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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,

 

auch im vergangenen Sommermonat bot das Bürgerkomitee seinen Gästen ein informatives und abwechslungsreiches Programm. Einen Rückblick über die Veranstaltungen im August finden Sie in dieser Newsletterausgabe. Auch im September lädt das Bürgerkomitee Leipzig wieder zu zahlreichen Veranstaltungen ein.

 

Am heutigen Donnerstag, den 5. September 2019, beginnt um 19 Uhr die neue Filmreihe „Zeitgeschichte auf der Leinwand im Stasi-Kinosaal“. Vorgeführt wird der „Der Turm“ (2012) von Regisseur Christian Schwochow. Im Mittelpunkt des mehrfach preisgekrönten zweiteiligen Fernsehfilmes steht die Geschichte der Familie Hoffmann im Milieu des Dresdner Bildungsbürgertums in den Jahren 1982 bis 1989 mit allen Konflikten – familiären wie politischen. Die Dynamik ist erfahrbar. „Der Turm“ schöpft seine Atmosphäre aus dem Zwischenmenschlichen, aus dem heraus die Spannung entsteht. Besonders eindrücklich: Filmszenen der Demonstrationen am und im Dresdner Hauptbahnhof Anfang Oktober 1989. Der Eintritt ist frei.

 

Der bundesweite „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, den 8. September 2019, steht in diesem Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Kultur“. Das Bürgerkomitee Leipzig e.V. öffnet dazu wieder drei authentische Orte der SED-Diktatur. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ hat von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet und bietet von 11.00 bis 16.00 Uhr die Sonderführung „Stasi intern“ an, bei der interessierte Besucher wieder einen Blick hinter sonst verschlossene Türen der ehemaligen Leipziger Stasi-Zentrale werfen können. Das Museum im Stasi-Bunker (10.00 bis 16.00 Uhr) und die Ehemalige Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR (11.00 bis 16.00 Uhr) in der Leipziger Südvorstadt sind ebenfalls geöffnet, auch hier werden jeweils ständig Führungen angeboten. Der Eintritt ist frei, die Teilnahme an Führungen kostenpflichtig.

 

Nach einer Sommerpause können sich Menschen, die Opfer politischer Verfolgung in der DDR geworden sind, wieder für das Beratungsangebot des Landesverbandes Sachsen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) anmelden. Am Mittwoch, den 11. September 2019, berät von 11.00 bis 14.00 Uhr ein VOS-Mitarbeiter in den Räumen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ u.a. zur verwaltungsrechtlichen oder beruflichen Rehabilitierung sowie über Wiedergutmachungsleistungen. Um Voranmeldung wird gebeten.

 

Am Montag, den 23. September 2019, findet ab 20.00 Uhr an der „Runden Ecke“ die Eröffnung des 4. Lichtraums anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution statt, den die Wiener Künstlerin Victoria Coeln gestaltet hat. Unter dem Titel „Keine Gewalt“ wird an eine zentrale Losung der Friedlichen Revolution erinnert. 1989 sind hunderttausende Menschen in der DDR gegen die gewaltbereite kommunistische Diktatur auf die Straße gegangen und haben einen demokratischen Rechtsstaat auch im Osten Deutschlands erkämpft. Der Ruf „Keine Gewalt“ ging im Herbst 1989 um die Welt und symbolisiert bis heute den Wunsch nach Freiheit und Demokratie.

Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zeigt im Innenhof der früheren Stasi-Zentrale historische Filmaufnahmen der Demonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 des „Zentralen Operativen Fernsehen“ des DDR-Innenministeriums und lädt zugleich von 18.00 bis 23.00 Uhr zur „Nacht der offenen Tür“ ein, so dass die Ausstellungen „Stasi – Macht und Banalität“ und „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ geöffnet sind. Außerdem wird der Liedermacher und DDR-Bürgerrechtler Stephan Krawczyk vorher ab 19.00 Uhr ein exklusives Konzert mit Lesung zum Thema „Keine Gewalt!“ geben. Der Eintritt ist frei.

 

Die im Januar 2019 begonnene Veranstaltungsreihe „Heute vor 30 Jahren: Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“, bei der herausragende Ereignisse des politischen Protestes des Jahres 1989 im Mittelpunkt stehen, die zur Friedlichen Revolution, zum Sturz der SED-Diktatur und zu einem demokratischen Neuanfang führten, geht am Mittwoch, den 25. September 2019, um 19.00 Uhr weiter, denn im Laufe des Septembers 1989 spitzte sich die Situation spitzte weiter zu. An jenem Tag befasst sich die Reihe am historischen Originalschauplatz, dem Leipziger Hauptbahnhof, mit der ersten Montagsdemonstration auf dem Leipziger Ring. Beim Friedensgebet am 25. September 1989 betonte Pfarrer Christoph Wonneberger in seiner Andacht in der überfüllten Nikolaikirche: „Wir können auf Gewalt verzichten.“ Nach dem Friedensgebet versperrten Polizeiketten die Straßen zum Markt. Daher bewegte sich die Menge zum heutigen Augustusplatz, vereinigte sich mit den in Nebenstraßen Wartenden und demonstrierte erstmals auf dem Leipziger Ring. Von dieser Situation offenbar überrascht, griff die Polizei nicht ein. Etwa 5.000 Personen liefen bis zum Richard-Wagner-Platz und kehrten dort ohne erkennbaren Anlass um. Diese Demonstration war der Auftakt der kraftvollen und friedlichen Leipziger Montagsdemonstrationen. Bei den Veranstaltungen werden je ein Vortrag zu den Ereignissen und deren Hintergründen gehalten sowie zeitgenössische Filmaufnahmen vorgeführt. Danach kommen Zeitzeugen über das damalige Geschehen, aber auch dessen Bedeutung für die heutige Gesellschaft miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch. Der Eintritt ist jeweils frei.

