Veranstaltungen

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4.09. Mittwoch | 20.15 Uhr

„Heute vor 30 Jahren“: Erstes Friedensgebet und Montagsdemo nach der Sommerpause 1989

Vortrag, Film und Zeitzeugengespräch

Bei der Veranstaltungsreihe „Heute vor 30 Jahren: Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ stehen herausragende Ereignisse des politischen Protestes im Mittelpunkt des Jahres 1989, die zur Friedlichen Revolution, zum Sturz der SED-Diktatur und zu einem demokratischen Neuanfang führten.

Im Laufe des September 1989 spitzte sich die Situation an der Nikolaikirche zu. Am 4. September hatten die Sicherheitskräfte wegen der Leipziger Herbstmesse nicht gewaltsam gegen die inzwischen tausenden Demonstranten eingegriffen. An den folgenden Montagen aber nahmen sie auf dem Nikolaikirchhof 120 Personen fest. Zahlreiche Oppositionelle erhielten mehrmonatige Haftstrafen, was zu DDR-weiten Solidaritätsaktionen führte.

Nach einem Vortrag zu den Ereignissen und deren Hintergründen sowie der Vorführung von zeitgenössischen Filmaufnahmen kommen Zeitzeugen über das damalige Geschehen, aber auch dessen Bedeutung für die heutige Gesellschaft miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch.

Eintritt frei.

 

5.09. Donnerstag | 19 Uhr

„Der Turm“

Filmreihe „Zeitgeschichte auf der Leinwand im Stasi-Kinosaal“

Der zweiteilige Fernsehfilm „Der Turm“ (2012) von Regisseur Christian Schwochow zeigt das Leben der Familie Hoffmann zwischen 1982 und 1989. Im Villenviertel Dresdens lebend haben sie sich im bildungsbürgerlichen Milieu eingerichtet. Vater Richard ist erfolgreicher Chirurg und hofft Klinikchef zu werden, doch eine jahrelange Affäre mit seiner Sekretärin, mit der er ein Kind hat, wird ihm dabei zum Verhängnis. Es macht ihn für die Stasi erpressbar. Ehefrau und Sohn Christian ahnen nichts von Richards Doppelleben. Auch Sohn Christian steht unter Druck – beruflich und privat, denn er verliebt sich in eine Schriftstellerin, die die Vorgaben der Kulturbürokratie nicht beachten will. Der Film zeigt verschiedene Milieus der DDR und deren Zusammenhänge wie der Jugendbewegung, des Bildungs- und Gesundheitswesen, aber auch der Nachbarschaft und Familie.

Eintritt frei.

 

8.09. Sonntag | 10-16 Uhr | Museum im Stasi-Bunker

sowie am 28./29.09. | 13-16 Uhr

und am 26./27.10. | 13-16 Uhr

Die ehemalige Stasi-Ausweichführungsstelle

Ständig Führungen und Einblick in das Sanierungs- und Bauprojekt In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Chef der Leipziger Stasizentrale, der „Runden Ecke“, im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Auch hätte er dazu gedient, sämtliche Aktionen zur Niederschlagung einer Volkserhebung zu koordinieren. Dafür war alles vorhanden: Luftfilter, Notstromaggregate, Krankenstation, Nachrichtentechnik, Schlafräume, Küche usw. Erst im Dezember 1989 wurde der streng gehütete Bunker entdeckt, nachdem sich nach der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale am 4. Dezember 1989 das wahre Ausmaß des Geheimdienstes offenbarte und bekannt wurde, dass die Stasi nicht nur die öffentlich bekannten Kreisdienststellen und Bezirksverwaltungen unterhielt.

An jedem letzten Wochenende können Besucher heute das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere besichtigen. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.

Eintritt frei. Führungen kostenpflichtig.

 

8.09. Sonntag | 11-16 Uhr | Ehemalige Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR

Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig

Originalräume geöffnet, ständig Führungen

Gegen welches System die Menschen im Herbst 1989 auf die Straße gegangen sind, wird auch an der Ehemaligen Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR deutlich, die sich ab 1960 in Leipzig befand. Nachweislich 64 Menschen sind hier hingerichtet worden. Die Leichen der Hingerichteten wurden in aller Heimlichkeit auf dem Leipziger Südfriedhof anonym verbrannt. An diesem Sonntag bietet sich die seltene Möglichkeit an ständigen Führungen durch die original erhaltene Hinrichtungsstätte teilzunehmen und etwas zum Themenbereich „Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig“ zu erfahren.

Führungen kostenpflichtig.

