen Nachbarn wie Polen und die Ukraine vor dem Hintergrund des neuen Machtstrebens von Russlands Präsident Putin. Der deutsch-polnische Historiker Bogdan Musia? weist fernen darauf hin, dass der Pakt von 1939 „nur der traurige Höhepunkt deutsch-sowjetischer Abkommen“ war, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts von Berlin und Moskau meistens zu Lasten Polens geschlossen wurden. Die Beiträge erhellen darüber hinaus historische Irrtümer, die autoritäre Symbolsprache und das Verschwinden des „Sputnik“ in der DDR. Zudem wird im Pro-und-Contra darüber diskutiert, warum der 23. August, der Tag der Unterzeichnung des Hitler-Stalin-Paktes, den das europäische Parlament zum Europäischen Gedenktag an die Opfer sowohl des Nationalsozialismus als auch des Kommunismus ausgerufen hat, in Deutschland und Westeuropa so umstritten ist.

 

Ein besonderes Kennzeichen von HORCH UND GUCK ist, dass die Aufsätze mit zahlreichen Fotos und Dokumenten illustriert werden. Rund 130 zum Teil farbige Abbildungen, darunter zahlreiche zeitgenössische Karikaturen, selten gezeigte Fotos und bisher wenig bekannte Dokumente ergänzen die Beiträge. So verdeutlichen Fotos geheimer Treffen von Geheimdienstmitarbeitern, einer gemeinsamen Siegesparade sowie freundschaftlicher deutsch-sowjetischer Soldatentreffen im besetzten Polen (beispielsweise unter einem Stalinportrait), wie eng die Zusammenarbeit tatsächlich war. Kopien von Originaldokumenten bieten den Lesern die Möglichkeit den Wortlaut der Abkommen nachzulesen.

HORCH UND GUCK bietet einen Überblick zu den verschiedenen Aspekten des Themas und regt zur vertiefenden Beschäftigung an. Das Heft eignet sich als Einstieg in die Problematik gleichermaßen für Schüler, Studenten und den historisch Interessierten. Es ist darüber hinaus aber auch für Experten attraktiv.

 

HORCH UND GUCK ist aber wie gewohnt auch Forum für weitere aktuelle Aufarbeitungsthemen und -debatten. So erinnert Jörg Morré, Direktor des Deutsch-Russischen Museums in Berlin an das System der sowjetischen Speziallager in Ostdeutschland. Der bekannte Zeithistoriker Manfred Wilke hinterfragt kritisch die Legende von der „demokratischen Bodenreform“, die vor 70 Jahren im brandenburgischen Städtchen Kyritz begründet wurde und dort bis heute kontrovers erinnert wird. Außerdem wird in der Rubrik Orte der Erinnerung die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof in Torgau vorgestellt, wo die SED systematisch Menschenrechtverletzungen an Kindern und Jugendlichen begehen ließ. Ein Serviceteil mit Literaturempfehlungen und Rezensionen runden das Heft ab.

 

Die Aufarbeitungszeitschrift „HORCH UND GUCK“ wurde in Berlin gegründet und mehr als 20 Jahre vom Berliner Bürgerkomitee „15. Januar“ e.V. herausgegeben. Im Jahr 2014 ging die Projektträgerschaft an das Bürgerkomitee Leipzig e.V. über. Zu dessen Zielen gehört die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Funktionsweise der SED-Diktatur und ein Waschhalten der Erinnerung an das Unrechtsregime der DDR. Das Leipziger Bürgerkomitee Leipzig will HORCH UND GUCK als wichtiges Zeitschriftenangebot für DDR-Geschichte und kritische Aufarbeitung der SED-Diktatur weiterführen. Im Dezember 2014 erschien die erste in Leipzig entstandene Ausgabe mit dem Schwerpunktthema „Wieviel SED steckt in der Linkspartei?“.