 

Am Wochenende vom 28. und 29. September 2019 hat auch wieder das Museum im Stasi-Bunker bei Machern jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Zu besichtigen sind dabei das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände sowie das komplette Bunkerinnere. Besucher erfahren hier u.a., wie die Stasi auch im Ernstfall die SED-Diktatur sichern wollte.

 

Wir freuen uns, Sie in der Gedenkstätte begrüßen zu dürfen und wünschen Ihnen spannende Veranstaltungen sowie interessante Gespräche.

 

Ihr Bürgerkomitee Leipzig e.V.

 

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INHALT


WIR LADEN EIN

STÄNDIGE ANGEBOTE

AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE

RÜCKBLICK

AUS DEM GÄSTEBUCH


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WIR LADEN EIN


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DONNERSTAG, 5. SEPTEMBER 2019, 19.00 UHR: FILMVORFÜHRUNG „DER TURM“ (ZWEITEILER) IM RAHMEN DER NEUEN FILMREIHE „ZEITGESCHICHTE AUF DER LEINWAND IM STASI-KINOSAAL“

Die neue Filmreihe „Zeitgeschichte auf der Leinwand im Stasi-Kinosaal“ beginnt mit dem zweiteiligen Fernsehfilm „Der Turm“ (2012) von Regisseur Christian Schwochow. Im Mittelpunkt des mehrfach preisgekrönten zweiteiligen Fernsehfilmes steht die Geschichte der Familie Hoffmann im Milieu des Dresdner Bildungsbürgertums in den Jahren 1982 bis 1989 mit allen Konflikten – familiären wie politischen. Die Dynamik ist erfahrbar. „Der Turm“ schöpft seine Atmosphäre aus dem Zwischenmenschlichen, aus dem heraus die Spannung entsteht. Besonders eindrücklich: Filmszenen der Demonstrationen am und im Dresdner Hauptbahnhof Anfang Oktober 1989.

Zum Inhalt: Regisseur Christian Schwochow zeigt das Leben der Familie Hoffmann, die im Villenviertel Dresdens lebt. Vater Richard (Jan Josef Liefers) ist erfolgreicher Chirurg und hofft Klinikchef zu werden, doch eine jahrelange Affäre mit seiner Sekretärin, mit der er ein Kind hat, wird ihm dabei zum Verhängnis. Es macht ihn für die Stasi erpressbar. Ehefrau (Claudia Michelsen) und Sohn Christian (Sebastian Urzendowsky) ahnen nichts von Richards Doppelleben. Auch Sohn Christian steht unter Druck, beruflich und privat, denn er verliebt sich in eine Schriftstellerin, die die Vorgaben der SED-Kulturbürokratie nicht beachten will.

Basis des Films ist der gleichnamige Roman von Uwe Tellkamp. Im Jahr 2012 erhielt das Werk den Bambi in der Kategorie Publikumspreis. Weitere Auszeichnungen folgten, darunter im Folgejahr der Grimme-Preis in der Kategorie Fiktion.

Veranstaltungsort: ehem. Stasi-Kinosaal der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Eintritt frei.

 

SONNTAG, 8. SEPTEMBER 2019: TAG DES OFFENEN DENKMALS

Beim diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“, der unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Kultur“ steht, können interessierte Besucher wieder einen Blick hinter sonst verschlossene Türen der ehemaligen Leipziger Stasi-Zentrale und ihrer Ausweichführungsstelle in Machern sowie in die ehemalige zentrale Hinrichtungsstätte der DDR in Leipzig werfen.

 

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ 11.00 – 16.00 Uhr

ständig Sonderführungen unter dem Motto: „Stasi intern. Rundgang durch die ehemalige Zentrale des MfS“ – Vom Keller zum Boden und anderen Orten des (un)heimlichen Gebäudekomplexes. Besichtigung unter anderem der verbun-kerten Schutzräume im zweiten Kellergeschoss für den Kriegsfall, des Wartebereichs der Stasi-eigenen Poliklinik, der Kegelbahn des MfS sowie der Garagen mit dem Aktenvernichter.