 

8.09. Sonntag | 17 Uhr

Erhalt oder Abriss?

Podiumsgespräch über die Entwicklung des Areals der ehemaligen Stasi-Zentrale am früheren Matthäi-Kirchhof

Am Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Kultur“ steht, debattieren prominente Gäste aus Politik, Kultur und Wissenschaft über die Weiterentwicklung der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig am früheren Matthäi-Kirchhof.

Die „Runde Ecke“ ist heute ein weit über Leipzig hinaus bekannter symbolischer Ort der siegreichen Bürgerrechtsbewegung über die SED-Diktatur. Hier haben sich bis heute eine Vielzahl authentischer Räume und Gebäude aus der Zeit der SED-Diktatur erhalten. Die Gesprächsrunde will die Debatte aufnehmen, welche Bedeutung historische Orte bei der Vermittlung von Geschichte haben und in welchem Maß auch unbequeme Denkmale erhalten werden sollten.

Zuvor können Interessierte zwischen 11 und 16 Uhr am ständig angebotenen Rundgang „Stasi intern“ durch die Leipziger Stasi-Zentrale teilnehmen und abseits der Ausstellungsräume Räume und Gebäudeteile erkunden.

Eintritt frei.

 

19.09. Donnerstag | 17.00 Uhr | Promenaden Hauptbahnhof Leipzig

„Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“

Ausstellungseröffnung mit Vortrag und Sonderführung

Am einem der zentralen Schauplätze der Friedlichen Revolution von 1989 eröffnen ECE-Center-Manager Thomas Oehme und Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstatte Museum in der „Runden Ecke“, die Ausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ in den Promenaden im Hauptbahnhof. Vor dem Gebäude standen am „Tag der Friedlichen Revolution“, dem 9. Oktober 1989, die Sicherheitskräfte bereit, um den Demonstrationszug aufzulösen. Zu dem Zeitpunkt war noch unklar, ob die Revolution blutig oder friedlich verlaufen würde. Doch angesichts der Übermacht von weit über 70.000 friedlichen Demonstranten mussten sich die bewaffneten Sicherheitskräfte zurückziehen.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung können Besucher auch einer Sonderführung durch den Hauptbahnhof teilnehmen und einen nur seltenen Blick auf weitere Orte der Friedlichen Revolution von 1989 erhalten. Eine vorherige Anmeldung zur Führung ist notwendig.

Eintritt frei.

 

23.09. Montag | 19.00 Uhr

Liedermacher und DDR-Bürgerrechtler Stephan Krawczyk

Lesung und Konzert zur Eröffnung des 4. Lichtraums „Keine Gewalt!“

Das eigens zur Eröffnung des 4. Lichtraums organisierte Konzert steht wie der Lichtraum, den die Wiener Künstlerin Victoria Coeln gestaltet hat, unter dem Titel „Keine Gewalt“, um an eine zentrale Losung der Friedlichen Revolution zu erinnern. 1989 sind hunderttausende Menschen in der DDR gegen die gewaltbereite kommunistische Diktatur auf die Straße gegangen und haben einen demokratischen Rechtsstaat auch im Osten Deutschlands erkämpft. Der Ruf „Keine Gewalt“ ging im Herbst 1989 um die Welt und symbolisiert bis heute den Wunsch nach Freiheit und Demokratie.

Zum Thema „Keine Gewalt!“ entwickelte der Liedermacher Stephan Krawczyk ein eigenes Programm mit Texten und Liedern. Dabei erzählt und singt er über seine Erfahrung mit der totalitären SED-Diktatur aber auch zur Bedeutung von „Keine Gewalt“ für die heutigen politischen Auseinandersetzungen. Wegen systemkritischer Aussagen wurde der Künstler jahrelang von der Stasi beobachtet, bis er schließlich verhaftet und ausgebürgert wurde. Das Ende der DDR erlebte er in West-Berlin.

Eintritt frei.

 

25.09. Mittwoch | 19 Uhr | Promenaden im Hauptbahnhof Leipzig

„Heute vor 30 Jahren“: Erste Montagsdemo auf dem Leipziger Ring

Vortrag, Film und Zeitzeugengespräch

Bei der Veranstaltungsreihe „Heute vor 30 Jahren: Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ stehen herausragende Ereignisse des politischen Protestes im Mittelpunkt des Jahres 1989, die zur Friedlichen Revolution, zum Sturz der SED-Diktatur und zu einem demokratischen Neuanfang führten.

