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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

die Sommerferien sind zu Ende gegangen. Währenddessen hat die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ das umfangreiche Programm zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am 8. September 2019 und für die Veranstaltungen rund um den 9. Oktober – einem zentralen Datum der Friedlichen Revolution – in Leipzig vorbereitet.

 

Zu einer spannenden Podiumsdiskussion laden wir Sie auch in diesem Monat ein: Heute, am 21. August 2019, jährt sich die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 bereits zum 61. Mal. Mit dem Jahr 1968 verbinden die Westdeutschen etwas völlig anderes als die Ostdeutschen. Die Nachwirkungen des Jahres 1968 sind folglich in Mittel und Osteuropa grundsätzlich andere.
Bei der Podiumsdiskussion am Mittwoch, den 21. August 2019, um 19.00 Uhr zum Thema „Ansichten aus der Mitte Europas – Gehört Sachsen noch zu Deutschland?“ sprechen Antje Hermenau, Frank Richter und Eckhard Jesse über die Frage, was die über mehrere Jahrzehnte andauernde Diktaturerfahrung mit den Menschen gemacht hat und ob die über mehrere Generationen hinweg weitergegebenen Erfahrungen noch heute Wirkung zeigen. Der Titel der Veranstaltung ist zusammengesetzt aus aktuellen Buchtiteln von Antje Hermenau und Frank Richter. Zunächst lesen beide einige Kernthesen aus ihren Publikationen. Danach folgt die Debatte im Podium und anschließend mit dem Publikum.
Die Sachsen erlebten von 1933 bis 1989 in unmittelbarer Folge zwei Diktaturen. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen Verbrechen hat es in der DDR nie gegeben.
Nach 1945 kam es im kommunistischen Machtbereich und der DDR bis 1989 immer wieder zu Aufständen und Versuchen, den Sozialismus zu reformieren und demokratische Strukturen einzuführen. Nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und dem Aufstand von 1956 in Ungarn wurde der „Prager Frühling“ im Frühjahr 1968 in der CSSR am 21. August 1968 gewaltsam durch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts niedergeschlagen. Die Hoffnungen der Bevölkerungen auf Demokratie und Wohlstand konnten erst mit den friedlichen Revolutionen von 1989 erfüllt werden.
Die Veranstaltung wird moderiert von Reinhard Bohse vom Bürgerkomitee Leipzig. Der Eintritt ist frei.

 

Am Wochenende vom 24. und 25. August 2019 hat auch wieder das Museum im Stasi-Bunker bei Machern jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Zu besichtigen sind dabei das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände sowie das komplette Bunkerinnere. Besucher erfahren hier u.a., wie die Stasi auch im Ernstfall die SED-Diktatur sichern wollte.

 

Wir freuen uns, Sie in der Gedenkstätte begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen spannende Veranstaltungen sowie interessante Gespräche.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig e.V.

 

