17. und 18. März 2018

Alle Veranstaltungen am Samstag, den 17. März 2018, und am Sonntag, den 18. März 2018, im Überblick

Sa., 17. März 2018, 12.00 Uhr, Kinosaal
Katalog-Vorstellung und Gespräch
Andreas Engwert, Hubertus Knabe Der Rote Gott. Stalin und die Deutschen
44.000 Todesurteile hat der sowjetische Diktatur Josef Stalin unterschrieben. Millionen Menschen ließ er umbringen, in Arbeitslager einweisen oder deportieren. Er gehört zu den schlimmsten Massenmördern der Geschichte – doch auch in der DDR wurde er als „größter Genius unserer Epoche“ vergöttert.
Der Begleitband zur Sonderausstellung „Der Rote Gott. Stalin und die Deutschen“ der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen widmet sich erstmals ausführlich dem Personenkult um Stalin in der frühen DDR, zeigt bisher unbekannte Bilder und lässt Experten zu den politischen Hintergründen zu Wort kommen. Den Band präsentieren Andreas Engwert und der Historiker Peter Erler. Moderation: Helmut Frauendorfer.
In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und dem Lucas Verlag

 

Sa., 17. März 2018, 14.00 Uhr, Kinosaal
Buchpräsentation und Gespräch
Falk Bersch Aberkannt! Die Verfolgung von Jehovas Zeugen im Nationalsozialismus und in der SBZ/DDR
Das Buch erzählt von Frauen und Männern, die nach ihrer Entlassung aus dem Konzentrationslager Ravensbrück in der DDR erneut Opfer von Verfolgung wurden.
Die Verfolgung der Zeugen Jehovas begann mit der NS-Diktatur 1933 und endete in der DDR erst 1990. Im Nationalsozialismus wurde ihnen vorgeworfen, jüdisch-kommunistische Ziele zu verfolgen, in der DDR galten sie als „Faschistische Organisation“. Moderation: Rainer Potratz.
In Zusammenarbeit mit dem Beauftragten des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur und dem Metropol-Verlag

 

Sa., 17. März 2018, 16.00 Uhr, Kinosaal
Lesung und Podiumsgespräch
Jens Hüttmann, Anna von Arnim-Rosenthal Diktatur und Demokratie im Unterricht: Der Fall DDR
Wie kann die Geschichte von Diktatur und Demokratie nach 1945 in der Schule vermittelt werden?
Dies lässt sich in Deutschland im Schulunterricht hervorragend am Beispiel der westdeutschen Nachkriegsgeschichte und der DDR diskutieren. Denn Schüler besitzen zwar in der Regel wenig Fachwissen, aber großes Interesse für die Zeitgeschichte nach 1945. Der Sammelband enthält 25 Beiträge, die sich mit dem Forschungs-stand in der Geschichtswissenschaft, den Erkenntnissen der Geschichtsdidaktik, der Aufarbeitung sowie der Realität des Klassenzimmers auseinandersetzen. Es werden geschichtsdidaktische und fachpolitische Kontroversen sichtbar und die Rahmenbedingungen des zeithistorischen Lernens vorgestellt. Einen besonderen Schwerpunkt bilden die Chancen und Herausforderungen der Zeitzeugenarbeit. Nicht zuletzt kommen Lehrkräfte und andere Bildungsmultiplikatoren mit ihren Erfahrun-gen und Projekten zu Wort. Moderation: Lutz Rathenow.
Im Anschluss an die Buchvorstellung diskutieren die beiden Herausgeber mit den Autoren.
In Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Metropol-Verlag

 

Sa, 17. März 2018, 18.00 Uhr, Kinosaal
Buchvorstellung und Diskussion
Helmut Suter Honeckers letzter Hirsch
Auch die Führung der SED-Diktatur nutzte die Jagd als Freizeitvergnügen und als Mittel der Politik.
Die Jagd war eigentlich ein Symbol der durch die kommunistische Diktatur bekämpften feudalen und bürgerlichen Gesellschaftsordnungen. Dennoch war insbesondere Erich Honecker geradezu jagdbesessen. Dieses Buch blickt hinter die Kulissen des Jagdwesens von den letzten Kriegstagen 1945 bis hin zu Honeckers „letztem Hirsch“ als Sinnbild für den Zusammenbruch der DDR. Moderation: Ulrich Hoop.
In Zusammenarbeit mit dem be.bra Verlag

 

Sa, 17. März 2018, 19.00 Uhr, Ausstellung
Multimediale Lesung
Geralf Pochop Untergrund war Strategie. Punk in der DDR zwischen Rebellion und Repression
In der DDR wurden Menschen wegen ihres Musikgeschmacks und Äußeren wie Feinde behandelt. Ein Zeitzeuge berichtet.
Die Rolle als vermeintliche Feinde hatten die Punks angenommen. Sie hatten sich stark politisiert und nutzten ihre schwer erkämpften Freiräume nicht mehr nur, um ihr Lebensgefühl auszukosten, sondern bauten ein Netz aus komplett autonomen Strukturen auf.
In Zusammenarbeit mit dem Hirnkost Verlag

 

Sa., 17. März 2018, 20.00 Uhr, Kinosaal
Buchpremiere, Gespräch und Filmvorführung
Ana Blandiana Wozu Dichter in dürftiger Zeit
Eine deutsch-rumänische Lesung mit Ana Blandiana, der „Dichterin der Freiheit“, sowie eine Filmvorführung zu der von ihr mitbegründeten Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus in Rumänien.
Ihre Gedichtbände, Erzählungen und Essays sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. Neben dem Schreiben gilt ihre Leidenschaft dem von ihr mitgegründeten Memorial Sighet. Die Arbeit der Gedenkstätte stellt sie im Film „‘Memorial Sighet‘ – Gedenkstätte für die Opfer des Kommunismus und kommunistischen Widerstands“ (25 Minuten) vor. Nach dem Film liest die Übersetzerin und Herausgeberin Katharina Kilzer aus Ana Blandianas neuem Buch „Wozu Dichter in dürftiger Zeit? Reden und Essays“. Ana Blandiana, die in Bukarest lebt und arbeitet, liest einige eigene Gedichte, deren deutsche Fassung der Dichter und Übersetzer Horst Samson vorträgt. Im Anschluss ist Zeit für Fragen aus dem Publikum. Moderation: Horst Samson.
Im Anschluss gibt es bei einem kleinen Sektempfang die Möglichkeit zu vertiefenden Gesprächen.
In Zusammenarbeit mit dem Frank & Timme Verlag (Edition Noack & Block) und dem Rumänischen Kulturministerium

 

So., 18. März 2018, 11.00 Uhr, Kinosaal
Matinée-Lesung, Zeitzeugengespräch und Gesang
Karl-Heinz Bomberg Heilende Wunden. Wege der Aufarbeitung politischer Traumatisierung in der DDR
Der Autor stellt in Begleitung der Zeitzeugen Gino Kuhn und Kathrin Begoin (Liedermacherin) Biografien von Verfolgten der SED-Diktatur vor.
An konkreten Beispielen wird deutlich, wie frühere politische Gefangene und Betroffene von Zersetzung, ihre Traumatisierungen durch psychoanalytische Therapien, künstlerische Arbeit, Humor, alternative Methoden, soziale Netze u. a. versuchen zu heilen. Heilung ist oft nicht möglich, dafür aber Linderung. Die Lesung wird durch Lieder des Autors und der Zeitzeugin begleitet. Moderation: Helmut Frauendorfer.
In Zusammenarbeit mit dem Psychosozial-Verlag

Weitere Informationen finden Sie in unserem Programmheft.