Stempel "Komitee zum Studium der gesellschaftlichen Verhältnisse in der BRD" Bei dem Stempel des Komitees zum Studium der gesellschaftlichen Verhältnisse in der BRD, der aus einer roten Kunststoffplatte und einem aufgeklebten Gummi mit dem Schriftzug "Komitee / zum Studium der / gesellschaftlichen / Verhältnisse in der BRD" besteht, handelt es sich um eine Fälschung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Auf die obere Seite ist ein schwarzer Aufkleber mit einer Nummer geklebt, der der MfS-internen Kennzeichnung des Stempels diente (vgl. auch weitere Stempel). Das "Komitee zum Studium der gesellschaftlichen Verhältnisse in der BRD" ist eine Erfindung der für Auslandsspionage zuständigen  Abteilung XV der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Unter dieser Legende versuchten Stasimitarbeiter Kontakt zu Bürgern der Bundesrepublik aufzunehmen. Für die Herstellung bzw. Bereitstellung von Fälschungen von Stempeln und Ausweisen oder auch von gefälschten Kfz-Nummernschildern war im MfS der Operativ-technische Sektor (OTS) zuständig. Verschiedene Diensteinheiten des MfS erteilten dieser Abteilung spezielle Aufträge, um ihre Mitarbeiter mit einer Legende auszustatten, so dass diese z.B. im Rahmen Operativer Vorgänge (OV) verdeckt (konspirativ) agieren konnten. Mit gefälschten Firmenstempeln wurden zum Beispiel Betriebsausweise und Sozialversicherungsausweise für Inoffizielle Mitarbeiter (IM) hergestellt oder Schriftstücke zur Legendierung konspirativer Wohnungen als angebliche Außenstellen von Betrieben gefertigt.
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ausgedruckt am 25.04.2024 |