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INHALT


WIR LADEN EIN
STÄNDIGE ANGEBOTE
AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE
RÜCKBLICK
AUS DEM GÄSTEBUCH


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WIR LADEN EIN


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MITTWOCH, 21. AUGUST 2019, 19.00 UHR: PODIUMSDISKUSSION ANLÄSSLICH DES JAHRESTAGES DER NIEDERSCHLAGUNG DES PRAGER FRÜHLINGS ÜBER „ANSICHTEN AUS DER MITTE EUROPAS – GEHÖRT SACHSEN NOCH ZU DEUTSCHLAND?“.
Im kommunistischen Machtbereich kam es bis 1989 immer wieder zu Aufständen und Versuchen, den Sozialismus zu reformieren und demokratische Strukturen einzuführen. Nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 und dem Aufstand von 1956 in Ungarn wurde der „Prager Frühling“ im Frühjahr 1968 in der CSSR am 21. August 1968 gewaltsam durch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts niedergeschlagen. Truppen der NVA der DDR durften sich nicht daran beteiligen, lagen aber teilweise in Grenznähe in Bereitschaft. Es war nach 1953 und 1956 der dritte große Versuch, Reformen durchzusetzen. In der Bevölkerung der DDR war die Hoffnung gewachsen, dass sich auch hier Freiheit und Demokratie durchsetzen können. 1981 verhängte Polen das Kriegsrecht, um die Demokratiebewegung von Solidarnosc zu zerschlagen. Die Hoffnungen der Bevölkerungen konnten jedoch erst mit den friedlichen Revolutionen von 1989 erfüllt werden.
Die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 jährt sich am 21. August 2019 bereits zum 61. Mal. Aus diesem Anlass lädt die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „Ansichten aus der Mitte Europas – Gehört Sachsen noch zu Deutschland?“ ein. Mit dem Jahr 1968 verbinden die Westdeutschen etwas völlig anderes als die Ostdeutschen. Die Nachwirkungen des Jahres 1968 sind folglich in Mittel- und Osteuropa grundsätzlich andere. Zu den Gesprächsteilnehmern gehören Antje Hermenau, ehem. Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen und heute parteilose Landesgeschäftsführerin der Freien Wähler in Sachsen, Frank Richter, Bürgerrechtler, Theologe, ehem. CDU-Mitglied und heutiger parteiloser Kandidat für die SPD für den Sächsischen Landtag, sowie Eckhard Jesse, emeritierter Politikwissenschaftler an der TU Chemnitz und Extremismusforscher. Sie sprechen über die Frage, was die über mehrere Jahrzehnte andauernde Diktaturerfahrung mit den Menschen gemacht hat, ob die über mehrere Generationen hinweg weitergegebenen Erfahrungen noch heute Wirkung zeigen und damit auch über den Erfahrungshorizont, auf den heute linksextreme und rechtsextreme Ideologien treffen. Die Sachsen erlebten von 1933 bis 1989 in unmittelbarer Folge schließlich zwei Diktaturen. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen Verbrechen hat es in der DDR nie gegeben.
Der Titel der Veranstaltung ist zusammengesetzt aus aktuellen Buchtiteln von Antje Hermenau („Ansichten aus der Mitte Europas. Wie Sachsen die Welt sehen“) und Frank Richter („Gehört Sachsen noch zu Deutschland? Meine Erfahrungen in einer fragilen Demokratie“). Zunächst lesen beide einige Kernthesen aus ihren Publikationen. Danach folgt die Debatte im Podium und anschließend mit dem Publikum. Die Moderation übernimmt Reinhard Bohse vom Bürgerkomitee Leipzig. Er hat 1989 das Neue Forum mitbegründet und war nach 1990 Mitglied vom Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen und gehört seit 2018 zu den Freien Wählern in Sachsen.
Veranstaltungsort: ehem. Stasi-Kinosaal. Eintritt: frei.

 

SAMSTAG, 24. AUGUST 2019, - SONNTAG, 25. AUGUST 2019, 13.00 – 16.00 UHR: MUSEUM IM STASI-BUNKER BEI MACHERN GEÖFFNET
In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leiter der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke“, im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Zu besichtigen sind das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.
Des Weiteren wird für Interessierte die Plakatausstellung der Stiftung Aufarbeitung zur SED-Diktatur „Wir wollen freie Menschen sein! Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juli 1953“ präsentiert. Über 65 Jahre nach dem ersten antidiktatorischen Massenaufstand in der DDR zeigt die Ausstellung die Geschichte des Volksaufstandes.

 

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STÄNDIGE ANGEBOTE


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MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL:
AUSSTELLUNG - LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION
Der gewaltfreie Demonstrationszug von weit mehr als 70.000 Menschen auf dem Leipziger Innenstadtring am 9. Oktober 1989 wurde als Entscheidung für eine Friedliche Revolution und als Sieg über das SED-Regime empfunden. Die Ausstellung im ehemaligen Stasi-Kinosaal informiert über das Wirken der Leipziger Opposition, die bereits seit Beginn der 1980er Jahre vor allem aus dem kirchlichen Umfeld heraus kontroverse Themen anzusprechen wagte. Die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig sowie die Ereignisse, die zur Friedlichen Revolution und zur Neugründung des Freistaates Sachsen sowie zur Deutschen Einheit in einem zusammenwachsenden Europa führten, werden nachgezeichnet. Auch wird ein Blick auf ost-mitteleuropäische Nachbarn und deren Engagement für Freiheit und Demokratie geworfen.
Öffentliche Führungen finden jeden Freitag und Samstag, jeweils um 16.30 Uhr, statt. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich.