Das Erscheinen des Magazins wurde in den zurückliegenden Jahren durch die Förderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur möglich. Nachdem die Bundesstiftung bedauerlicherweise die Förderung eingestellt hat, war die finanzielle Basis für die Erarbeitung weiterer Hefte zunächst nicht gegeben. Glücklicherweise konnte mit Hilfe einer alternativen Zwischenfinanzierung das Erscheinen von drei weiteren Ausgaben von HORCH UND GUCK gesichert werden. Heft 81 entstand nun in Kooperation mit dem Sächsischen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen. Der Landesbeauftragte Lutz Rathenow sagte: „HORCH & GUCK ist zu einer Traditionszeitschrift geworden. Solch ein regelmäßiges Forum zur Geschichtserhellung ist heute wichtiger denn je, weil es auch Anregungen für die Gegenwartsbewältigung bietet. Auch das ist ein Beitrag zur Diktatur-Prävention. Ich wünsche dem Projekt viel Erfolg und dem neuen Heft die verdiente Aufmerksamkeit.“

 

Das nächste Heft wird als Doppelausgabe (82/83) erscheinen und sich schwerpunktmäßig dem Thema „25 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ widmen. Dies wird mit einer Projektförderung durch den Freistaat Sachsen ermöglicht. Textangebote oder Anregungen für konkrete Beitragsthemen nimmt die Redaktion dankbar entgegen.

 

Sollten Sie noch nicht zu den regelmäßigen Beziehern von HORCH UND GUCK gehören, können Sie unter www.horch-und-guck.info oder per Mail an mail[at]runde-ecke-leipzig.de ein Abonnement abschließen. Da die Zeitschrift regelmäßige Leser braucht, würden wir uns auch freuen, wenn Sie Freunde, Bekannte oder Kollegen auf HORCH UND GUCK aufmerksam machen und ihnen den Bezug empfehlen würden. Das Abonnement für einen Jahrgang (vier Hefte) kostet 20,00 €, zuzüglich 5,00 € Versand. Ein Abonnement kann zu jedem Zeitpunkt abgeschlossen werden und beinhaltet stets einen kompletten Jahrgang. Dies bedeutet, dass Neuabonnenten derzeit auch das Heft 80 sowie das gerade erschienene Heft 81 geliefert bekommen. Neuabonnenten können daneben bis zu 5 Hefte ältere Ausgaben zum Vorzugspreis von jeweils 2,00 € oder die CD, die die Hefte 1 – 30 (1992-2000) enthält, zum Vorzugspreis von 10,00 € bestellen und erhalten außerdem kostenfrei den monatlichen Newsletter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“.

 

 

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WIR LADEN EIN

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MONTAG, 18. APRIL 2016, 17.30 UHR , VOR DER GEDENKTAFEL, DITTRICHRING 24, 04109 LEIPZIG:

GEDENKFEIER ANLÄSSLICH DES 71. JAHRESTAGES DER BEFREIUNG LEIPZIGS DURCH DIE US-ARMEE

Am Abend des 18. April 1945 erreichten amerikanische Truppen Leipzig und befreiten die Stadt kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Die Amerikaner bezogen in der „Runden Ecke“ am Innenstadtring Quartier und richteten hier ihr Hauptquartier sowie kurzzeitig die Alliierte Militärregierung ein. Der demokratische Neuanfang, den die amerikanische Besatzungsmacht ermöglichte, fand jedoch nach wenigen Wochen mit der Übergabe Leipzigs an die Rote Armee am 2. Juli 1945 ein jähes Ende. Nun begann der gezielte Aufbau einer kommunistischen Diktatur und das Gebäude am Dittrichring wurde durch die sowjetische Militäradministration genutzt. 1950 wurde es Sitz der Leipziger Stasi-Zentrale.

 

Nach einer Begrüßung durch Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, und einem Grußwort von Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsischer Gedenkstätten, hält Scott R. Ried-mann, US-Generalkonsul, die Gedenkrede anlässlich des 71. Jahrestages der Befreiung Leipzigs durch die amerikanischen Truppen. Musikalisch gestaltet wird die Gedenkfeier durch das Duo Bodensiek/Rohmer (Saxophon und Kontrabass). Im Anschluss an die Gedenkfeier lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. zu einer Abendveranstaltung ein.

 

 

MONTAG, 18. APRIL 2016, 19.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL:

BUCHPRÄSENTATION, FILMVORFÜHRUNG UND PODIUMSDISKUSSION: „VON STALINGRAD ZUR SBZ. SACHSEN 1943 BIS 1949“

Der neu erschienene Band der Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung „Von Stalingrad zur SBZ. Sachsen 1943 bis 1949“, herausgegeben von Mike Schmeitzner, Clemens Vollnhals und Francesca Weil zeichnet die Entwicklung von der verlorenen Schlacht um Stalingrad 1943 bis zur Gründung der DDR 1949 in Sachsen ab. Nach Stalingrad zeichnete sich die Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg deutlich ab. In 28 Beiträgen untersuchen unterschiedliche Autoren Umbrüche und Kontinuitäten im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Sachsen von einer späten nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft über das Ende des zweiten Weltkriegs, der Besatzung durch amerikanische und sowjetische Truppen bis hin zur Errichtung einer kommunistischen Diktatur. Die Herausgeber Mike Schmeitzner und Francesca Weil vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung führen zunächst in das Buch ein, um dann mit den Autoren Martin Clemens Winter, Nora Blumberg und Nadin Schmidt über die Entwicklung nach 1945 konkret in Leipzig zu diskutieren. Unterstützend werden originale Filmaufnahmen aus amerikanischen Archiven gezeigt.

