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Inventar-Nr: 05178
Objekt: Ausweis


Fremdenpass der Deutschen Demokratischen Republik

Der Fremdenpass der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) stammt aus der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit (BVfS). Er hat einen dunkelgrünen Einband, auf den Deckel sind in Gold die Schriftzüge "FREMDENPASS" und "DEUTSCHE / DEMOKRATISCHE REPUBLIK" sowie das Staatswappen der DDR geprägt. Der Ausweis besitzt 24 Seiten und es sind maschinenschriftliche und teilweise (nachträglich) geschwärzte Personalangaben eingetragen. Weiterhin ist er mit einem Visastempel zur Ausreise, einem Stempel zur "Wiedereinreise in die DDR" sowie dem großen Deutschen Volkspolizei (DVP)] sowie im Ausland die hierzu befugten Vertretungen der DDR. Beim MfAA handelt es sich um das Außenministerium der DDR, welches seinen Sitz am ehemaligen Marx-Engels-Platz 2, dem heutigen Schlossplatz, in Berlin-Friedrichswerder hatte. Das Ministerium war die Leitung des diplomatischen Dienstes der DDR, und u.a. zuständig für die Erteilung von Visa und die Ausgabe von Diplomaten-, Dienst-, Fremden- und Reisepässen. Der politische Einfluss des Außenministers indes war beschränkt, das tatsächliche Sagen hatten die jeweiligen ZK-Sekretäre für Außenpolitik im Politbüro der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Als letzter Minister für Auswärtige Angelegenheiten übte, in Personalunion mit dem Ministerpräsidenten der DDR, Lothar de Maizière dieses Amt kommissarisch bis zum 2. Oktober 1990 aus (vgl. auch Blanko-Ausweise dieses Ministeriums).

Für die Herstellung bzw. Bereitstellung von Fälschungen von Stempeln und Ausweisen oder auch von gefälschten Kfz-Nummernschildern war im MfS der Operativ-technische Sektor (OTS) zuständig. Die Mitarbeiter dieser Abteilung fertigten, vergaben, verlängerten und siegelten z.B. alle möglichen Personal- und Dienstdokumente. Verschiedene Diensteinheiten des MfS erteilten dieser Abteilung spezielle Aufträge, um ihre Mitarbeiter mit einer Legende auszustatten, so dass diese z.B. im Rahmen Operativer Vorgänge (OV) verdeckt (konspirativ) agieren konnten. Mit gefälschten Firmenstempeln wurden zum Beispiel Betriebsausweise und Sozialversicherungsausweise für Inoffizielle Mitarbeiter (IM) hergestellt oder Schriftstücke zur Legendierung konspirativer Wohnungen als angebliche Außenstellen von Betrieben gefertigt. Gefälschte Pässe ermöglichten es dem MfS, seine Mitarbeiter auch grenzübergreifend einzusetzen.




Sammlung: Ausweise und Berechtigungsscheine
Datierung: 12.06.1985
Hersteller: Ministerium für Staatssicherheit
Maße: Breite: 10,8 cm; Höhe: 15,3 cm
Material: Pappe, Kunststoff, Papier
Farbe: Einband: dunkelgrün, gold,
Aufdruck: grün
Verwendung: Fälschen von Ausweisen oder Dokumenten, Berechtigung und Ausweisung







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ausgedruckt am 29.03.2024