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“:
AUSSTELLUNG - STASI – MACHT UND BANALITÄT
Seit 1990 bietet das Museum in der „Runden Ecke“ in den Originalräumen des Ministeriums für Staatssicherheit die Möglichkeit, Zeitgeschichte in authentischer Umgebung nachzuvollziehen. Zahlreiche, zum Teil einzigartige Ausstellungsstücke, darunter Überwachungstechnik, eine Maskierungswerkstatt oder eine Kollermaschine zur Vernichtung von Akten, verdeutlichen, wie die SED ihren Überwachungsstaat aufbaute und die Menschen ihrer demokratischen Grundrechte beraubte. Dabei soll auch bewusst werden, wie bedeutsam die Errungenschaften der Friedlichen Revolution - Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie - bis heute sind.
Die öffentliche Führung findet täglich um 15.00 Uhr statt. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich. Audioguides sind in acht Sprachen erhältlich (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch und Arabisch).

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“, FOYER:
SONDERAUSSTELLUNG - ZWEI MAL BEFREIT? LEIPZIG UNTER AMERIKANISCHER UND SOWJETISCHER BESATZUNG 1945
Die Kabinettausstellung im Foyer des Museums in der „Runden Ecke“ thematisiert die amerikanische Besatzung und den beginnenden Aufbau demokratischer Strukturen sowie den Besatzungswechsel und den Beginn der neuen kommunistischen Diktatur sowjetischen Vorbilds nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Hierbei war die „Runde Ecke“ von zentraler Bedeutung. Seit dem 18. April 1945 war das Gebäude Hauptquartier der US-Armee und kurzzeitig auch Sitz der US-Militärregierung gewesen, bevor es nach dem Besatzungswechsel am 2. Juli 1945 durch die sowjetische Militäradministration (SMA) genutzt wurde.

 

JEDEN SAMSTAG, 14.00 UHR, HAUPTPORTAL NIKOLAIKIRCHE:
STADTRUNDGANG - AUF DEN SPUREN DER FRIEDLICHEN REVOLUTION
Herbst ’89: Die Bilder von den Friedensgebeten in der Nikolaikirche, den Montagsdemonstrationen auf dem Innenstadtring und der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale gingen um die Welt. Die Chronik des Herbstes ’89 begann in Leipzig aber nicht erst mit den Demonstrationen im September und Oktober. Der geführte Stadtrundgang erinnert an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989. Zeitgeschichte wird am Ort des Geschehens lebendig und nachvollziehbar. Treffpunkt: Hauptportal Nikolaikirche. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich.

 

JEDEN DIENSTAG, 16.00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“, FOYER:
GELÄNDERUNDGANG „STASI INTERN“ – HINTER DEN KULISSEN DER „RUNDEN ECKE“
Um den Besuchern das gewaltige Ausmaß des einst einschüchternden Ortes der Diktatur ausführlicher zu vermitteln, bietet die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ einen besonderen Haus- und Geländerundgang an, genannt „Stasi intern“. Dabei können Besucher sonst nicht zugängliche Räume – abseits der Ausstellungsräume – sehen und die Dimension des Gebäudes und die historischen Ereignisse am Ort besser miteinander verknüpfen. Bei dem Rundgang wird auch über die mögliche Entwicklung des Areals gesprochen, das zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt werden soll.
Vom Keller bis zum Boden können u.a. die verbunkerten Schutzräume im zweiten Kellergeschoss für den Kriegsfall, der Wartebereich der Stasi-eigenen Poliklinik oder die Kegelbahn des MfS besichtigt werden. Auch Überreste der Aktenvernichtung sind zu entdecken. Teilnehmerzahl begrenzt.

 

SAMSTAG UND SONNTAG, 24. UND 25. AUGUST 2019, 13.00 BIS 16.00 UHR:
MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN
In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leiter der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke“, im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Zu besichtigen sind das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.

 

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE


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FERIENPASS-AKTION IN DER GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER RUNDEN ECKE UND IM MUSEUM IM STASI-BUNKER
In den Sommerferien 2019 nahm das Bürgerkomitee Leipzig wieder an der Ferienpass-Aktion der Stadt Leipzig teil. Mehrere Dutzend Schüler nutzten, häufig gemeinsam mit ihren Familien, die Gelegenheit das Museum im Stasi-Bunker in Machern am 27. und 28. Juli 2019 zu besuchen oder in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in Leipzig an der Führung durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ sowie am Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“ teilzunehmen. Für die Teilnahme mussten die Mädchen und Jungen lediglich den entsprechenden Abschnitt aus ihrem Ferienpass-Heft abgeben.