15.00 Uhr Führung durch die Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise der Staatssicherheit mit einzigartigen Exponaten.

 

Stadtrundgang „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution“

11.00 Uhr Führung zu den Brennpunkten des demokratischen Aufbruchs 1989 in Leipzig. Treffpunkt: Hauptportal Nikolaikirche.

 

Ehem. Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR (Besucheradresse: Arndtstraße 48, 04275 Leipzig)

11.00 – 16.00 Uhr Ständige Führungen durch die historischen Räume, in denen von 1960 bis 1981 unter strengster Geheimhaltung die Todesurteile für die gesamte DDR vollstreckt wurden, Erläuterungen zum Themenbereich „Todesstrafe in der DDR – Hinrichtungen in Leipzig“, Besichtigung der gleichnamigen Werkausstellung vor Ort.

 

Museum im Stasi Bunker in Machern

10.00 – 16.00 Uhr Ständig Führungen durch den Bunker. Was es mit Dechiffriertechnik, Gasmasken, Stahlschleusen und einem Lüfterfahrrad auf sich hatte, erfahren Besucher bei einem Gang durch das Bunkerinnere.

10.00 – 16.00 Uhr Kurzbeschreibungen zum Projekt „Denkmalgerechte Sanierung und Umnutzung des ehemaligen Kommandanten-Wohnhauses als Besucherzentrum des Museums im Stasi-Bunker“

10.00 – 16.00 Uhr Besichtigung des Geländes und der Werksausstellung über die zentral geregelte Mobilmachungsplanung, die die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall dokumentiert

10.00 – 16.00 Uhr Plakatausstellung „Wir wollen freie Menschen sein! Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953“: Die Ausstellung schildert, wie der Protest Berliner Bauarbeiter zum Auslöser republikweiter Massenproteste wurde und widmet sich der Niederschlagung des Aufstandes und seiner Opfer.

 

MITTWOCH, 11. SEPTEMBER 2019, 11.00 – 14.00 UHR: BERATUNGSANGEBOT DER VEREINIGUNG DER OPFER DES STALINISMUS (VOS) IN DER GEDENKSTÄTTE MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“

Menschen, die Opfer politischer Verfolgung in der DDR geworden sind, können sich wieder von einem Mitarbeiter des Landesverbandes Sachsen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) in den Räumen der Gedenkstätte beraten lassen und sich u.a. zur verwaltungsrechtlichen oder beruflichen Rehabilitierung und über Wiedergutmachungsleistungen informieren. Um Voranmeldung wird gebeten. Veranstaltungsort: Meldung in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, Ausstellungsbüro.

 

DONNERSTAG, 19. SEPTEMBER 2019, 17.00 UHR: ERÖFFNUNG DER WANDERAUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“ IN DEN PROMENADEN HAUPTBAHNHOF LEIPZIG

Am einem der zentralen Schauplätze der Friedlichen Revolution von 1989 eröffnen ECE-Center-Manager Thomas Oehme und Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstatte Museum in der „Runden Ecke“, die Wanderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ in den Promenaden im Hauptbahnhof. Dort standen am entscheidenden Abend des 9. Oktober 1989 – als noch unklar war, ob die Revolution blutig oder friedlich verlaufen würde – die Sicherheitskräfte bereit, um den Demonstrationszug aufzulösen. Doch angesichts der Übermacht von weit über 70.000 friedlichen Demonstranten musste die Leipziger SED-Führung auf Vorschlag des Volkspolizeichefs den Befehl zum Rückzug geben. Anhand der Wanderausstellung wird deutlich, wie sich der politische Widerstand gegen das SED-Regime und der damit einhergehende demokratische Aufbruch in Leipzig entwickelt haben. Der chronologische Aufbau verdeutlicht zudem, wie aus den Protesten einzelner eine Massenbewegung entstand, die sowohl die SED-Diktatur in der DDR zum Einsturz brachte als auch den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands ebnete. Vertiefen-de Informationen erhalten Besucher in der gleichnamigen Dauerausstellung der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“.

Nach einer Ansprache von Center Manager Thomas Oehme gibt Gedenkstättenleiter Tobias Hollitzer eine Kurzführung durch die Ausstellung.

Veranstaltungsort: Promenaden Hauptbahnhof Leipzig, Willy-Brandt-Platz 7, 04109 Leipzig. Eintritt frei.

