15. März 2018

Alle Veranstaltungen am Donnerstag, den 15. März 2018, im Überblick

 

Do., 15. März 2018, 12.00 Uhr, Kinosaal
Buchpräsentation und Gespräch
Edda Ahrberg, Anne Drescher „… bitte ich um Begnadigung ...“ Der Arzt Johannes Hecker (1902–1946) Sterbehilfe oder Patientenmord?
In einem rechtsstaatswidrigen Prozess in der SBZ zum Tode verurteilt.
Seine Tätigkeit auf der Station für geisteskranke Rechtsbrecher im Gefängnis Alt-Strelitz war der Anlass für seine Verhaftung Anfang 1946. Der Vorwurf lautete „Patientenmord“. Er selbst schilderte es als Unterstützung Schwerstkranker durch die Gabe von Beruhigungsmitteln. Die Dokumentation spürt einem Menschen nach, der im vom Nationalsozialismus geprägten Deutschland versuchte, seinen Überzeu-gungen treu zu bleiben und verantwortungsvoll zu handeln. Moderation: Anne Drescher.
In Zusammenarbeit mit der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (LStU) Mecklenburg-Vorpommern 

 

Do., 15. März 2018, 13.00 Uhr, Kinosaal
Buchpräsentation und Gespräch
Ines Geipel Staatsdoping in der DDR. Eine Einführung.

Sportliche Erfolge der SED-Diktatur auf Kosten der Gesundheit von mehr als 15.000 Sportlern.
Der Band versammelt Aufsätze zu den Mechanismen des DDR-Staatsdopings, zu gesundheitlichen Langzeitfolgen des Dopings und zum Stand der Aufarbeitung der DDR-Doping-Praxis.
In Zusammenarbeit mit der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (LStU) Mecklenburg-Vorpommern

 

Do., 15 März 2018, 14.00 Uhr, Kinosaal
Buchpräsentation und Diskussion
Annette Hildebrandt, Lothar Tautz Protestanten in Zeiten des Kalten Krieges. Der Wittenberger Kirchentag 1983 im Fokus der Staatssicherheit

Die symbolische Aktion „Schwerter zu Pflugscharen“ stärkte die unabhängige Friedensbebewegung und war eine politische Kampfansage an die SED-Doktrin.
Wohl kaum eine Handlung in der DDR ist bis heute derart im öffentlichen Bewusstsein verankert, wie das symbolische Umschmieden eines Schwertes zu einer Pflugschar auf dem Kirchentag in Wittenberg. Eingebettet in eine Zeit atomarer Hochrüstung der beiden Militärblöcke, gab er mit seinem Motto „Vertrauen wagen“ ein wichtiges Signal. Der DDR-Staatssekretär für Kirchenfragen, Klaus Gysi, bezeichnete ihn im Rückblick hingegen als „schlimmsten Kirchentag von allen“. Mithilfe von verschiedenen Dokumenten aus kirchlicher und staatlicher Überlieferung, Gesprächen mit Zeitzeugen und eigenen Erfahrungen gelingt es den Autoren, diese (kirchen-)politisch nachhaltige Großveranstaltung einem breiten Publikum zu erschließen. Moderation: Birgit Neumann-Becker.
In Zusammenarbeit mit der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Mitteldeutschen Verlag

 

Do., 15 März 2018, 16.00 Uhr, Kinosaal
Buchpräsentation und Diskussion
Günter Knoblauch, Roland Mey Defekte einer Hochschulchronik

Die Musikhochschule Weimar, ihre Verstrickung in SED und Stasi sowie die lang behinderte Aufarbeitung.
Beim Versuch der Aufarbeitung der DDR Geschichte der Hochschule für Musik (HfM) Franz Liszt Weimar stießen die Autoren auf viel Widerstand. Im Laufe der Recherche stellten sie sich immer wieder die Fragen, ob hier absichtlich jüngste Geschichte geklittert wird, bewusst Stasi-Täter geschützt werden oder Stasi-Opfern die Rehabilitation verwehrt wird. Moderation: Christian Dietrich.
In Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Mitteldeutschen Verlag

 