 

ANMELDUNG ZU DEN SCHÜLERVERANSTALTUNGEN IM SCHULJAHR 2019/20
Schulklassen können sich ab sofort zu den kommenden Schülerveranstaltungen im Schuljahr 2019/20 in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ anmelden. Die themenbezogenen Filmvorführungen sind kombiniert mit Zeitzeugengesprächen und einer Kurzführung durch eine der beiden Ausstellungen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. In diesem Schuljahr 2019/20 bietet die Gedenkstätte Schülerveranstaltungen an zwei historischen Daten an.
Am 9. Oktober 2019 erfahren die Schüler anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution mehr über die Hintergründe und die zentralen Ereignisse des Herbstes 1989, die zum Sturz der SED-Diktatur und den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands in einem vereinten Europa ebneten. Dazu wird der Film „Wir sind das Volk“ von Christhard Läpple präsentiert.
Eine weitere Schülerveranstaltung findet am 17. Juni 2020 anlässlich des 67. Jahrestages des ersten Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR statt. An jenem Tag gingen in fast 700 Orten Menschen gegen die kommunistische Diktatur und für Freiheit, Demokratie und Deutsche Einheit auf die Straßen. Der friedliche Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Die Hoffnungen der Bürger erfüllten sich erst 1989. Zur Veranschaulichung wird der Film „Wir wollen freie Menschen sein“ von Freya Klier vorgeführt.
Weitere Informationen zu den Inhalten finden Sie auf der Homepage der Gedenkstätte sowie auf Anfrage. Wir bitten um möglichst zeitnahe Anmeldungen, da die Plätze im ehemaligen Stasi-Kinosaal begrenzt sind.

 