 

MONTAG, 23. SEPTEMBER 2019, 19.00 UHR: ERÖFFNUNG DES 4. LICHTRAUMS „KEINE GEWALT“ AN DER RUNDEN ECKE, U.A. MIT EINEM KONZERT DES DDR-BÜRGERRECHTLERS STEPHAN KRAWCZYK

Die Losung der Friedlichen Revolution „Keine Gewalt“ verdeutlicht den zentralen Moment der Gewaltlosigkeit, der 1989 in Leipzig an der „Runden Ecke“ wie an keinem anderen Ort der Montagsdemonstrationen deutlich wurde. Hier bestand Montag für Montag die reale Gefahr, dass sich der Zorn der Bürger auf das SED-Regime in einem gewaltsamen Sturm auf die Leipziger Stasi-Zentrale Bahn bricht. Um dies zu verhindern, bildeten Demonstranten Menschenketten mit „Keine Gewalt“-Schärpen und entzündeten tausende von Kerzen vor dem Gebäudekomplex. „Keine Gewalt“ ist eine der zentralen Forderungen der Friedlichen Revolution, die als universelle Botschaft bis heute und auch in Zukunft für die Lösung politischer und gesellschaftlicher Konflikte unverändert Bedeutung hat. Lichtraum 4 wird 20.00 Uhr eröffnet und widmet sich dieser Botschaft und wird mit verschiedenen Aktionen eröffnet. Dabei werden auch die Ergebnisse eines Schülerprojektes von Schülern der International School in Zusammenarbeit mit dem Schulmuseum Leipzig einfließen. Im Innenhof der früheren Stasizentrale zeigt die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ historische Filmaufnahmen der Demonstrationen vom 7. und 9. Oktober 1989 des „Zentralen Opera-tiven Fernsehen“ des DDR-Innenministeriums.

Zuvor lädt die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ ab 19.00 Uhr zu einem Konzert des Liedermachers Stephan Krawczyk ein, der zum Thema „Keine Gewalt!“ ein exklusives Programm entwickelt hat. Am historischen Ort trägt der DDR-Bürgerrechtler, der von der Stasi beobachtet, verhaftet und ausgebürgert wurde, Texte und Lieder vor, die er zu DDR-Zeiten gespielt hat. Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, das Schulmuseum und Stasi-Unterlagen-Archiv laden an diesem Abend zur Nacht der offenen Tür (18–23 Uhr) in das geschichtsträchtige Gebäude ein. Angeboten werden Archivrundgänge, die Möglichkeit einen Antrag auf Einsicht in Ihre Stasiakten zu stellen und Filme sowie Führungen durch die Ausstellungen und ein Rundgang durch das Areal der früheren Leipziger Stasi-Zentrale mit Räumen, die sonst nicht zugänglich sind.

Veranstaltungsort: Runde Ecke, Dittrichring 24, 04109 Leipzig

 

MITTWOCH, 25. SEPTEMBER 2019, 19 UHR: VERANSTALTUNGSREIHE „HEUTE VOR 30 JAHREN: LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“: DIE ERSTE MONTAGSDEMONSTRATION AUF DEM LEIPZIGER RING

Bei der Veranstaltungsreihe „Heute vor 30 Jahren: Leipzig auf dem Weg zur Friedlichen Revolution“ der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ stehen herausragende Ereignisse des politischen Protestes des Jahres 1989 im Mittelpunkt, die zur Friedlichen Revolution, zum Sturz der SED-Diktatur und zu einem demokratischen Neuanfang führten.

Beim Friedensgebet am 25. September 1989 betonte Pfarrer Christoph Wonneberger in seiner Andacht in der überfüllten Nikolaikirche: „Wir können auf Gewalt verzichten.“ Nach dem Friedensgebet versperrten Polizeiketten die Straßen zum Markt. Daher bewegte sich die Menge zum heutigen Augustusplatz, vereinigte sich mit den in Nebenstraßen Wartenden und demonstrierte erstmals auf dem Leipziger Ring. Von dieser Situation offenbar überrascht, griff die Polizei nicht ein. Etwa 5.000 Personen liefen bis zum Richard-Wagner-Platz und kehrten dort ohne erkennbaren Anlass um. Diese Demonstration war der Auftakt der kraftvollen und friedlichen Leipziger Montagsdemonstrationen.

Am historischen Originalschauplatz, dem Leipziger Hauptbahnhof, kommen nach einem Vortrag zu den Ereignissen und deren Hintergründen Zeitzeugen über das damalige Geschehen, aber auch dessen Bedeutung für die heutige Gesellschaft miteinander und mit dem Publikum ins Gespräch.

Eintritt frei. Veranstaltungsort: Promenaden Hauptbahnhof Leipzig, Willy-Brandt-Platz 7, 04109 Leipzig.

 

SAMSTAG, 28. SEPTEMBER 2019, - SONNTAG, 29. SEPTEMBER 2019, 13.00 – 16.00 UHR: MUSEUM IM STASI-BUNKER BEI MACHERN GEÖFFNET

In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leiter der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke“, im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Zu besichtigen sind das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle. Des Weiteren wird für Interessierte die Plakatausstellung der Stiftung Aufarbeitung zur SED-Diktatur „Wir wollen freie Menschen sein! Der DDR-Volksaufstand vom 17. Juli 1953“ präsentiert. Über 65 Jahre nach dem ersten antidiktatorischen Massenaufstand in der DDR zeigt die Ausstellung die Geschichte des Volksaufstandes.