Beim Friedensgebet am 25. September 1989 betonte Pfarrer Christoph Wonneberger in seiner Andacht in der überfüllten Nikolaikirche: „Wir können auf Gewalt verzichten.“ Nach dem Friedensgebet versperrten Polizeiketten die Straßen zum Markt. Daher bewegte sich die Menge zum heutigen Augustusplatz, vereinigte sich mit den in Nebenstraßen Wartenden und demonstrierte erstmals auf dem Leipziger Ring. Von dieser Situation offenbar überrascht, griff die Polizei nicht ein. Etwa 5.000 Personen liefen bis zum Richard-Wagner-Platz und kehrten dort ohne erkennbaren Anlass um. Diese Demonstration war der Auftakt der kraftvollen und friedlichen Leipziger Montagsdemonstrationen.

Am historischen Originalschauplatz, dem Leipziger Hauptbahnhof, kommen nach einem Vortrag zu den Ereignissen und deren Hintergründen Zeitzeugen über das damalige Geschehen, aber auch dessen Bedeutung für die heutige Gesellschaft miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch.

Eintritt frei.

 

2.10. Mittwoch | 19 Uhr

„Heute vor 30 Jahren“: 20.000 Demonstranten auf dem Ring – Die Montagsdemos werden zur Massenbewegung

Vortrag, Film und Zeitzeugengespräch

Bei der Veranstaltungsreihe „Heute vor 30 Jahren: Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ stehen herausragende Ereignisse des politischen Protestes im Mittelpunkt des Jahres 1989, die zur Friedlichen Revolution, zum Sturz der SED-Diktatur und zu einem demokratischen Neuanfang führten.

Im Sommer 1989 verließen Zehntausende die DDR über Ungarn, Polen und die ?SSR in Richtung Westen, sodass am 3. Oktober 1989 die Grenzen endgültig geschlossen wurden. Die Massenflucht veranlasste zunehmend mehr Menschen, ihren Protest auch im Land offen zu artikulieren. Wegen des großen Andrangs fand das Friedensgebet am 2. Oktober 1989 erstmals auch in der Reformierten Kirche statt. Am Abend formierte sich auf dem heutigen Augustusplatz der bisher größte Demonstrationszug. Bis zu 20.000 Menschen demonstrierten friedlich auf dem Ring. Die Sicherheitskräfte versuchten den Zug durch eine Sperrkette in Höhe der Reformierten Kirche zu blockieren. Dem Druck der Masse hielten die Volkspolizisten nicht stand, sodass Tausende bis zur Thomaskirche liefen. Dort griff die Polizei erneut ein, erstmals in Sonderausrüstung mit Helm, Schild und Schlagstock sowie mit Hunden. Die SED rechtfertigte den bisher brutalsten Einsatz in Leipzig und diffamierte die Demonstranten in der Leipziger Volkszeitung als Rowdys.

Nach einem Vortrag zu den Ereignissen und deren Hintergründen sowie der Vorführung von zeitgenössischen Filmaufnahmen kommen Zeitzeugen über das damalige Geschehen, aber auch dessen Bedeutung für die heutige Gesellschaft miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch.

Eintritt frei.

 

3. bis 8.10. Donnerstag bis Dienstag | 19:15-21 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse

Herbstkino am Mätthäikirchhof – Ein Projekt des Arbeitskreises „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“

Filmwoche

Der monströse Gebäudekomplex der früheren Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig zwischen Dittrichring und Matthäikirchhof thronte bis 1989 als „Zwingburg der SED-Diktatur“ mitten in der Stadt. Während der Friedlichen Revolution führten die Montagsdemonstrationen seit dem 2. Oktober 1989 an dem Gebäudekomplex vorbei, der am 4. Dezember 1989 friedlich besetzt wurde. So ist die „Runde Ecke“ heute sowohl ein authentischer Ort der Geschichte von Repression und Unterdrückung in der DDR als auch der Selbstbefreiung von der SED-Diktatur durch die Friedliche Revolution. Der einst einschüchternde Ort der Diktatur soll zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt und ein Zentrum lebendiger Demokratie und des Austausches von Generationen zu Zeitgeschichte, Gegenwart und Zukunft werden. Beim „Herbstkino am Matthäikirchhof“ werden vom 3. bis 8. Oktober 2019 jeweils von 19.15 bis 21.00 Uhr Filme gezeigt, die sich mit der SED-Diktatur der DDR, der Friedlichen Revolution und der Deutschen Einheit sowie dem nachfolgenden Transformationsprozess befassen. Das konkrete Programm finden Sie unter www.herbst89.de. Bei schlechtem Wetter finden die Veranstaltungen im ehemaligen Stasi-Kinosaal statt.