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RÜCKBLICK


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GESPRÄCHSREIHE „HEUTE VOR 30 JAHREN – LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“: TEIL 6 AM 9. JULI 2019 ZUM KIRCHENTAG, „STATT-KIRCHENTAG“ UND DER DEMONSTRATION FÜR DEMOKRATIE
Die seit Januar laufende Veranstaltungsreihe „Heute vor 30 Jahren“ wurde mit der Veranstaltung am 9. Juli 2019 fortgesetzt. Als vom 6. bis 9. Juli 1989 in Leipzig der Kirchentag der Evangelischen Landeskirche stattfand, wurde die Stadt zum Zentrum der Opposition. Durch die Ausgrenzung politischer Themen organisierten politisch engagierte Gruppen einen Statt-Kirchentag, an dem etwa 2.500 Personen teilnahmen. Die anwesenden Vertreter bundesdeutscher Menschenrechtsorganisationen, Parteien und Medien konnten sich dabei erstmals ein umfassendes Bild von den oppositionellen Kräften in der DDR sowie deren Aktionen und Zielen machen, darunter auch den Protesten gegen das Massaker an der friedlichen Demokratiebewegung in China oder der Fälschung der Kommunalwahl.
Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag über die Hintergründe des Kirchentages. An den Kirchentag am 9. Juli 1989 erinnerten auch drei Zeitzeugen. „Im Unterschied zum heutigen Wetter war es ein heißer Sonntag. 'Normale' Bürger, die nicht in Arbeitsgruppen engagiert waren, wussten nichts über den Statt-Kirchentag“, begann Oliver Kloss. Der ehemalige Teilnehmer der Arbeitsgruppe Menschenrechte erzählte, dass er selbst und zwölf weitere Menschen aus der Arbeitsgruppe Menschenrechte und auch aus dem Arbeitskreis Gerechtigkeit bei der Vorbereitung des Statt-Kirchentages tätig waren. „Das ging über Monate. Wir arbeiteten unter dem Motto: 'Was nicht gut organisiert ist, geling überhaupt nicht.' Das Ziel der Demonstration sollte eigentlich der Marktplatz sein und dort sollte ein offener Brief verlesen werden. Das wurde erfolgreich vom Staat verhindert. Im Rahmen des Kirchentages wollten wir, dass alle Gruppen zu Wort kommen könnten. In der Vorbereitungsphase gab es sogenannte Sonnabendkreise, wo sich verschiedene Vertreter aus der ganzen DDR einmal im Monat trafen – auf solche Weise mussten wir uns untereinander koordinieren. Außerdem hatten wir das Ziel, die Westpresse zu erreichen.“
Der damalige DDR-Korrespondent Karl-Heinz Baum arbeitete zu der Zeit für die Frankfurter Rundschau. Er war auch beim Westberliner Kirchentag dabei. „Dort herrschte ein klarer Spruch: 'Die Mauer war eine tragende Wand des europäischen Hauses'“, so Baum. Da er fast nur im Zentrum von Leipzig war, überraschte es ihn, als er das erste Mal im Stadtteil Volksmarsdorf war und die Armut dort sah. „Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich nie, dass Leipzig so kaputt ist. Die Lage war wirklich schlimm.“ Als Journalist nahm er an dem Kirchentag und an der Demonstration teil, war aber nicht mitten im Demonstrationszug, sondern vor ihm. Dabei sah er auch, wie Teilnehmer von der Stasi in die Straßenbahn hineingezogen wurden.
Roland Quester, der viele Fotoaufnahmen von der Demonstration im Stadtzentrum und bei der Abschlussveranstaltung auf der Pferderennbahn im Scheibenholz gemacht hatte, war bei der Veranstaltung auch dabei. In der 1980er Jahren beschäftigte er sich viel mit Umweltthemen und war Mitglied der Arbeitsgruppe Umweltschutz. „Alle diese Probleme, Luftverschmutzung, Gewässerverschmutzung, Müllproblematik, lagen uns Leipzigern am Herzen. Mit Hilfe eines Grafikers machten wir eine Karte von der DDR, mit Umrissen, wo Dioxidbelastung bestand. Diese Daten stammten aus der Westliteratur. Unsere Arbeitsgruppe hatte sogar eine Umwelt-Bibliothek. Die zweite Karte, die wir machten, stellte die örtlichen Arbeitsgruppen dar. Das Interesse an den Daten war sehr hoch: Viele wollten wissen, wo sie vor Ort wahre Information bekommen und wo sie sich engagieren könnten.“
Auf die spannenden Berichte der Zeitzeugen folgten dann Fragen aus dem Publikum. Eine Frau wollte wissen, ob mehrere Ausreisewillige bei dem Demonstrationszug dabei waren. Reinhard Bohse, der Moderator der Gesprächsreihe, antwortete: „Sie haben Recht: Am Statt-Kirchentag nahmen immer die mutigste Ausreisewilligen teil. Es war eine große Kraft im Gegensatz zu Berlin.“ Eine andere Besucherin fragte nach der Rolle der Frauen in dieser Bewegung. „Es gab einige Frauen“, sagte Oliver Kloss, „und sogar Frauengruppen. Ich kann aber nicht sagen, dass sie eine besondere Rolle spielten. Bei uns gab es nie Diskussionen darüber, wer sich mehr beteiligte. Obwohl es bestimmt mehr Männer gab, waren die Frauen nicht ängstlicher oder weniger engagiert.“ Reinhard Bohse fügte hinzu, dass die zwei Frauen, die das Plakat „Für ein freies Land mit freien Menschen“ trugen, für ihn Führungspersönlichkeiten der Friedlichen Revolution waren. Unter dem Publikum wurde auch die Frage erläutert, warum die Kirche versuchte, Oppositionelle rauszuhalten. „Nur die einzelnen Personen waren mutig. Aus meiner Sicht beträgt die Zahl der Pfarrer, die bereit waren mitzumachen, ungefähr fünf Prozent von der gesamten Pfarrerschaft“, sagte Reinhard Bohse.

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH


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Ein Besuch in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ regt zum Nachdenken sowohl über Vergangenes als auch Gegenwärtiges an. Das Gästebuch bietet unseren Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Gedanken niederzuschreiben sowie Lob aber auch Kritik zu formulieren. Wir sammeln die Einträge und wollen Ihnen unter dieser Rubrik monatlich eine Auswahl präsentieren und so einen Einblick in die Wirkung der Gedenkstättenarbeit ermöglichen.