 

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STÄNDIGE ANGEBOTE


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MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, EHEMALIGER STASI-KINOSAAL:
AUSSTELLUNG - LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION

Der gewaltfreie Demonstrationszug von weit mehr als 70.000 Menschen auf dem Leipziger Innenstadtring am 9. Oktober 1989 wurde als Entscheidung für eine Friedliche Revolution und als Sieg über das SED-Regime empfunden. Die Ausstellung im ehemaligen Stasi-Kinosaal informiert über das Wirken der Leipziger Opposition, die bereits seit Beginn der 1980er Jahre vor allem aus dem kirchlichen Umfeld heraus kontroverse Themen anzusprechen wagte. Die Aktionen des politischen Widerstandes in Leipzig sowie die Ereignisse, die zur Friedlichen Revolution und zur Neugründung des Freistaates Sachsen sowie zur Deutschen Einheit in einem zusammenwachsenden Europa führten, werden nachgezeichnet. Auch wird ein Blick auf ost-mitteleuropäische Nachbarn und deren Engagement für Freiheit und Demokratie geworfen.

Öffentliche Führungen finden jeden Freitag und Samstag, jeweils um 16.30 Uhr, statt. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich.

 

MONTAG BIS SONNTAG, 10.00 UHR BIS 18.00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“:

AUSSTELLUNG - STASI – MACHT UND BANALITÄT

Seit 1990 bietet das Museum in der „Runden Ecke“ in den Originalräumen des Ministeriums für Staatssicherheit die Möglichkeit, Zeitgeschichte in authentischer Umgebung nachzuvollziehen. Zahlreiche, zum Teil einzigartige Ausstellungsstücke, darunter Überwachungstechnik, eine Maskierungswerkstatt oder eine Kollermaschine zur Vernichtung von Akten, verdeutlichen, wie die SED ihren Überwachungsstaat aufbaute und die Menschen ihrer demokratischen Grundrechte beraubte. Dabei soll auch bewusst werden, wie bedeutsam die Errungenschaften der Friedlichen Revo-lution - Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie - bis heute sind.

Die öffentliche Führung findet täglich um 15.00 Uhr statt. Für Gruppen sind auf Anfrage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich. Audioguides sind in acht Sprachen erhältlich (Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Niederländisch, Polnisch und Arabisch).

 

JEDEN SAMSTAG, 14.00 UHR, HAUPTPORTAL NIKOLAIKIRCHE:

STADTRUNDGANG - AUF DEN SPUREN DER FRIEDLICHEN REVOLUTION

Herbst ’89: Die Bilder von den Friedensgebeten in der Nikolaikirche, den Montagsdemonstrationen auf dem Innenstadtring und der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale gingen um die Welt. Die Chronik des Herbstes ’89 begann in Leipzig aber nicht erst mit den Demonstrationen im September und Oktober. Der geführte Stadtrundgang erinnert an markanten Punkten der Leipziger Innenstadt an die historische Entwicklung des Jahres 1989. Zeitgeschichte wird am Ort des Geschehens lebendig und nachvollziehbar.Treffpunkt: Hauptportal Nikolaikirche. Für Gruppen sind auf An-frage auch außerhalb dieser Zeiten Führungen möglich.

 

JEDEN DIENSTAG, 16.00 UHR, MUSEUM IN DER „RUNDEN ECKE“, FOYER:

GELÄNDERUNDGANG „STASI INTERN“ – HINTER DEN KULISSEN DER „RUNDEN ECKE“

Um den Besuchern das gewaltige Ausmaß des einst einschüchternden Ortes der Diktatur ausführlicher zu vermitteln, bietet die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ einen besonderen Haus- und Geländerundgang an, genannt „Stasi intern“. Dabei können Besucher sonst nicht zugängliche Räume – abseits der Ausstellungsräume – sehen und die Dimension des Gebäudes und die historischen Ereignisse am Ort besser miteinander verknüpfen. Bei dem Rundgang wird auch über die mögliche Entwicklung des Areals gesprochen, das zu einem „Forum für Freiheit und Bürgerrechte“ weiterentwickelt werden soll.

Vom Keller bis zum Boden können u.a. die verbunkerten Schutzräume im zweiten Kellergeschoss für den Kriegsfall, der Wartebereich der Stasi-eigenen Poliklinik oder die Kegelbahn des MfS besichtigt werden. Auch Überreste der Aktenvernichtung sind zu entdecken. Teilnehmerzahl begrenzt.

 

SAMSTAG UND SONNTAG, 28. UND 29. SEPTEMBER 2019, 13.00 BIS 16.00 UHR:

MUSEUM IM STASI-BUNKER IN MACHERN

In dem 1969 bis 1972 erbauten Bunker hätte der Leiter der bezirklichen Geheimdienstzentrale, der Leipziger „Runden Ecke“, im Ernstfall zusammen mit 100 Offizieren seine Tätigkeit fortgesetzt. Zu besichtigen sind das über fünf Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen sowie das komplette Bunkerinnere. Eine Ausstellung gibt Einblick in die zentral geregelte Mobilmachungsplanung und dokumentiert die spezielle Aufgabe des MfS im Ernstfall – bis hin zur geplanten Einrichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle.

