Knüpfnadeln Die Knüpfnadeln stammen aus der Leipziger Maskierungswerkstatt des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und wurden von dieser für die Herstellung von falschen Bärten und die Herstellung von Perücken benötigt. Die fertigen Bärte und Perücken dienten vor allem den Mitarbeitern der  Linie VIII (Beobachtung / Ermittlung) als Hilfsmittel bei der "Maskierung" (Verkleidung). In der "Operativen Personenmaskierung" (OPM) sah das MfS "ein wirksames Mittel zur besseren Wahrung der Konspiration", deren Einhaltung für jeden verdeckt arbeitenden Stasi-Mitarbeiter oberstes Gebot war (vgl. dazu "Legende"). Einmal getarnt, sollten die MfS-Mitarbeiter unerkannt, also "konspirativ", zur "Lösung operativer Aufgaben" beitragen, z.B. bei der Observierung bestimmter Personen im Rahmen von "Operativen Personenkontrollen" (OPK) oder "Operativen Vorgängen" (OV). Die Knüpfwerkzeuge sind nur ein Beispiel von vielen aus der reichhaltigen Maskierungswerkstatt, die das Bürgerkomitee Leipzig während der Auflösung des MfS im Winter 1989/90 in der Paul-Heyse-Str. 8 in Leipzig-Schönefeld aufdeckte. In dem als Außenstelle des VEB Wärmegerätewerkes Dresden getarnten Haus wurden zahlreiche weitere Utensilien gefunden, die der Operativen Personenmaskierung dienten: Nasenmasken, Nasengussformen, Schminke, Brillen, Gipsabdrücke und ganze Maskierungskoffer für den mobilen Einsatz. In Lehrgängen schulte die Abteilung VIII ihre Mitarbeiter in den Maskierungstechniken, um diese in die Lage zu versetzen, "sich selbst oder andere Mitarbeiter entsprechend der operativen Aufgaben zu maskieren" (Aus dem Arbeitsplan für den verkürzten Grundlehrgang OPM der Abt. VIII). Zu dem Lehrgang gehörte auch, dass jeder Teilnehmer ein "Maskierungsstück" selbst knüpfte.
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ausgedruckt am 20.04.2024 |