 

7.10. Montag | 19 Uhr 

„Heute vor 30 Jahren“: Landesweite Proteste gegen das Regime am 40. Jahrestag der DDR

Vortrag, Film und Zeitzeugengespräch

Bei der Veranstaltungsreihe „Heute vor 30 Jahren: Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ stehen herausragende Ereignisse des politischen Protestes im Mittelpunkt des Jahres 1989, die zur Friedlichen Revolution, zum Sturz der SED-Diktatur und zu einem demokratischen Neuanfang führten.

Obwohl sich die DDR in einer existenziellen Krise befand, bereitete die SED das 40-jährige Staatsjubiläum mit großem propagandistischem Aufwand vor. Zeitgleich wurde der Protest lauter. Auch in Leipzig stand der 7. Oktober 1989 im Zeichen von offiziellen Jubelfeiern und offenem Protest der Bevölkerung. Auch wenn die Nikolaikirche an diesem Tag geschlossen war, versammelten sich, ohne dass dazu aufgerufen wurde, seit den Vormittagsstunden immer wieder Menschen auf dem Nikolaikirchhof und versuchten auf dem Ring zu demonstrieren. Die Menschenmenge wuchs zeitweise auf über 4.000 Personen an. Wie in vielen anderen Städten wurden an diesem Tag auch in Leipzig Demonstrationen gewaltsam aufgelöst. Die Polizei setzte Schlagstöcke sowie Hunde und erstmals auch Wasserwerfer ein – für die Bürger ein bis dahin unbekanntes Bild. Es gab zahlreiche Verletzte und Festnahmen. Allein in Leipzig wurden 210 Personen unter menschenunwürdigen Bedingungen teilweise länger als 24 Stunden in Pferdeställen auf dem Agra-Gelände in Markkleeberg eingesperrt.

Um den „Spuk ein für alle mal [zu] beenden“ drohte das SED-Regime am darauffolgenden Montag mit dem Einsatz von Schusswaffen. Am 9. Oktober 1989 gingen trotz großer Ängste weit über 70.000 Bürger auf die Straße und errangen mit dem friedlichen Verlauf einen entscheidenden Sieg über das Regime.

Nach einem Vortrag zu den Ereignissen und deren Hintergründen sowie der Vorführung von zeitgenössischen Filmaufnahmen kommen Zeitzeugen über das damalige Geschehen, aber auch dessen Bedeutung für die heutige Gesellschaft miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch.

Eintritt frei.

 

9.10. Mittwoch | 9-13.30 Uhr

„Der 9. Oktober 1989 – Tag der Entscheidung“

Schülerveranstaltung

Schüler ab der 8. Klasse können an einer speziellen Schülerveranstaltung an einem Originalschauplatz der Friedlichen Revolution teilnehmen und am 9. Oktober – dem Tag der Entscheidung – mit Film, Zeitzeugengespräch und Ausstellungkurzführung mehr über diesen Tag und die damaligen Hintergründe erfahren.

So ist die Veranstaltung eine inhaltliche Vorbereitung auf das abendliche Lichtfest auf dem Leipziger Ring, da sich die Schülerinnen und Schüler bereits vorab mit zentralen Ereignissen befassen konnten, die im Herbst ’89 zum Sturz der Diktatur in der DDR beitrugen und den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands in einem vereinten Europa ebneten.

Beginn der zweistündigen Veranstaltung ist 9.00 Uhr und 11.30 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Führungen kostenpflichtig.

 

9.10. Mittwoch | 18-24 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale (bei der Klinger-Treppe)

Historische Aufnahmen der Montagsdemonstrationen

Projektion von historischem Filmmaterial am authentischen Ort

Mit den Rufen „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt“ haben sich in Leipzig am 9.Oktober 1989 weit mehr als siebzigtausend Menschen dem SED-Regime trotz drohenden Schießbefehls friedlich entgegengestellt. Sie forderten das Ende der SED-Diktatur und wollten stattdessen Freiheit, Bürgerrechte und einen demokratischen Rechtsstaat. Auf Grund der Übermacht der weit über 70.000 Demonstranten mussten sich die bereitstehenden bewaffneten Sicherheitskräfte zurückziehen. Der Tag wird als Sieg über die SED-Diktatur gefeiert. Historische Original-Aufnahmen der entscheidenden Montagsdemonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 werden an diesem Abend auf dem Innenhof der früheren Leipziger Stasi-Zentrale projiziert.

Eintritt frei.