 

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AUS DER ARBEIT DER GEDENKSTÄTTE


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DAS NEUE MUSEUMSPÄDAGOGISCHE PROJEKT DES MUSEUMS IN DER „RUNDEN ECKE“

Aus Anlass des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution haben sich die sieben Stätten des Europäischen Kulturerbes „Eisernen Vorhang“, zu dem auch die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ gehört, zu einem gemeinsamen Projekt entschlossen und boten, jeweils thematisch am Ort ausgerichtet, ein spezielles Schülerprojekt unter der zentralen Fragestellung „Wie war das damals im Herbst 1989 und bei der Grenzöffnung?“ an. In Leipzig ging es unter der Frage „Was haben die Montagsdemonstrationen mit dem Mauerfall zu tun?“ insbesondere um den indivi-duellen und bürgerschaftlichen Widerstand gegen die SED-Diktatur und damit auch um die Überwindung von Mauer und „Eisernem Vorhang“.

Gemeinsam mit der Medienhochschule SAE Institute Leipzig haben Schülerinnen und Schüler des städtischen Berufsschulzentrums 1, Schule für Wirtschaft und Verwaltung, in der letzten Augustwoche dieses Jahres einen Kurzfilm gedreht. Am Dienstag, den 29. Oktober 2019, um 13.45 Uhr wird der Film in der Schule (Crednerstraße 1) vorgeführt. Der Film ist zugleich ein Auftakt für das daran anknüpfende Podiumsgespräch, bei dem Schüler und Lehrer über die Vermittlung von DDR-Geschichte im Unterricht diskutieren. Interessierte können sich den Film ansehen. Auf Grund der begrenzten Platzwahl wird um Voranmeldung gebeten, bevorzugt per E-Mail an mail@runde-ecke-leipzig.de. Der Eintritt ist frei.

 

„RUNDE ECKE“ WURDE ZUR EINZUGSFEIER VOM PWC EINGELADEN

PwC ist die führende Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft in Deutschland. Vor fast 30 Jahren eröffnete PwC seinen Standort in Leipzig – heute arbeiten dort 160 Mitarbeiter. Eine Housewarming-Party anlässlich der Eröffnung des neuen PwC-Gebäudes in der Querstraße fand am 29. August 2019 statt. Bei der Eröffnung sagte Carl Erik Daum, Leiter des PwC-Büros in Leipzig, dass es das PwC in der Messestadt ohne die Friedliche Revolution nicht gegeben hätte und er sehr glücklich darüber sei. Die Organisation unterstützte mit der Housewarming-Party auch drei Einrichtungen finanziell, indem zu Spenden für Straßenkinder e.V., Kinderhospiz Bärenherz Leipzig e.V. und Bürgerkomitee Leipzig e.V. aufgerufen wurde. Zur Einzugsfeier präsentierte das Museum auch seine aktuellen Ausstellungen und Angebote.

 

ANMELDUNG ZU DEN SCHÜLERVERANSTALTUNGEN IM SCHULJAHR 2019/20

Schulklassen können sich ab sofort zu den kommenden Schülerveranstaltungen im Schuljahr 2019/20 in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ anmelden. Die themenbezogenen Filmvorführungen sind kombiniert mit Zeitzeugengesprächen und einer Kurzführung durch eine der beiden Ausstellungen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. In diesem Schuljahr 2019/20 bietet die Gedenkstätte Schülerveranstaltungen an zwei historischen Daten an.

Am 9. Oktober 2019 erfahren die Schüler anlässlich des 30. Jahrestages der Friedlichen Revolution mehr über die Hintergründe und die zentralen Ereignisse des Herbstes 1989, die zum Sturz der SED-Diktatur und den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands in einem vereinten Europa ebneten. Dazu wird der Film „Wir sind das Volk“ von Christhard Läpple präsentiert.

Eine weitere Schülerveranstaltung findet am 17. Juni 2020 anlässlich des 67. Jahrestages des ersten Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR statt. An jenem Tag gingen in fast 700 Orten Menschen gegen die kommunistische Diktatur und für Freiheit, Demokratie und Deutsche Einheit auf die Straßen. Der friedliche Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. Die Hoffnungen der Bürger erfüllten sich erst 1989. Zur Veranschaulichung wird der Film „Wir wollen freie Menschen sein“ von Freya Klier vorgeführt.

Weitere Informationen zu den Inhalten finden Sie auf der Homepage der Gedenkstätte sowie auf Anfrage. Wir bitten um möglichst zeitnahe Anmeldungen, da die Plätze im ehemaligen Stasi-Kinosaal begrenzt sind.