 

 

SAMSTAG, 23. APRIL 2016: LEIPZIGER UND HALLENSER MUSEUMSNACHT „ZAUBER“

Im Museum im Stasi-Bunker von 16.00 bis 23.00 Uhr: Ständig Führungen durch die original erhaltene unterirdische Anlage. Mobilmachungsplanungen, DDR-weite Nachrichtenkontakte, Vorbereitung auf den Tag „X“ oder die geplante Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle: Auch im Ernstfall wollte die Stasi als „Schild und Schwert“ der Partei alles im Griff haben.

 

 

In der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“:

Die Ausstellung in den original erhaltenen Räumen der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit bietet mit ihren zahlreichen Objekten und Dokumenten einen Einblick in Funktion, Arbeitsweise und Geschichte des MfS sowie der Besetzung von 1989. Besonderes Programm:

 

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen: „Vom Kind zum Kader: Mitarbeiterwerbung in der Schule“

Die Stasi wandte sich bei der Werbung um Nachwuchs bereits an Kinder. Die Aussicht auf eine zauberhafte Karriere hatte für sie einen großen Reiz. Das Erlernen des gewünschten Berufes oder Studiums war in der DDR keine Selbstverständlichkeit.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen: „Vom Schreibtisch zur Kollermaschine – Der Weg der Stasi-Akten“

40 Jahre lang sammelte die Stasi Unmengen Informationen über die DDR-Bevölkerung. Als die Bürger im Dezember 1989 vor deren Toren standen, hätten sie die Aktenberge gern weggezaubert. Die Kollermaschinen reichten nicht.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen: „Passkontrolle – Die Staatssicherheit an der Grenze“

Auf viele DDR-Bürger übte das zauberhaft wirkende Westdeutschland eine nahezu magische Anziehungskraft aus. Um illegale „Republikfluchten“ aus der DDR zu verhindern, wurden alle Übergänge von als Grenzer getarnten MfS-Offizieren kontrolliert.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen: „Operative Personenmaskierung“

Meister der Verwandlung? Die Abt. VIII des MfS war für Beobachtungen zuständig und nutzte dafür auch Verkleidungen. Durch geschickte Maskierungen waren die Stasioffiziere bei ihren Einsätzen kaum wiederzuerkennen.

18.00 – 24.00 Uhr: ständig Führungen: „Telefon- und Postkontrolle“

Kein DDR-Bürger hatte die Illusion, dass er ungestört telefonieren oder Briefe schreiben könnte. Die einzigen heute noch erhaltenen Geräte zur Post- und Telefonkontrolle des MfS vermitteln ein Bild dieser allgegenwärtigen Überwachung.

18.00 – 24.00 Uhr: Stadtfunksäule vor der Gedenkstätte: „Der Sound des Untergangs“ – Originaltöne aus den letzten Sitzungen des Politbüros 1989

Tumultartige Szenen, verzweifelte Rettungsversuche – die letzten Stunden der Macht-zentrale des SED-Regimes vermitteln ein plastisches Bild von der Entzauberung der einst Unantastbaren.

18.15 Uhr: Vortrag: „Vom Zauber des Verrats – Warum Menschen in der SED-Diktatur zu Spitzeln wurden“

Vortrag des IM-Spezialisten Prof. Helmut Müller-Enbergs.

19.30 / 21.30 / 23.00 Uhr: Führungen durch die Sonderausstellung: „Der Zauber der Friedlichen Revolution“

Über Jahrzehnte unterdrückte die SED die Bevölkerung der DDR. Mit den Demonstratio-nen im Herbst 1989 wurde der Bann endgültig gebrochen. Spannende Exponate, Fotos und Dokumente erzählen von der Friedlichen Revolution und ihrer Vorgeschichte.