 

9.10. bis 31.10. | Gebäudekomplex der früheren Stasi-Bezirksverwaltung Leipzig

Losungen der Friedlichen Revolution

Transparente zum Herbst’89 an der „Runden Ecke“

Für den Erhalt der mit der Friedlichen Revolution errungenen Werte – Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit – müssen wir uns auch heute immer wieder einsetzen. Um diese wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und sie im öffentlichen Stadtraum bewusster wahrzunehmen, werden Losungen aus dem ereignisreichen Jahr 1989 am Gebäudekomplex der früheren Stasi-Bezirksverwaltung zu sehen sein. Forderungen wie „Krumme Ecke – Schreckenshaus. Wann wird ein Museum draus?“ erfüllten sich recht schnell, andere erst Monate später.

Eintritt frei.

 

9.10. Montag | 19-23 Uhr

Lange Ausstellungsnacht mit ständigen Kurzführungen – Zeitgeschichte an Original-Orten

Die „Runde Ecke“ war während der Montagsdemonstrationen 1989 der neuralgische Punkt, an dem immer die Gefahr einer gewaltsamen Eskalation bestand. Um dies zu verhindern, wurden jede Woche tausende Kerzen vor dem Haus und auf den Treppenstufen abgestellt. Im Anschluss an das Lichtfest auf dem Leipziger Augustusplatz sind die original erhaltenen Räumlichkeiten der ehemaligen Bezirksverwaltung der Staatssicherheit geöffnet, so dass sich Besucher die Ausstellungen „Stasi – Macht und Banalität“ und „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ ansehen oder an einer der ständigen Führungen durch beide Ausstellungen teilnehmen können.

Direkt am „Lichtring“ gelegen, ist die Gedenkstätte als authentischer Ort während der gesamten Zeit öffentlich zugänglich.

Eintritt frei.


Ab 10.10. Mittwoch| 18-24 Uhr | Gelände der ehemaligen Stasi-Zentrale zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse

„HORCHTURM an der OHRENBURG“

Lichtprojekt

Der Treppenturm des Neubaus der Leipziger Stasi- Zentrale mit seiner an Ohren erinnernden Verkleidung wird zwischen 18.00 und 24.00 Uhr erleuchtet. Diese Lichtinstallation erinnert mit dem von weitem sichtbaren blauen Licht im Treppenhaus des Stasi-Gebäudes an den friedlichen Sturz der SED-Diktatur, die Wiedererlangung von Freiheit und demokratischem Rechtsstaat sowie der Deutschen Einheit. Als optische Landmarke wird die Lichtfarbe weithin sichtbar sein und die Dimension des gesamten Stasikomplexes eindrucksvoll symbolisieren. Zentrale Forderungen der Friedlichen Revolution werden an den Fassaden des Gebäudeensembles gezeigt und so die Aktualität für Gegenwart und Zukunft verdeutlicht.

Dieses Projekt wird an den historischen Daten der ab dem Herbst ’89 regelmäßig stattfindenden Monatsdemonstrationen wiederholt, bis zur ersten freien Volkskammerwahl am 18. März 1990.

Eintritt frei.

 

29.10. Dienstag | 13.45 Uhr | Berufsschule BSZ1 Leipzig

„Wie war das damals im Herbst 1989 und bei der Grenzöffnung?“

Vorführung eines filmischen Schülerprojekts mit anschließendem Podiumsgespräch

In einem speziellen Schülerprojekt erarbeiten Schüler des Beruflichen Gymnasiums einen Film an Originalschauplätzen der Friedlichen Revolution von 1989, bei denen sie mit Zeitzeugen zusammenarbeiten. Im Projekt gehen sie der zentralen Fragestellung nach, wie es damals im Herbst 1989 und bei der Grenzöffnung war. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Rolle die Mauer und die innerdeutsche Grenze bei den Protesten gespielt hat, also wie der individuelle und bürgerschaftliche Widerstand zur Überwindung der Mauer und innerdeutscher Grenze und damit auch „Eisernem Vorhang“ in Europa beitrug.

Der Film wird von den Schülern im Beisein von Mitwirkenden vorgeführt. Im anschließenden Gespräch diskutieren sie aber auch mit Schülern und Lehrern über die Vermittlung von DDR-Geschichte im Unterricht. Das Projekt wird unterstützt durch die Medienhochschule SAE Institute Leipzig und ist Teil eines größeren Schülerprojektes des Netzwerkes Europäisches Kulturerbe „Eiserner Vorhang“, zu dem die Gedenkstätte seit 2012 gehört.

Eintritt frei. Voranmeldung wünschenswert, da die Platzanzahl begrenzt ist.