 

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RÜCKBLICK


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„ANSICHTEN AUS DER MITTE EUROPAS – GEHÖRT SACHSEN NOCH ZU DEUTSCHLAND?“ AM 21. AUGUST 2019

Die Podiumsdiskussion „Ansichten aus der Mitte Europas – Gehört Sachsen noch zu Deutschland?“ fand am Mittwoch, den 21. August 2019, um 19.00 Uhr im ehemaligen Stasi-Kinosaal statt. Anwesend waren die Buchautoren Antje Hermenau („Ansichten aus der Mitte Europas. Wie Sachsen die Welt sehen“) und Frank Richter („Gehört Sachsen noch zu Deutschland? Meine Erfahrungen in einer fragilen Demokratie“). Auch dabei war Eckhard Jesse, emeritierter Professor und Extremismusforscher an der Technischen Universität Chemnitz.

Zunächst lasen beide Autoren einige Kernaussagen aus ihren Publikationen vor. Antje Hermenau erläuterte die fünf Thesen aus ihrem Buch: 1. Sachsen ist erschöpft vom Rumgewurschtel in der Politik. 2. Rache ist süß, selbst wenn man sich selbst dabei mehr verletzt, als den Anderen. 3. Wir sind die Deutschen, die Anderen sind nur die westdeutschen Europäer. 4. Der Eiserne Vorhang hat ganze Arbeit geleistet, die Westdeutschen denken, sie seien Westeuropäer. 5. In Deutschland lacht man über die Sachsen. In Europa lacht man über die Deutschen mit den Sachsen. Frank Richter, der 2018 einen spektakulären Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters in Meißen führte, berichtete aus seinen eigenen Erfahrungen über die beunruhigende Entwicklung, welche die politische Landschaft der Bundesrepublik tiefgehend verändern kann. Der Freistaat ist dabei zu einem Synonym für die Zerrissenheit der deutschen Gesellschaft geworden. Statt an Frauenkirche, Friedliche Revolution und Gemütlichkeit denken viele nun an Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus, wenn sie an Sachsen denken.

Danach folgte die Debatte im Podium und anschließend mit dem Publikum. Die Moderation übernahm Reinhard Bohse vom Bürgerkomitee Leipzig. Er hat 1989 das Neue Forum mitbegründet und war nach 1990 Mitglied vom Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen und gehört seit 2018 zu den Freien Wählern in Sachsen. „Für mich ist es ein besonders provokatives Thema“, so Bohse. Weiter sagte er: „Die Ereignisse vom 21. August sind für mich persönlich ganz dramatisch. Heute jährt sich die Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 bereits zum 61. Mal. Ich war Soldat bei der NVA und gehörte zu denjenigen, die jeden Tag darauf gewartet haben, dass wir ins Bruderland einmarschieren müssen. Viele haben bereits vergessen, dass das nicht nur Sowjets waren, die losmarschieren, aber auch Andere waren mitbeteiligt: Polen, Ungaren.“

Aus dem Publikum wurde der Gedanke über eine Orientierungslosigkeit der Sachsen aufgeworfen. Wie verhalten wir uns heute? Was sollte man tun? Sachsen so laufen lassen oder konkrete Schritte unternehmen?

Antje Hermenau meinte, dass man selber ehrlich und verbindlich sein muss: „Nicht alle wählen aus Überzeugung die AfD, eher aus Not.“ Frank Richter sagte: „Am allerwichtigsten ist es, ein Mensch zu sein und nachzuvollziehen, dass die Politik nicht alle Probleme lösen kann.“ Ihm widersprach Hermenau: „Politik muss Rahmenbedingungen gestalten, den Rechts- und Sozialstaat sichern, der uns verbindet.“

Eckhard Jesse und Antje Hermenau antworteten auf die Frage nach den Gründen, warum die Sachsen so sind, wie sie sind. Genannt wurde u.a. die Migration, die nach Jesse soziokulturelle und sozioökonomische Verunsicherungen mit sich bringe. Angesprochen wurde auch das unterschiedliche Selbstverständnis von Ost- und Westdeutschland, welches durch die Zeit des Eisernen Vorhangs geprägt wurde.

Auch das Publikum kam zu Wort. „Es klingt nach: Deutschland über alles, wir sind die Besten. Der Staat, so wie er momentan existiert, ist für mich kein demokratischer Staat mehr. Konzerne werden immer reicher, die Reichen werden immer reicher. Die Armen immer ärmer. Das interessiert keinen, die Politik macht nichts. Und ich habe Vieles gegen unsere Flüchtlingspolitik. Wenn Leute zu uns kommen, die haben sich nach unseren Werten richten. Für mich ist das ganz klar. Aber darüber darf man ja nicht reden“, so ein Besucher.

 

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AUS DEM GÄSTEBUCH


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Ein Besuch in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ regt zum Nachdenken sowohl über Vergangenes als auch Gegenwärtiges an. Das Gästebuch bietet unseren Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ihre Eindrücke und Gedanken niederzuschreiben sowie Lob aber auch Kritik zu formulieren. Wir sammeln die Einträge und wollen Ihnen unter dieser Rubrik monatlich eine Auswahl präsentieren und so einen Einblick in die Wirkung der Gedenkstättenarbeit ermöglichen.