19.00 Uhr: Filmvorführung im Kinosaal: „Stasi-Schulungsfilm: Der Revisor“

Regelmäßig wurden die hauptamtlichen Mitarbeiter der Stasi für Ihre Tätigkeit „am Feind“ geschult. Die Lehrfilme vermittelten ein Feindbild, zeigten aber auch konkrete Arbeitsweisen der Staatssicherheit.

20.30 Uhr: Präsentation: „Der Operativ-Technische-Sektor“ (OTS) – Die Zauberwerkstatt der Stasi?

Der Vortrag des Sammlers und Spezialisten für MfS-Technik Detlev Vreisleben gibt einen Einblick in die Observationstechnik der Stasi.

22.30 Uhr: Filmvorführung im Kinosaal: „Ende des faulen Zaubers: Stasibesetzung in Leipzig“

Die friedliche Besetzung der „Runden Ecke“ beendete den faulen Zauber der Stasi. Seltene Originalmitschnitte der Besetzung u.a. mit dem Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch und dem Spitzel Wolfgang Schnur – beide gerade verstorbenen.

 

In der Ehemaligen Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR von 18.00 Uhr bis 24.00 Uhr:

In der Leipziger Südvorstadt befand sich ab 1960 die zentrale Hinrichtungsstätte der DDR. In einem streng abgetrennten Teil der Strafvollzugseinrichtung Alfred-Kästner-Straße wurden alle im Land ausgesprochenen Todesurteile unter absoluter Geheimhaltung vollstreckt. Während der Museumsnacht wird das Bürgerkomitee Leipzig e. V. ständig Führungen zur Geschichte der Todesstrafe in der DDR durch die authentischen Räume der ehemaligen Hinrichtungsstätte durchführen, die sonst nicht zu besichtigen sind.

 

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10:00 UHR BIS 18:00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL:

LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION - AUSSTELLUNG

Die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ erzählt vom friedlichen Umbruch 1989/90. Zahlreiche teils bisher unbekannte Flugblätter, Fotos, Plakate und Dokumente sowie Objekte zeichnen die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig sowie die Ereignisse nach, die zur Friedlichen Revolution und zur Neugründung des Freistaates Sachsen führten. Auch wird ein Blick auf ost-mitteleuropäische Nachbarn und deren Engagement für Freiheit und Demokratie geworfen. Eintritt frei!

 

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10:00 UHR BIS 18:00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“:

DAUERAUSSTELLUNG STASI – MACHT UND BANALITÄT.

Die Dauerausstellung informiert über die Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der berüchtigten Geheimpolizei der DDR (MfS). In der „Runden Ecke“ kann Zeitgeschichte am Original-Ort erlebt werden: Hier befand sich die Bezirksverwaltung der Staatssicherheit. 1989 Am 4. Dezember 1989 besetzten engagierte Bürger das Gebäude. Eintritt frei! Täglich ab 15:00 Uhr öffentliche Führung.

 

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10:00 UHR BIS 18:00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“, FOYER:

SONDERAUSSTELLUNG - ZWEI MAL BEFREIT? LEIPZIG UNTER AMERIKANISCHER UND SOWJETISCHER BESATZUNG 1945

Die Kabinettausstellung im Foyer des Museums in der „Runden Ecke“ thematisiert die amerikanische Besatzung und den beginnenden Aufbau demokratischer Strukturen sowie den Besatzungswechsel und den Beginn der neuen kommunistischen Diktatur nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Hierbei war die „Runde Ecke“ von zentraler Bedeutung. Seit dem 18. April 1945 war das Gebäude Hauptquartier und kurzzeitig auch Sitz der Alliierten Militärregierung gewesen, bevor am 2. Juli Leipzig Teil der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde.

 

 

JEDEN SAMSTAG, 14:00 UHR, HAUPTPORTAL NIKOLAIKIRCHE:

STADTRUNDGANG - AUF DEN SPUREN DER FRIEDLICHEN REVOLUTION. Der geführte Stadtrundgang erinnert an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989. Zeitgeschichte wird am Ort des Geschehens lebendig und nachvollziehbar.

 

 

SAMSTAG UND SONNTAG, 23. UND 24. APRIL, 13:00 BIS 16:00 UHR:

MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN (EHEMALIGE AFÜST DER MFS-BEZIRKSVERWALTUNG LEIPZIG)

Mitten im Naherholungsgebietes „Lübschützer Teiche“, etwa 30 km östlich von Leipzig, befindet sich der ehemalige Stasi-Bunker. Getarnt als Ferienobjekt der Wasserwirtschaft baute sich die Stasi hier zwischen 1968 und 1974 heimlich ein Ausweichquartier für den Krisenfall. Hier sollte der Leipziger Stasi-Chef Manfred Hummitzsch, zusammen mit 100 weiteren Stasi-Mitarbeitern, auch im Kriegsfall seine Arbeit fortsetzen können.

Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. bietet ganzjährig, immer am letzten Wochenende im Monat öffentliche Führungen durch den Bunker an. Erwachsene zahlen 4.00 Euro und Ermäßigungsberechtigte 3.00 Euro. Das über fünf Hektar große Außengelände mit allen original erhaltenen Bauten und Anlagen kann mit Hilfe eines Beschilderungssystems selbständig erschlossen werden. Gruppen können darüber hinaus ganzjährig Termine für Sonderführungen vereinbaren.

 

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH

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Ein Besuch in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ regt zum Nachdenken sowohl über Vergangenes als auch Gegenwärtiges an. Das Gästebuch bietet unseren Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Gedanken niederzuschreiben sowie Lob aber auch Kritik zu formulieren. Wir sammeln die Einträge und wollen Ihnen unter dieser Rubrik monatlich eine Auswahl präsentieren und so einen Einblick in die Wirkung der Gedenkstättenarbeit ermöglichen.

 

EINTRÄGE AUS DER DAUERAUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“

 

„Ich wünsche mir, dass diese Unterlagen niemals ins Vergessen führen. Danke den wahren Mitstreitern und Förde-rern!“

(E. Beyhe am 07.03.2016)

 

„Sehr interessant. Gute Führung, netter Guide.“

(Besucher am 09.03.2016)

 

„Sehr interessant zu erfahren, wie es früher ablief. Außerdem ist das Anschauungsmaterial gut, also zu sehen, wo die Kerzen standen etc. Wirklich gut gemacht!“

(Besucher im März 2016)

 

„Schrecklich – und eindrucksvoll. Danke für die Aufklärungsarbeit, ich als „westdeutsche Spätgeborene“ habe sehr viel Neues erfahren.“

(Besucher im März 2016)

 

„Äußerst interessanter und kompetenter Vortrag. Eine sehr lohnende Führung! Vielen Dank!“

(Bianca und Irene)

 

„Sehr interessant, besonders weil Berichte/Schilderungen von Schülern aus der DDR ausgestellt sind. Ich hatte aber teilweise Probleme, weil ich nicht wusste, was manche Abkürzungen bedeuten (z. B. SED). Das ist für Jugendliche nicht mehr selbstverständlich. Vielleicht könnte man eine Liste mit allen Abkürzungen anbringen.“

(Besucher am 19.03.2016)

 

„Nach Jahren besuche ich das erste Mal wieder die Ausstellung in der „Runden Ecke“ und bin immer noch schockiert – vor allem, weil das nach Freiheit strebende „Wir sind das Volk“ seit Freiberg und Claußnitz so einen schalen Nachgeschmack hat.“

(Stefanie Mergehenn aus Solingen/NRW am 20.03.2016)

 

„Gute und informative Ausstellung – Danke!“

(Siegrid Holdt aus Dänemark am 24.03. 2016)

 

“Thank you/Merci pour l’audio-guide en Français.”

(Anne und Evelyne am 30.03.2016)

 

 

EINTRÄGE AUS DER SONDERAUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

 

„Man bekommt immer noch Gänsehaut, wenn man diese Zeit miterlebt hat – eine hochinteressante und wichtige Ausstellung.“

(Burkhard Jaq am 04.03.2016)

 

„Das war ein spannender Durchgang, ein großes Dankeschön an Herrn Steffens – sehr interessant, unterhaltsam, der Herr hat jede Menge Geschichten auf Lager! Schön, dass die Ausstellung mit viel Liebe und Detail gepflegt wird, damit auch jüngere Generationen ein „Stück“ Geschichte mitbekommen. Einfach Klasse, vielen Dank.“

(J. Schwell aus Hamburg am 06.03.2016)

 

„Eine grandiose Ausstellung, die Bilder und Texte berühren immer wieder.“

( Sabine und Uwe Günther aus Bonn am 26.03.2016)

 

„Herzlichen Dank für diese Zeitreise in die eigenen „Wessi“-Erinnerungen, da ist auf einmal wieder alles ganz nah.“

(Beate N. am 26.03.2016)

 

 

 


 



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Träger der Gedenkstätte
Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
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