Do., 15. März 2018, 18.00 Uhr, Kinosaal
Buchpräsentation und Gespräch
Klaus Schroeder, Jochen Staadt Die Grenze des Sozialismus in Deutschland – Alltag im Niemandsland

Begleitband zum biographischen Handbuch über die Todesopfer des DDR-Grenzregimes 1949 bis 1989.
Die SED-Diktatur konnte ihre Existenz gegen andauernde Massenflucht aus der DDR nur durch die Errichtung eines mörderischen Grenzregimes behaupten. Der Band enthält Beiträge zum Funktionieren des DDR-Grenzregimes, seiner Vorgeschichte und seiner juristischen Aufarbeitung nach der Wiedervereinigung. Nach der Vorstellung des Sammelbandes kommt der Herausgeber Jochen Staadt mit den Mitautoren Angela Schmole und Enrico Seewald ins Gespräch. Moderation: Sven-Felix Kellerhoff.
In Zusammenarbeit mit dem Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin und der Peter Lang Edition

 

Do., 15. März 2018, 19.00 Uhr, Ausstellung
Buchpräsentation und Gespräch
Norbert Sachse Die Akte S. Fünf Jahre in den Mühlen des MfS

Nach einer Flugblattaktion in Karl-Marx-Stadt gerät der 17-jährige Berufsschüler in das Visier der Stasi.
Wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu mehrjähriger Haft verurteilt, beginnt mit dem Schuldspruch seine Odyssee durch diverse Haftanstalten der DDR. Die Repressalien des DDR-Sozialismus bekommt er hautnah zu spüren. Erst ein fingierter Selbstmordversuch auf dem Berliner Alexander-platz und die Einschaltung des Rechtsanwaltes Dr. Vogel führen 1975 zu einem Freikauf des politischen Häftlings durch die Bundesrepublik. Nachdem Norbert Sachse seine Stasi- und Gerichtsakten gesichtet hatte, schrieb er dieses persönliche und fesselnde Buch über seine Jugend und die prägenden Erlebnisse im Gefängnis.
In Zusammenarbeit mit dem Lorbeer Verlag 

 

Do., 15. März 2018, 20.00 Uhr, Kinosaal
Buchpräsentation, Gespräch und Kurzfilm
Wolfgang Niess Revolution von 1918/19: Der wahre Beginn unserer Demokratie

Die Revolution von 1918/19 gehört in eine Reihe mit 1848 und 1989. Es ist an der Zeit, sich mit Dankbarkeit, Stolz und Hochachtung an sie zu erinnern.
Am 9. November 1918 wurde die erste demokratische Republik in Deutschland ausgerufen. Die Zeit der Monarchie war zu Ende. Für den Autor Wolfgang Niess ist die Revolution „der wirkliche Beginn der Demokratie in Deutschland“. Lebendig und sachkundig schildert Niess die friedliche und erfolgreiche Revolution und macht deutlich, warum sie bis heute weitgehend verkannt, instrumentalisiert oder vergessen wurde. Die Zeit sei allerdings reif, sie als größte Massenbewegung in der deutschen Geschichte zu würdigen.
Ziel der Revolutionsbewegung war nicht die Diktatur des Proletariats. Sie wollte den preußischen Militarismus und die Reste des Kaiserreichs in Verwaltung, Justiz, Schulen und Universitäten beseitigen und eine von Grund auf demokratische Gesellschaft schaffen. Die Angst vor einer bolschewistischen Weltrevolution verhinderte schließlich, dass der vorhandene Spielraum zu einer wirklichen Entmachtung der etablierten Kräfte genutzt wurde, aber die erste Demokratie in Deutschland war erfolgreich installiert.
Gezeigt wird auch ein Kurzfilm zu 1918/19 aus der Wanderausstellung „Die Weimarer Republik. Deutschlands Erste Demokratie“, der auch zeitgenössische Originalaufnahmen enthält.
Im Anschluss an die Buchvorstellung kommt der Autor mit Stephan Zänker, Geschäftsführer des Weimarer Republik e.V., und Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig, ins Gespräch. Moderation: Sven-Felix Kellerhoff.
In Zusammenarbeit mit dem Weimarer Republik e.V. und dem Europa Verlag

Weitere Informationen finden Sie in unserem Programmheft.