EINTRÄGE AUS DER AUSSTELLUNG „STASI – MACHT UND BANALITÄT“

 

„Tausend Dank für Ihre Mühen und die tolle Führung.“

(Eine Gruppe aus Karlsruhe am 01.08.2019)

 

„Tolle, interessante und informative Ausstellung mit vielen Originalen. Es könnte nur mehr erklärende Texte und entspannte, interaktive Elemente geben, da die Ausstellung auf Dauer etwas anstrengend wird und es schwierig ist, alles aufzunehmen.“

(Ein Besucher am 05.08.2019)

 

„Ich bedanke mich vor den vielen mutigen Leuten, die im Jahr ‘89 das Unmögliche gemacht haben. Diese Bewegung hat den Friedensnobelpreis verdient. Ich hoffe auch, dass diese Ausstellung dazu führt, dass Deutschland in der Zukunft ein demokratisches Land bleibt.“

(Ein Besucher am 11.08.2019)

 

„Ich bin hier mit meinem Patenonkel und meinem Bruder. Man lernt voll viele interessante Sachen. Es hat sich gelohnt, herzukommen.“

(Zwei Besucher am 12.08.2019)

 

„Es ist erschreckend zu sehen und zu lesen, was mit den Menschen getrieben wurde! Es ist so wichtig, dass unsere Demokratie erhalten bleibt und jeder Mensch für sich entscheiden kann – und zwar ohne Nachteile – was er möchte!“

(Ein Besucher am 14.08.2019)

 

„Meine Großeltern kamen aus der DDR zu ihrer Rente nach Hamburg und haben immer gesagt, dass wir Ost und West wieder vereinen – sie haben es leider nicht mehr erlebt. November 1989 war für mich und meine Mutter ein glückliches Ereignis. Ich hoffe, dass es für immer so friedlich bleibt.“

(Ein Besucher am 15.08.2019)

 

„Ich wünsche, ich hätte heute so kritische, intelligente und mutige Schüler wie Johannes Hernlotz. Ein Neuntklässler, der solche mutigen Aufsätze verfasst, außerhalb möglicher Konsequenzen, hat tiefsten Respekt verdient. Dank an die mutigen Leipziger, die sicher auch dazu beigetragen haben.“

(Ein Besucher am 18.08.2019)

 

„Danke für die beeindruckende Zeitreise, in eine wirklich traurige Abteilung unserer Zeitgeschichte.“

(Ein Besucher am 20.08.2019)

 

„Sehr interessant und erschreckend! Ich empfehle es allen! Grüße aus Sankt-Petersburg.“

(Ein Besucher aus Sankt-Petersburg am 22.08.2019)

 

„Wahnsinnig informativ und unglaublich gut gemacht! Angesichts der zunehmenden Verklärung der DDR eine sehr wichtige Arbeit! Vielen Dank, dass es diesen Ort der Erinnerung gibt, denn es ist wichtig, dass dem Vergessen entgegen gesteuert wird!“

(Ein Besucher am 24.08.2019)

 

„Very interesting! Still Stasi in the world, China andKorea. Please let it change. Please never again! So creepy are people, some of the regimes will never change, there will always be a struggle for freedom!”

(Deutsch: „Sehr interessant! Es gibt immer noch Stasi in der Welt, China und Korea. Lass bitte eine Veränderung kommen. Bitte, nie wieder! Menschen sind so gruselig, manche Regierungen werden sich niemals ändern, es wird immer einen Kampf um Freiheit geben!“)

(Ein Besucher aus Neuseeland am 26.08.2019)

 

„Den mutigen Leipzigern der Wendezeit gebührt unser Respekt. Mögen die Menschen bei den Wahlen am Sonntag daran denken, was Demokratie bedeutet.“

(Ein Besucher am 28.08.2019)

 

„En favor de la paz y la libertad porque solo asi podemos ser personas.“

(Deutsch: „Für den Frieden und die Freiheit, da wir nur so Personen sein können.“)

(Ein Besucher am 31.08.2019)

 

„Die Ausstellung muss mit bescheidenen Mitteln auskommen. Angesichts der Tragweite der politischen Entwicklung, sollten Entscheidungsträger über eine solide Ausstattung/ Finanzierung nachdenken.“

(Ein Besucher am 31.08.2019)

 

EINTRÄGE AUS DER AUSSTELLUNG „LEIPZIG AUF DEM WEG ZUR FRIEDLICHEN REVOLUTION“

 

„Danke für die vielen Denkanstöße! Danke für die tolle Führung von Rainer Müller!“

(Ein Besucher am 03.08.2019)

 

„Vielen Dank für die ausführliche und wertvolle Dokumentationsarbeit! Gerade für junge Menschen ist es enorm wichtig! Die tollen Erzählungen von Rainer Müller brachten noch einmal ganz neue und persönliche Einblicke in diesen unglaublichen Prozess.“

(Ein Besucher am 04.08.2019)

 

„Danke sehr! Leipzig hat eine interessante Geschichte!“

(Ein Besucher am 09.08.2019)


 



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