 

EINTRÄGE AUS DER AUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“

 

„Eine immer wieder tief beeindruckende Darstellung der Strukturen und der Arbeitsweisen des MfS. Gerade die Darstellungsform spiegelt die unmittelbare Entgegnung ab dem Herbst ´89 und ist deshalb gerade für Schüler sehr ansprechend. Bitte beibehalten.“
(Eine Schulgruppe am 05.07.2019)

 

„Als Sohn einer 1951 aus Leipzig in den Westen geflüchteten Mutter (damals 14 Jahre alt) und in meiner Jugend selbst sozialistischen Ideen nachhängend – finde ich diese Ausstellung tief bewegt. Wie mutig waren die Kirchenleute, Umweltschützer, Intellektuelle! Nie wieder! Aber auch unser westliches System braucht dringende ökologische und soziale Reformen.“
(Ein Besucher aus der Schweiz am 06.07.2019)

 

 „Liebe Grüße von der Studentengruppe aus der Ukraine. Die Führung war toll. Alle Studenten waren positiv überrascht, dass das Gebäude seine Identität seit der Gründung behalten konnte!“
(Eine Gruppe aus der Ukraine am 06.07.2019)

 

„Wenn man es nicht besser wüsste: fast 'unglaublich'! Unfassbar, dass es noch Menschen gibt, die diese Epoche als erstrebenswert halten.“
(Zwei Besucher aus dem „Westen“ am 07.07.2019)

 

„Danke für dieses Museum! Mir kamen teilweise die Tränen. Ich bin froh, dass es die Wiedervereinigung gab.“
(Ein Besucher am 07.07.2019)

 

„Sehr gelungene Ausstellung. Gut und sehr vollständig aufgebaut. Wichtig für die heutige Zeit.“
(Ein Besucher am 09.07.2019)

 

„Vielen Dank für die interessanteste Ausstellung!“
(Ein Besucher am 12.07.2019 aus Sankt-Petersburg)

 

„Die Klasse 11a des Albeck-Gymnasiums Salz bedankt sich für die sehr interessanten Einblicke in die Stasi-Zeit hier im Runden Eck.“
(Eine Schulgruppe aus Baden-Württemberg am 16.07.2019)

 

„Krass zu sehen, wie die Stasi früher gehandelt hat und mit den Menschen umgegangen ist, sie abgehört/ausgetrickst etc. hat. Schön war, dass das Museum kostenlos und somit für jeden frei zugänglich ist, der sich für historische Ereignisse interessiert. Die Ausstellung war schön und die Arbeit hat sich gelohnt.“
(Ein Besucher aus Stuttgart am 16.07.2019)

 

„Es war sehr beeindruckend, authentisch und manchmal unheimlich. Vielen Dank für die vorzügliche Führung, hoffentlich bleiben diese Erinnerungen für immer erhalten.“
(Ein Besucher am 21.07.2019)

 

„Wunderschönes Museum. Man kann sehr viel entdecken. Ich bin 13 Jahre alt und finde hier alles auch sehr informativ. Es ist schön, etwas von dem damaligen Deutschland zu sehen. Nicht nur die damaligen Sachen, die schön sind, wie Opern oder so, sondern auch sowas. Danke für das wunderschöne Erlebnis.“
(Ein Besucher am 23.07.2019 aus Düsseldorf)

 

„Vielen Dank für dieses außergewöhnliche, so authentische Museum. Zu sehen, welcher Mut und welche Überzeugung, die Menschen die Friedliche Revolution auslösen ließ, beeindruckt, berührt und bleibt bis heute ein einzigartiges Stück der Weltgeschichte, das uns an das Gute glauben lässt. Danke, dass dieses Museum der Geschichte ein wichtiges Denkmal verleiht.“
(Ein Besucher am 29.07.2019)

 

EINTRÄGE AUS DER AUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

 

„Sehr beeindruckend, informationsreich! Damals befand ich mich an der 'anderen Seite' und konnte nur zuschauen und mich wundern über den Mut der DDR-Bürger.“
(Ein Besucher am 03.07.2019)

 

„Eine sehr interessante und gut gemachte Ausstellung. Eigentlich sollte sich jeder mal diese Ausstellung ansehen, um zu begreifen, wie gut es uns jetzt geht.“
(Zwei Besucher am 08.07.2019)

 

„Ich bin stolz auf meine ehemalige Heimatstadt und komme immer wieder gerne mit meinen 3 Freundinnen nach Leipzig. Die Ausstellung ist super!“
(Vier Besucher am 09.07.2019)

 

„Mir lief der Schauer über den Rücken. Eine tolle Ausstellung! Unbedingt beibehalten!“ (Ein Besucher am 17.07.2019)

 

„Die einzige Revolution in der Menschlichkeitsgeschichte, die ohne einen Toten gelungen ist! Was für ein Wunder – behalten wir es für alle Zeit im Bewusstsein!“
(Ein Besucher am 24.07.2019)


 



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Träger der Gedenkstätte
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